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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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„Ich werde ihn nicht outen, Rule. Es sei denn, er hat sich auch noch anderer Vergehen als der Ausübung einer verbotenen Kunst schuldig gemacht. Aber ich muss sagen, es ist tatsächlich das erste Mal, dass ich mit meinem Stillschweigen einen Zauberer schütze.“
    „Cullen sagt immer, dass die Zauberei völlig ungerechtfertigt in Verruf geraten ist. Dass sie von sich aus weder gut noch böse ist, genauso wenig wie beispielsweise elektrische Energie.“
    „Das habe ich auch immer gedacht. Magie hat keine bestimmte Ausrichtung; es kommt allein darauf an, wie und wozu man sie verwendet. Aber was ich in Thereses Wohnung gespürt habe …“ Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie eine böse Erinnerung vertreiben.
    Als er ihre Hand ergriff, umklammerten ihre Finger sofort die seinen. Das Band tat seine Wirkung, dachte er, und es würde sie auch weiterhin entfalten, wenn Lily es nur zuließ. „Dann erklär mir doch mal, wie sich Magie anfühlt“, sagte er und sah sie neugierig an.
    „Sag du mir, wie es sich anfühlt, wenn du dich verwandelst“, entgegnete sie lächelnd.
    „Wild. Schmerzhaft. Richtig.“
    „Okay, du findest immer viel treffendere Worte als ich. Magie fühlt sich an wie … eine Art Struktur. Körnig wie Sand, glatt wie Glas, oder hölzern, steinig oder wie das Blatt eines Baumes. Wenn ich etwas oder jemanden berühre, dem magische Kräfte innewohnen, dann spüre ich es wie eine zusätzliche Oberflächenstruktur.“
    „Und die ist nicht immer gleich?“, fragte er interessiert.
    „Nein, nein. Lupusmagie fühlt sich ein bisschen nach Fell an und ein bisschen nach spitzen Zähnen.“
    Das ergab Sinn. Auf gewisse Weise. Wenn man sich vorstellen konnte, dass sich etwas pelzig und gleichzeitig fest und spitz anfühlte.
    „Deshalb verstehe ich ja auch nicht, was ich in Thereses Wohnung gespürt habe. Solche Strukturen sind weder gut noch böse – sie sind einfach da. Ich kann mir vorstellen, dass es auch Strukturen gibt, die wehtun; wie Glasssplitter oder so etwas. Aber schmerzhaft und böse ist nicht dasselbe.“
    „Wenn man das Alter von drei oder vier überschritten hat“, pflichtete er ihr bei und betätigte den Blinker.
    „Ich vermute …“ Sie schien erst jetzt zu merken, dass sie seine Hand hielt, und ließ sie rasch los. „Wir sind gerade an Gingers Laden vorbeigefahren!“
    Geduld!, sagte er zu sich. „Da war kein Parkplatz frei.“
    „Oh. Gut. Ich meine, es ist gut zu wissen, dass du auch nur ein Mensch bist – ach, das war so nicht ganz richtig. Auch nur ein Normalsterblicher, hätte ich sagen sollen. Ich finde nie einen Parkplatz, wenn ich dringend einen brauche.“
    Seine Natur – oder vielmehr die Tatsache, dass er kein Mensch war – machte ihr zu schaffen. Er wusste nicht, was er dagegen tun konnte. Rührte ihr Unbehagen vielleicht daher, dass sie ihre eigene Natur mit gemischten Gefühlen betrachtete?
    „Was ist das Schwierigste daran, eine Sensitive zu sein?“, fragte er.
    „Weder das eine noch das andere zu sein, glaube ich.“
    „Ich kann dir nicht recht folgen.“ Er fuhr in eine Parklücke. „Du bist doch eindeutig ein Mensch.“
    „Was soll das heißen? Verläuft irgendwo eine Grenze, und die Leute auf der einen Seite sind Menschen – und der Rest ist irgendetwas anderes? Du fühlst dich offenbar jenseits dieser Linie sehr wohl. Ich will einfach nur wissen, wo sie verläuft.“ Lily öffnete die Wagentür und stieg aus.
    Warum braucht sie Linien?, fragte er sich und stieg ebenfalls aus. Vielleicht lag es daran, dass sie clanlos war. Er hatte immer gewusst, wer er war und wo er hingehörte.
    Doch in gewisser Hinsicht war ihre Familie ihr Clan. Was ihn an etwas erinnerte … Er kam zu ihr auf den Gehsteig. „Wolltest du mich nicht etwas fragen?“
    „Das will ich sehr oft, aber jetzt gerade nicht.“
    „Du wolltest mich zum Essen einladen.“
    „Ach, das!“ Sie sah ihn verärgert an. „Du hast mal wieder beide Seiten gehört, als ich mit meiner Mutter telefoniert habe.“
    Er lächelte.
    „Also gut. Würdest du mich zu diesem verfluchten Probeessen begleiten?“
    „Mit dem größten Vergnügen. Ich hatte schon befürchtet, du würdest überlegen, ob du dich nicht doch von Karonski begleiten lassen willst.“
    „Ich hatte es in Erwägung gezogen.“
    Ihre unwirsche Art amüsierte ihn. „Wie offiziell ist dieses Essen denn? Ich habe einen Smoking.“
    „Wer hätte das gedacht. Aber ein Anzug reicht völlig. Das Essen findet im Restaurant meines Onkels

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