Wogen der Leidenschaft - Roman
Freundin zu mir, niemand dürfe sich in meine Arbeit einmischen. Es könne nicht sein, dass jemand auf meiner Schulter sitzt und meine Arbeit bewertet, meine Kreativität lenkt oder sogar fordert, ich solle eine Person oder eine Situation seinen oder ihren persönlichen Empfindlichkeiten anpassen.
Ich schreibe also in erster Linie, um mir selbst eine Freude zu machen, und solange eine Idee in meinem Kopf nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeformt wurde, bekommt niemand meine Geschichte zu Gesicht– mein Verleger nicht und ganz sicher nicht Sie. Erst nachher setzt das delikate Vergnügen ein, wenn wir alle zusammenkommen und uns über Liebe und Hoffnung und eine immerwährend glückliche Zukunft austauschen.
Binnen weniger Tage nachdem mein erstes Buch herausgekommen war, trafen von Frauen aus aller Welt E-Mails auf meiner Website ein, aus denen ich erfuhr, wie etwas– eine Szene oder ein Charakter oder eine Situation– ihre Herzen anrührte. Ich fiel aus allen Wolken, da ich noch immer nicht auf den Gedanken gekommen war, dass meine Storys auf andere Menschen eine spürbare Wirkung haben könnten.
Nun ja… sosehr ich mich auch bemühe, mein Schreibstudio von irdischen Stimmen frei zu halten, kann ich Sie– meine Leser– nicht davon abhalten, auf meiner Schulter zu sitzen. Aber anstatt mich zu kritisieren oder zu dirigieren, spüre ich, dass Sie mich beflügeln! Ich rufe Ihnen also zu: Danke für Ihre Briefe, danke dafür, dass Ihnen meine Geschichten gefallen und dass Sie es mich wissen lassen.
Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch meine Kritiker habe, da mir aber klar ist, dass ich es nicht allen jederzeit recht machen kann, beschloss ich, meine Geschichten für diejenigen von Ihnen zu schreiben, die sie gern lesen. Wenn sie Ihnen gefallen, scheuen Sie sich nicht, es mir zu sagen; wenn nicht, dann sagen Sie es ebenso. Denken Sie daran: Es ist Gleichgültigkeit, die schmerzt. Wenn ich Ihnen keine Reaktion entlocke, habe ich keine Geschichte geschrieben, die von richtigen Menschen handelt, noch viel weniger habe ich realistische Situationen geschildert, die uns jeden Tag nach dem Erwachen begegnen.
Also, lesen Sie weiter, während ich weiterhin schreibe.
Bis dann, vom Lake Watch… weiterlesen!
Janet
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