Wofür schlägt dein Herz?
steckt. Und ich habe erfahren, dass dich und mich mehr verbindet, als du vielleicht weißt.“
Sie begriff nicht im Mindesten, was Alex damit sagen wollte. In ihrem Kopf ging alles Drunter und Drüber. In ihrer Unsicherheit flüchtete sie sich in Sarkasmus. „Jetzt behaupte nicht, du trägst auch eine Prothese. Denn das wäre mir in den letzten Wochen unter Garantie nicht entgangen.“
Sein Lächeln war warm und verständnisvoll. „Nein, aber ich weiß sehr gut, wie es ist, mit den Konsequenzen einer belastenden Vergangenheit leben zu müssen. Immer wieder zu versuchen, etwas reinzuwaschen oder am besten ganz zu vergessen.“
Sofort stellten sich ihre Stacheln wieder auf. „Ich muss weder mir noch anderen etwas beweisen.
„Dann lass mich einfach dir etwas beweisen“, sagte Alex leichthin, zog sie erneut in die Arme und küsste sie zärtlich und mit zunehmender Leidenschaft. Ohne den Kuss zu unterbrechen, hob er Libby auf seine Arme – und sie ließ es zu.
„Nicht, dass du dir wieder die Schulter ruinierst“, murmelte sie, sobald er ihre Lippen freigab.
„Das ist es mir wert“, behauptete er und trug sie durchs Wohnzimmer. Als er hinter einer offenen Tür ein einladend breites Bett entdeckte, steuerte er zielsicher darauf zu.
„Können wir das Licht auslassen?“, fragte Libby in einem Anflug von Panik.
Alex schaute ihr in die Augen und verstand. Vielleicht war es ja ihre gemeinsame Liebe und Nähe zum Leistungssport, kombiniert mit einer unglaublich starken sexuellen Anziehungskraft, die ihre Herzen ähnlich schlagen ließen. Jedenfalls hatte er sich nie zuvor einer Frau so nahe gefühlt wie ihr. Und das Wissen um ihren Unfall änderte absolut nichts daran.
Aber instinktiv wusste er auch, dass er Libby Henderson nicht einfach überrumpeln durfte, sondern ihr Gelegenheit geben musste, das selbst herauszufinden.
„Was immer du willst, meine Schöne“, raunte er ihr lächelnd ins Ohr.
Vor dem Bett setzte er sie sanft auf die Füße, schlug die helle Tagesdecke zurück und schüttelte die weichen Kissen auf. Dann wandte er sich zu Libby um und streifte das Oberteil des Negligés über ihre Schultern. Mit einem rauen Stöhnen beugte er sich vor, küsste ihren schlanken Hals und ließ seine Lippen zu den herausfordernd runden Brüsten weiterwandern.
Als er die empfindlichen Knospen mit der Zungenspitze reizte, stöhnte Libby leise auf, griff in sein dichtes Haar und drückte seinen Kopf noch fester an sich. Dies war besser als alles, was sie vorher erlebt hatte. Sie fühlte sich wie im siebten Himmel.
Doch als Alex den Kopf hob und sie anlächelte, stockte Libby der Atem. Ganz besonders vor Alex Wolfe hatte sie ihr Bein unbedingt verbergen wollen. Es war wie die Scheu eines versehrten Tieres gegenüber einem gesunden, kraftstrotzenden der gleichen Spezies, dem man sich nicht ausgeliefert fühlen will.
Alex hingegen bewegten ganz andere Gefühle. Libby war schön, ungeheuer anziehend, geradezu berauschend. Und das wollte er ihr unbedingt vermitteln.
Aber wie? Wenn er sie nun unbewusst kränkte? Seine Hilflosigkeit gegenüber Annabelle hatte ihn damals komplett verstummen lassen, was wahrscheinlich noch schlimmer war, als das Falsche zu tun oder zu sagen.
Doch dann übernahm zum Glück sein erregter Körper die Regie über den zaudernden Geist und brachte Alex dazu, genau das Richtige zu tun. In einer plötzlichen Anwandlung presste er Libby so fest an sich, dass ihr sein drängendes Begehren unmöglich verborgen bleiben konnte. Das war es! Er musste einfach aufrichtig sein!
Indem er Libby in ihrem Apartment überfallen hatte, weil es ihm unmöglich erschien, sich noch länger von ihr fernzuhalten, hatte er selbst die Weichen gestellt. Und jetzt würde er alles in seiner Macht stehende tun, um sie wissen zu lassen, wie sehr er sich nach ihr verzehrte. Mit jedem Kuss, jedem Streicheln und jeder noch so gewagten Liebkosung wollte er ihr zeigen, wie glücklich er über ihr Zusammensein war. Und wie sehr er hoffte, Libby würde ebenso empfinden …
„Ich bin ein verdammt glücklicher Mann“, raunte er ihr heiser ins Ohr.
Libby selbst war inzwischen ein einziges Nervenbündel.
Natürlich war ihr sein kurzes Zögern nicht entgangen, aber bisher hatte sie sich geweigert, es zu interpretieren und vielleicht etwas hineinzudeuten, was allein von ihrer Angst und Panik diktiert wurde.
Nichts wünschte sie sich mehr, als sich Alex ohne Vorbehalte hingeben zu können. Er war ein attraktiver Mann, der
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