Wofür schlägt dein Herz?
dass wir es dabei belassen“, erinnerte sie ihn vorwurfsvoll.
„Ich weiß, aber das musste einfach gesagt werden.“ Mit seinem gesunden Arm zog er Libby näher an sich und wartete förmlich darauf, eine erneute Abfuhr zu bekommen. Doch dann sah er das unsichere Aufflackern in ihren wundervollen Augen, bevor sie leise seufzte und die Lider senkte. Er hatte sich also nicht geirrt! So konnte es zwischen ihnen nicht weitergehen. Es war Zeit, der quälenden Situation ein Ende zu bereiten. Und zwar auf seine Weise …
Als Alex den Kopf neigte und sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spürte, protestierte Libbys Verstand immer noch vehement gegen die verlockende Nähe, doch ihr Körper gehorchte ihr längst nicht mehr.
Flüchtig wunderte sie sich darüber, wo sie gestern überhaupt die Willenskraft hergenommen hatte, diesem Mann zu widerstehen. Sein fester Mund auf ihrem … die starken Hände auf ihren Hüften …
Was sie tat, mochte gefährlich sein, aber es fühlte sich so gut an. Einmal, nur einmal wollte sie sich von dem Zauber eines unverhofften Moments davontragen lassen, ungeachtet aller Konsequenzen. Wie in Trance streifte sie das weiße Frotteetuch von seinen Schultern und strich selbstvergessen über seine Brust, die sich plötzlich ganz anders anfühlte als eben während der Massage. Es war, als würde heiße Lava durch ihre Adern fließen, und als Alex ihren Po umfasste und Libbys nachgiebigen Körper gegen seinen harten Leib presste, lief ein wohliger Schauer über ihren Rücken.
Seine Hände wanderten weiter nach unten, und sie erstarrte. Dann machte sie sich abrupt frei und trat einen Schritt zurück. Hatte sie sich nicht geschworen, dass so etwas nie wieder passieren würde?
Verdammt! Ich will nicht, dass er es weiß!
„Dies ist eine rein geschäftlich platonische Beziehung“, erklärte sie.
„Und wer sagt, dass es unbedingt so bleiben muss?“, fragte Alex leichthin, zog sie erneut an sich und küsste sie mit einem Verlangen, dem sie nichts entgegenzusetzen hatte. Als sich ihre Lippen diesmal voneinander lösten, hatte Libby größte Mühe, in die Realität zurückzufinden.
Trotzdem machte sie sich erneut von ihm los. „Du … du verstehst nicht“, flüsterte sie gequält.
„Nein, das tue ich tatsächlich nicht“, erwiderte er mit einer Spur Ungeduld. „Erkläre es mir, Libby. Hat dich jemand verletzt? Oder gibt es einen anderen Mann?“
Schön wär’s!
„Fakt ist, dass dies hier nicht Teil unseres abgeschlossenen Vertrags ist.“
„Manchmal macht das Leben uns eben einen Strich durch die Rechnung und treibt uns in eine neue, unerwartete Richtung.“
Sie lachte bitter. „Besten Dank für die Belehrung!“
Alex betrachtete sie einen Moment gedankenverloren, dann holte er tief Atem. „Hör zu, Libby, warum lassen wir das Thema nicht vorerst einfach fallen?“
„Ich bin dabei, allerdings unter einer Bedingung. Versuch nie wieder, mich anzufassen.“
Nachdem Libby gegangen war, hatte Alex das Gefühl, einen Marathon absolviert zu haben. Jeder Muskel in seinem Körper war angespannt und schmerzte vor Anstrengung, ihr nicht hinterherzulaufen und sie zurückzuholen.
Er glaubte ihr nicht. Sie sehnte sich ebenso sehr danach, wieder in seinen Armen zu liegen, wie er es kaum ertrug, sie nicht zu berühren. Warum, zur Hölle, stieß sie ihn nur immer wieder von sich?
Da Libby noch nicht weiter als bis zur Haustür gekommen sein konnte, wählte Alex bewusst die andere Richtung, stieß die Seitentür auf, die zur Garage führte, öffnete das Tor, starrte finster auf die blitzenden Luxuskarossen und warf die Tür mit einem unterdrückten Fluch wieder zu. Er fühlte sich eingesperrt und gleichzeitig von einer ungesunden Energie getrieben, wie er sie zuletzt als störrischer Junge verspürt hatte, wenn er wieder einmal mit seinem Vater aneinandergeraten war.
Er musste mehr über Libby wissen, um sie zu verstehen.
Mit finsterer Miene tippte er Elis Nummer in sein Handy und wartete ungeduldig. „Was weißt du noch über Libby Henderson“, platzte er heraus, kaum dass sein PA sich meldete.
„Warum? Macht sie ihren Job nicht gut?“
„Ich gebe dir genau fünf Sekunden. Was weißt du noch über sie?“
Am anderen Ende der Leitung blieb es einen Moment ruhig. Dann fing Eli widerstrebend an zu reden. Und während Alex ihm zuhörte, fiel ein Puzzleteil nach dem anderen an seinen Platz. Ohne es zu merken, lehnte er sich an die Garagenwand und rutschte immer tiefer, bis er irgendwann
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