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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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genau, was ich brauchte. Einmal herauskommen und wieder aktiv werden!«
    Ich nickte lächelnd. Wenigstens war der Sturm vorbei.
    »Ich habe mit Sam Corwin und Chadwinkes Hunt gegessen, mit dem Kritiker, du weißt schon. Sie meinen beide, je früher ich wieder anfange zu arbeiten, um so besser. Scaasi hat Sam gesagt, er möchte gern wieder eine Ausstellung von mir machen, spätestens diesen Herbst.«
    »Meinst du, du hast bis dahin genug Zeit, um fertig zu werden?«
    »Mehr als genug. Ich habe den ganzen Tag Skizzen gemacht. Ich habe tausend Ideen.«
    Ich hob mein Glas. »Auf deine Ideen!«
    »Oh, danke!« Sie lächelte und gab mir einen Kuß. »Und du bist mir nicht böse wegen der letzten Nacht?«
    »Nein«, sagte ich leichthin. »Wir waren beide aufgeregt.«
    Sie küßte mich noch einmal. »Da bin ich froh. Ich dachte, du magst es vielleicht nicht, daß ich in das andere Zimmer gezogen bin. Ich weiß nicht, warum ich nicht eher daran gedacht habe. Mutter und Daddy hatten immer getrennte Zimmer. Es ist wirklich kultivierter.«
    »Meinst du?«
    »Natürlich. Ich finde, auch Verheiratete haben einen gewissen Anspruch auf die Möglichkeit, allein zu sein.« Sie sah mich ernsthaft an. »Außerdem meine ich, daß es uns etwas von dem Geheimnisvollen erhält, das in jeder Ehe so wichtig ist.«
    Das war mir neu. Ich habe meine Eltern nie über den Mangel an Privatleben klagen hören. »Und was tue ich, wenn ich vergewaltigt werden möchte?«
    »Jetzt bist du vulgär!« Aber sie lächelte übermütig. »Dann brauchst du nur zu pfeifen.«
    »So?« fragte ich und hob die Finger an die Lippen.
    »Halt! Charles wird denken, wir sind verrückt geworden.«
    Ich trank mein Glas aus. »Ich will nur hinauf, mir die Hände waschen und nach Dani sehen.«
    »Waschen kannst du dich hier unten. Mrs. Holman hat Dani schon hingelegt.«
    Ich sah sie an. »Wie geht’s ihr heute?«
    »Mrs. Holman sagt, sie war wie ein Engel. Nun lauf und wasch dich. Ich habe der Köchin gesagt, sie soll Rindsrouladen machen, wie du sie gern ißt, und die dürfen nicht verderben.
    Nach Tisch, dachte ich, kommst du herauf und siehst dir mein Zimmer an. Ob es dir gefällt.
    Ich habe Charles oben eine Flasche Champagner auf Eis legen lassen.«
    Nun mußte ich lachen. So also wollte sie es! Vielleicht hatte sie doch nicht so unrecht. Ich mußte zugeben, daß die kleine Note des Unerlaubten, die auf diese Weise entstand, recht reizvoll war.
    Irgendwann mitten in der Nacht sagte ich: »Werden die Dienstboten es nicht komisch finden, daß wir uns zwei Schlafzimmer zulegen, um dann in einem zu schlafen?«
    »Sei nicht töricht. Wer fragt schon, was die Dienstboten denken!«
    »Ich wirklich nicht«, sagte ich und zog sie fest an mich. »Aber ich bestehe darauf, daß du morgen mein Gast bist!«
    Jedoch wenn wir zusammen schliefen, war es stets in ihrem Zimmer. Und ich wurde immer ernüchtert, wenn ich über den kalten Fußboden des Badezimmers mußte, das zwischen unsern Zimmern lag. Allmählich lernte ich ihren Türknopf so langsam umdrehen, daß sie mich nicht hören konnte, denn manchmal fand ich ihre Tür verschlossen. Und es kam auch vor, daß ich todmüde von meiner Arbeit einfach auf mein Bett fiel und nicht wußte, ob ihre Tür verschlossen war oder nicht.
    Langsam kam ich mir vor wie ein Mann, der gezwungenermaßen in eine Einbahnstraße biegt, obwohl er weiß, daß sie in eine Sackgasse führt. Ich fing an, die Ablehnung zu fürchten, die dieses Verschließen der Tür bedeutete. Aber ein paar kräftige Schluck Bourbon, ehe ich mich auszog, lösten die Spannung, so daß ich die Lust verlor, die Tür auszuprobieren.
    Ich gewöhnte mir auch an, Dani ihr Abendfläschchen zu geben, und auch das half mir weiter. Ihre Zartheit, und Winzigkeit füllten eine Leere in mir aus, deren ich mir nie richtig bewußt gewesen war. Dann küßte ich sie, legte sie zurück in ihr Bett-chen, ging in mein Zimmer und schlief.
    An der Oberfläche war alles normal. Nora und ich taten dasselbe wie jedes andere Ehepaar. Wir gingen mehrmals in der Woche aus, wurden zu Partys eingeladen, sahen Gäste bei uns. Nora tat scheinbar alles, was eine junge Frau tun sollte, sie war liebevoll und aufmerksam.

Wurde es dann aber Zeit, schlafen zu gehen, dann fand ich eine Entschuldigung - eine Arbeit, die man mir noch in letzter Minute aufgehalst hatte. Ich ging in mein Arbeitszimmer, trank rasch ein paar Glas Bourbon und ließ ihr Zeit, hinaufzugehen und einzuschlafen, so daß sie gar nicht

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