Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
ins Gesicht gespuckt hätte. Und langsam hatte sie das Gefühl, egal, was sie tat oder wie sehr sie sich abmühte, sie würde nie normal sein.
»Ich … ich …« Miki saß im Schneidersitz auf dem Boden und wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. »Ich habe keine Ahnung, was ich da tue.«
»Das ist nicht schlimm. Das machen wir alle durch. Sogar ich.«
»Ehrlich?« Miki fiel es schwer, das zu glauben. Conridge wirkte immer so kontrolliert und mit sich im Reinen.
»Natürlich. Glauben Sie, ich wollte die Gefährtin eines Wolfes werden? Der Mann hat mich von hinten angegriffen und meinen Rücken markiert. Dafür habe ich ihm natürlich eins mit dem Baseballschläger übergezogen. Er musste mit acht Stichen am Kopf genäht werden.«
Miki starrte sie an, und Conridge zuckte die Achseln. »Er war damals noch auf dem Nimm-dir-was-du-willst-Trip. Ich habe ihn abgerichtet, das nicht mehr zu tun … und sich auf Befehl auf den Rücken zu rollen.« Die zwei Frauen lachten, und Miki fragte sich, ob sie hier sich selbst in fünfzehn Jahren vor sich hatte.
Conridge zog ihre Strümpfe zurecht. Sie trug tatsächlich solche mit Naht hinten. Im Stil der 1940er-Jahre und immer noch sehr sexy. »Hören Sie, Miki, was Sie da durchmachen, sind normale menschliche Gefühle. Und ab und zu haben sogar Leute wie Sie und ich welche.«
Miki grinste. Die Frau war eine ganz schöne Marke.
»Sie trauen sich selbst noch nicht«, fuhr Conridge fort. »Sie vertrauen Ihren Instinkten nicht. Das sollten Sie aber. Sie sind nicht nur ein Gehirn mit Beinen. Sie haben einige hübsche Überlebenstechniken drauf. Wölfe finden so etwas unglaublich sexy.«
Miki lächelte und ging in die Hocke, um die Papiere einzusammeln. »Ich will es wohl nicht versauen. Mein Leben, meine ich.«
»Das werden Sie nicht. Sie sind klug. Sie sind gemein. Sie machen das schon.«
Miki lachte und stand auf, ihre Doktorarbeit als chaotisches Durcheinander in den Armen. »Tja, vielen Dank für die aufmunternden Worte.«
»Gerne. Wissen Sie, mein Mann sagt, ich sei nicht gut im Aufmuntern. Ich glaube, er irrt sich.«
Conridge öffnete ihre Bürotür, und Miki gab ihrem großen, schweren Rucksack einen Fußtritt. Er rutschte zur Tür hinaus und traf etwas, von dem sie sich fast sicher war, dass es ein Mann war … oder vielleicht auch eine Frau … schwer zu sagen.
»So, so. Ist das die berüchtigte Miki Kendrick?«
Miki warf einen Blick zurück zu Conridge. Die Abscheu ihrer Professorin vor dieser Person stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. »Miki Kendrick. Das ist Professor Mitchell Leucrotta.«
Also war es ein Mann … irgendwie. Der Typ, der viel zu viele Fragen nach ihr gestellt hatte. Ein wieselartiger kleiner Kerl. Nicht ganz so groß wie Sara. Dünn, aber muskulös. Ihre Mutter hätte ihn einen »Schlägertypen« genannt. Aber er hatte etwas so Raubtierhaftes an sich, dass sie sich zu fragen begann, wo zum Henker Conall steckte. Sollte er sie nicht eigentlich beschützen? Arschloch .
Miki nickte, blieb aber distanziert. »Professor Leucrotta.«
»Also, ich bin dann weg.« Er rückte den Gurt seiner Laptoptasche zurecht. »Ich bin auf der Flucht vor diesem kleinen, schwachköpfigen Studenten. Ich hasse es, wenn sie etwas von einem wollen.«
Jetzt hasste Miki den Kerl wirklich. Sie war sich fast sicher, dass er über Craig sprach. Einen ihrer besten Kumpel. Und verdammt noch mal viel weniger unheimlich als dieser Kerl hier.
Leucrotta winkte ihnen wenig männlich zu, bevor er den Flur entlangspazierte.
Miki sah Conridge an. »Ich hasse ihn.«
Conridge gluckste. »Sie sind schnell entschlossen, was?«
»Habe ich unrecht?«
Die ältere Frau schüttelte den Kopf. »Nein. Haben Sie nicht. Er ist ein Dreckskerl.«
Plötzlich erschien Conall aus der anderen Richtung. Er hob die Nase in die Luft und schnüffelte. Ihr wurde klar, dass er einer Fährte folgte. Conall folgte seiner Nase bis zu Miki herüber. Schnüffelte an ihr. Dann noch einmal. Miki hatte wieder dieses leichte Kribbeln im Nacken, und bevor sie es sich versah, war ihre Muschi feucht.
Okay, wann hat das eigentlich angefangen?
»Was zum Geier tust du da?«
»Hyäne«, murmelte er.
»Schakal!«, entgegnete Miki.
Er sah sie fragend an.
Sie zuckte die Achseln. »Ich dachte, das sei ein Assoziationsspiel.«
Conridge lachte prustend, und Conall sah sie an. Er schnüffelte noch einmal. »Ihr Geruch kommt mir bekannt vor.«
»Ich bin mit einem Van Holtz verheiratet.« Junge, die Frau
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