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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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dass der Griff, mit dem sie sich so verzweifelt an das Felsband klammerte, schierer Todesangst entsprang.
    » Ja!«
    Ben konnte es nicht fassen.
    » Du– als Pilotin?! Du bist doch die meiste Zeit in der Luft.«
    » Sinclair, im Moment habe ich keine Flügel zur Verfügung. Hol mich herunter– sofort!«
    » Ich muss meinen Rucksack suchen, Emma. Darin ist ein Seil.«
    » Warte!« Endlich öffnete sie die Augen und versuchte nach oben zu blicken. Nach einem erschrockenen Atemzug schloss sie sie wieder.
    » Was?«
    » Ist… ist Beaker in Ordnung?«
    » Ihm geht es gut. Er steht neben mir.«
    » Und Pitiful?«
    » Ich glaube, ihm geht es auch gut. Er ist davongerannt.«
    » Ben, ich habe gehört, wie Wayne hinuntergefallen ist. Ein grauenhaftes Geräusch.« Ihre Stimme bebte vor Entsetzen.
    » Ist er tot?«
    » Er ist tot.«
    » Ich… ich wünschte, ich wäre nicht froh darüber.«
    » Emma, hältst du so lange aus, bis ich unseren Rucksack finde?«
    » Der ist inzwischen sicher schon im Medicine Lake. Steig herunter und hol mich.«
    Noch immer hielt sie die Augen geschlossen und konnte daher nicht sehen, dass es bis zu dem Felssims, auf dem sie sich befand, drei Meter waren. Auch gut. Sie konnte zu ihrem Glück auch nicht sehen, dass es bis ganz unten noch einmal fast zehn Meter waren.
    Zwei Schüsse knapp hintereinander peitschten weiter unten durch die Luft.
    Ben sah Atwood, Skyler und Mike, die sich den Weg zum unteren Rand des Beckens bahnten, wo Poulin trieb.
    » Was war das?«, rief Emma zu ihm hinauf.
    » Mike ist mit Verstärkung gekommen. Ich wette, der Junge hat ein Seil dabei.«
    Er hörte ihr Seufzen.
    » Nem!«, rief Mike von unten, » alles klar?«
    » Hol mich herunter, Mikey!«, schrie sie verzweifelt. Noch immer hielt sie die Augen geschlossen, ihr Kopf lehnte noch immer am Fels.
    Mike blickte zu seinem Vater hinauf und winkte. Ben atmete auf, setzte sich auf die Brücke über Emma und legte den Arm um den leise winselnden Beaker. Der Hund litt unter ihrer Verzweiflung ebenso wie Ben.
    » Nur noch ein paar Minuten«, beruhigte er das Tier.
    » Wir schaffen sie heil herauf.« Er tätschelte ihn.
    » Gut gemacht, Bursche. Ich könnte mir denken, dass deine Zukunft reich an Cookies sein wird.«
    Noch immer erschüttert von ihrem Aufstieg über den Granitfelsen, war Emma in einem Wortwechsel mit vier entschlossenen männlichen Wesen begriffen. Das fünfte, vierbeinige männliche Wesen hatte nicht aufgehört, sie abzulecken, seitdem sie es bis nach oben geschafft hatte.
    » Ich fliege hier nicht mit einem Helikopter aus«, sagte sie wieder zu den Männern.
    » Der Heli ist schon unterwegs«, erklärte Atwood mit frustriertem Seufzen.
    Mikey hätte ihr beistehen sollen, der Junge aber sah sie nur an und schüttelte mit besorgter Miene den Kopf.
    » Nem, so geht es am schnellsten. Gehen kannst du nicht, und ein Flieger kann hier nirgends landen.«
    Emma packte Beakers Schnauze, um ihn daran zu hindern, sie weiterhin abzulecken.
    » In einen Helikopter steige ich nicht, und damit basta.«
    » Warum denn nicht?«, fragte Ben.
    » Weil Helikopter unnatürliche Flugmaschinen sind.«
    Skyler schnaubte.
    » Sie sind bemerkenswert beweglich«, sagte er, sichtlich gekränkt.
    » Und wie geschaffen für Situationen wie diese.«
    » Und wieso sind sie unnatürlich?«, fragte Ben interessiert.
    » Sie haben keine Flügel. Und sämtliche beweglichen Teile bewegen sich voneinander weg. Kennst du etwas in der Natur, das ohne Flügel fliegt?«
    Ihre Antwort schien sie zu schockieren. Bis auf Mikey. Er kannte die Gefühle, die sie Helikoptern entgegenbrachte. Obwohl er theoretisch mit ihr übereinstimmen mochte, lag ihm offenkundig so sehr daran, sie rasch aus dem Waldgebiet zu schaffen, dass er gewillt war, sie in einen Hubschrauber zu verfrachten.
    Auch sie wollte weg. Aber am Stück.
    Sie sah Mikey an.
    » Ich schaffe es bis zu der Stelle, wo die Stromschnellen enden. Dort kann dann ein Wasserflugzeug landen.«
    » Aber es gibt in Greenville keinen Piloten, der gewillt wäre, es zu versuchen«, gab er kopfschüttelnd zurück.
    » Du bist die Einzige, die es wagen würde.«
    Emma blickte auf, als vom Süden her das Geräusch eines Helikopters zu hören war.
    » Das Ding ist älter als ich«, sagte sie, als die bejahrte Huey die Luft mit schweren, pulsierenden Schlägen peitschte.
    Ben rückte ganz nahe an sie heran.
    » Du steigst jetzt ein und fliegst ins Krankenhaus«, sagte er mit der Entschlossenheit eines Mannes,

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