Wogen der Leidenschaft - Roman
haben, dass es Poulin war.«
» Poulin schrie als Erster, Sinclair wäre es gewesen«, setzte Durham hinzu, der zu ihnen trat und Emma ein Glas Punsch reichte. Er sah Ben an.
» Also… ich bedaure das kleine Missverständnis damals, Sinclair. Nichts für ungut.«
Ben ließ sich mit der Antwort Zeit.
» Darüber sprechen wir noch«, sagte er.
» Wie man hört, wollen Sie unsere Emma Jean heiraten.« John sah Ben abschätzend an.
» Stimmt das?«
» Nächste Woche«, bestätigte Ben, » am Tag nach Thanksgiving.«
Durham sah Emma an.
» Du bleibst uns hoffentlich erhalten, oder? Du wirst doch Medicine Creek Camps nicht verkaufen?«
Ben antwortete für sie.
» Nein, das wird sie nicht. Ich werde mein Büro nach Medicine Gore verlegen.«
Beide Männer rissen die Augen auf, Durham verschluckte sich an seinem Punsch.
» Aber ich dachte, Sie wären Boss einer großen Schifffahrtsgesellschaft. Wie wollen Sie die von hier aus, so weit vom Schuss, managen?«
» Mit Satelliten, Modems, Fax und Computer.« Er drückte Emmas Taille leicht.
» Und wenn ich einen guten Piloten finde, kann ich jederzeit nach New York pendeln.«
Durham und John hatte es die Rede verschlagen.
» Und was ist mit den vielen Leuten, die für Sie arbeiten?«, fragte John.
Emma sah Ben an. Es war das erste Mal, dass sie von seinem Plan hörte.
» In New York wird sich nichts ändern. Aber es gibt auch hier gute Arbeitskräfte.«
» Wir kommen aus der Holzbranche«, gab Durhamzurück, » von Computern haben wir keine Ahnung.«
» Es wären Jobs für das ganze Jahr«, sagte Ben.
Durham und John legten die Stirnen in Falten und zogen die buschigen Brauen zusammen. Emma lachte laut auf.
» John, deine Frau wird noch Karriere machen. Und während der arbeitsfreien Jahreszeit übernimmst du das Kochen.«
Beide Männer drehten sich um und traten hastig den Rückzug an. Sie wollten etwas Stärkeres als Punsch, äußerten sie halblaut.
» Hätten Sie in Ihrer Firma auch Platz für eine agile Frau in den besten Jahren, Mr Sinclair?«, fragte Greta, die sich zu ihnen gesellte.
» Sicher lässt sich etwas finden.«
» Also, ich muss schon sagen, Emma Jean, als ich Ben diesen Brief geschickt habe, habe ich wirklich nicht mit diesen Folgen gerechnet«, sagte Greta.
» Sie haben den Brief geschickt!«, rief Ben erstaunt aus.
Greta nickte mit dem Lächeln einer gesättigten Katze.
» Und es war verdammt richtig. Ich dachte mir, es wäre Zeit, dass Sie zurückkommen und ein Unrecht korrigieren.« Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
» Mir war nicht klar, dass das größte Unrecht unter meinem Dach gelebt hat. Danke, dass Sie alles in Ordnung gebracht haben, junger Mann.«
Lächelnd ergriff Ben die Hand der alten Dame und küsste sie.
» Freut mich, wenn ich mich nützlich machen konnte. Und ich danke Ihnen, dass Sie mir meinen Sohn und Emma gegeben haben.«
Bis zu den Wurzeln ihrer grauen Haare errötend wandte Greta sich augenzwinkernd an Emma.
» Das Brautkleid deiner Mutter lagert auf meinem Speicher. Charlie hat mich gebeten, es für euch Mädchen aufzubewahren.«
Alle drei drehten sich um, als die Küchentür aufging und Mikey endlich eintrat. Emma wollte auf ihn zu, hielt aber inne, als er ihr zulächelte.
Er sah erstaunlich… friedvoll aus. Die Jacke über eine Schulter geworfen, mit lose baumelnden Schlipsenden und Schmutzstreifen auf den Wangen machte er einen ruhigen und gelassenen Eindruck.
» Ich bin halb verhungert, Tante Greta«, sagte er und strebte schnurstracks zur Punschschüssel. Er trank zwei Tassen ohne abzusetzen.
» Was gibt es zu essen?«
Greta zog ihn an die Theke und schaufelte so viel auf einen Teller, dass ein Pferd daran erstickt wäre.
» Er wird doch wieder ganz in Ordnung kommen, ja?«, fragte Emma Ben.
» Er ist jetzt schon in Ordnung. Er hat sich gefunden.« Er lächelte ihr zu.
» Dank deiner betriebsamen alten Freundin haben wir alle einander gefunden.«
» Ich bin ja so froh«, flüsterte sie, schlang ihre Arme um ihn und drückte den Mann ihrer Träume an ihr Herz.
Epilog
E s lag in der Natur der Sache, dass es die schönste Hochzeit war, die Emma je erleben sollte.
Da spielte es keine Rolle, dass sie hinkte, als Mikey und Beaker sie zum Traualtar führten, und es war unwichtig, dass ein Fleck auf dem Kleid ihrer Mutter prangte, den sie darauf belassen hatte, auch kümmerte es niemanden, dass es draußen wie aus Kannen schüttete. Ebenso wenig war es von Bedeutung, dass Pitiful
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