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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ihm zu. Er glaubte ihr also. Jetzt wußte sie es. Und warum sollte er ihr nicht glauben? Die Wahrheit war offenkundig genug. Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Sam. ich danke dir! Und nun geh hinunter und trink eine Tasse Kaffee, während ich mich anziehe. In ein paar Minuten komme ich auch.«
    Dani hielt einen Ball. Ihre dunklen Augen blitzten. Sie jauchzte vor Vergnügen, als ich sie losließ und sie in Mrs. Holmans ausgestreckte Arme glitt. Als ich sie wieder nahm, drehte und wendete sie sich und strebte zurück, um diesen wunderbaren kleinen Flug noch einmal zu erleben. Ich lachte und hob sie wieder hoch. »Halten Sie sie eine Sekunde so, Colonel!« rief einer der Fotografen und hob seine Kamera. »Das gibt eine reizende Aufnahme!«
    Dani hielt still - sie posierte für das Bild, als habe sie in den ganzen acht Monaten ihres Lebens nichts anderes getan.
    Die Kamera klickte, und ich ließ Dani wieder herunter. Dann brachte ich sie hinüber zu der Schaukel.
    Ich schnallte sie auf den kleinen Sitz und schaukelte. Sie gurgelte vor Freude. In der hellen Sonne glühten ihre Bäckchen wie Rosen, und sie sah in ihrem warmen blauen Winteranzug aus wie eine kleine Puppe. Wir waren auf dem Spielplatz, den ich hinter einem der Modellhäuser angelegt hatte, um zu zeigen, wieviel Raum hier für ein Leben im Freien sei.
    Befriedigt sah ich die Straße entlang. Überall parkten Wagen, und unsere Verkäufer hatten alle Hände voll zu tun, um die neuen Häuser zu zeigen. Sehr unterschiedlich waren die neuen Häuser gar nicht. Aber - und das war das wichtige - sie wirkten ganz verschieden. Der Grundriß war überall der gleiche, die gängige T-Form mit einem ausbaufähigen Dachgeschoß, wenn der Käufer sich vergrößern wollte. Aber dadurch, daß ich mich
    darauf beschränkt hatte, nur vier Häuser auf den Morgen zu bauen, konnten wir jedem Haus eine andere Lage geben, und so entstand das, was man im Baugewerbe einen »Kundenfänger« nennt.
    Auch der Preis war richtig - 13900 Dollar. Fragen Sie mich nicht, warum wir nicht einfach 14000 nahmen - auch das war eine der Praktiken dieses Gewerbes. Wahrscheinlich ließen gerade diese zehn Dollar das Haus billig erscheinen. Im übrigen aber waren sie auch tatsächlich billig.
    Im Kaufpreis waren Luftheizung und Garage eingeschlossen. Das war wenig im Vergleich zu den Häusern, die näher an der Stadt lagen und drei- bis fünftausend mehr kosteten. Und obwohl wir aufgrund der städtischen Bebauungsvorschriften durch die Straße und die Zufahrten fünfundzwanzig Morgen verloren hatten, blieb uns ein klarer Reinverdienst von fünfzehnhundert an jedem Haus.
    Dani lachte laut, als ich die Schaukel noch höher schwingen ließ. Ich wußte genau, was sie empfand. Das war ihre Welt.
    Ich sah an der Schaukel vorbei. Die Planierraupen waren beim nächsten Bauabschnitt schon wieder an der Arbeit. Morgen kamen dann die Bagger und hoben die Fundamente aus. Dann waren die Betonmischer an der Reihe. Und dann würden Häuser emporwachsen, wo kurz zuvor nur Ödland gewesen war. Ja, es war auch meine Welt.
    Jemand legte mir die Hand auf den Arm. Hinter mir hörte ich Noras Stimme: »Es macht dir wohl so viel Spaß, daß du nicht einmal deine Frau begrüßen kannst, Luke?«
    Überraschte drehte ich mich um. Ich hatte zwar durch Charles Nachricht hinterlassen, aber nicht damit gerechnet, daß Nora kommen würde. Bisher hatte sie keinerlei Interesse an meinem Projekt gezeigt. »Das ist aber eine nette Überraschung, Nora!«
    Wie durch ein Zauberwort erschienen plötzlich wieder alle Reporter und Fotografen, die sich nach und nach an der Bar gesammelt hatten - unser Wohnwagenbüro war als Bar eingerich-tet -, auf der Bildfläche. Ich machte mir nichts vor. Die Attraktion war Nora. Nora Hayden war immer eine Sensation. Besonders in ihrer Vaterstadt.
    »Was führt dich her?« fragte ich.
    Unsere Blicke begegneten sich. »Sam war so freundlich, mich her auszufahren, damit ich Dani nach Hause bringen kann.«
    »Nach Hause. warum denn? Sie amüsiert sich doch herrlich!«
    »Du weißt, daß sie noch erkältet ist.« Sie hielt die Schaukel auf und begann den Sicherheitsgurt aufzuschnallen.
    Sam kam zu uns. Er hatte uns mit merkwürdiger Miene beobachtet. »Erkältet?« fragte ich Mrs. Holman. »Sie haben mir nichts davon gesagt, daß Dani erkältet ist.«
    Mrs. Holman sah erst auf mich, dann auf Nora und schließlich zu Boden. Sie murmelte etwas Unverständliches. Ich konnte nicht hören, was sie sagte. Dani

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