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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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funktionierte. Er ließ unauffällig seine Hand sinken, berührte mit den Fingerspitzen den Boden und begann, seinen Zauber behutsam in das Netz einzufügen.
    Zuerst irritierten ihn die Stimmen, die von außen in seinen Glaskasten drangen; sie waren nicht zu unterscheiden. Doch dann erkannte er eine von ihnen – sie war ihm wohlvertraut. Überrascht ließ er die bearbeitete Energielinie los. Sie verschwand in dem Netz.
    „… gar nicht zufrieden … Turner ist immer noch … muss erledigt werden.“
    Das war ihre Frostigkeit, aber sie war noch zu weit weg, und er konnte nicht alles verstehen. Er überprüfte kurz seinen Zauber. Er schien sich nahtlos in das Netz eingefügt zu haben …
    „… auch nicht gerade begeistert, Madonna. Um ihn aus dem Weg zu räumen … euch angeschlossen. Deshalb … heute hergekommen.“
    Und das war die Stimme, die er wiedererkannt hatte. Mick Roberts. Rules Bruder.
    „Der sieht aber nicht so proper aus wie sonst!“ Das war wieder Mick, und er stand direkt vor dem Glaskasten.
    Es war sinnlos, so zu tun, als habe er nichts gehört. Mick wusste es besser. Cullen schwang die Beine von der Matratze, setzte sich auf und wandte seinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. „Hallo Mick! Was für eine Überraschung, dich hier anzutreffen!“
    „Er weiß, dass du da bist!“, sagte sie entsetzt.
    „Natürlich weiß er das. Die Ohren habt ihr ihm doch nicht abgeschnitten! Hallo Cullen! Wie ich hörte, versuchst du dich einzuschleimen, um aus deinem Gefängnis herauszukommen.“
    „Man tut, was man kann“, entgegnete er leichthin, obwohl ihm unvermittelt schlecht wurde. Er hätte nie für möglich gehalten, dass ihm Verrat derart zusetzen könnte – er war nicht gerade ein Idealist –, doch mit Mick zu sprechen bereitete ihm tatsächlich Übelkeit. „Du scheinst jedenfalls nicht eingesperrt zu sein.“
    Mick lachte. „Cullen wie er leibt und lebt! Aber du hast offenbar mehr drauf, als ich dir zugetraut habe. Die Madonna hat mir gesagt, du machst in Zauberei. Schäm dich!“
    „Apropos schämen, warum schmeißt du dich überhaupt so an die Madonna ran? Von jemandem wie mir erwartet man nichts anderes, aber du solltest doch mehr Anstand haben als ein niederer clanloser Kerl.“
    „Vergleich dich bloß nicht mit mir!“ In Micks Stimme schwang plötzlich Zorn mit, gemischt mit einer ordentlichen Portion Verachtung. „Ich kämpfe für die Rettung meines Clans. Du versuchst nur, deine armselige Haut zu retten.“
    „Verzeih mir meine Beschränktheit, aber ich kann dir nicht ganz folgen. Du hast dich mit unserer Erbfeindin verbündet und willst deinen Vater und deinen Bruder aus dem Weg räumen … und das alles zum Wohle des Clans?“
    „Du warst schon immer ein Idiot. Der Rho wird uns alle mit seinen politischen Spinnereien vernichten. Er wird zulassen, dass man uns die Herausforderung nimmt, und macht uns zu Imitaten der Menschen, zu billigen Imitationen derer, die nie den Ruf der Dame hörten. Das werde ich nicht zulassen!“
    Mick klang nun sehr barsch. Entschlossen. Das erinnerte Cullen an Rule, besser gesagt, an eine kümmerliche, geistig verwirrte Version von Rule. „Tja, jedem das Seine. Äh … aber eines muss ich dich einfach noch fragen, weil ich so furchtbar neugierig bin. Dir ist doch klar, dass sie deine Gedanken lesen kann, oder?“ Das zumindest konnte sie nämlich. Eigentlich war es ihr unmöglich, die Gedanken anderer auch zu beeinflussen, aber ihr Stab hatte große Macht. Allerdings konnte Cullen sich nicht vorstellen, dass sich ein Lupus freiwillig in die Nähe eines solchen Abscheu erregenden Gegenstandes begab.
    Mick lachte. „Sie kann weder meine noch die eines anderen Lupus lesen! Du bist wirklich ein Idiot. Die, der die Madonna dient, hat keinen derartigen Zugriff auf uns.“
    Den brauchte Sie auch gar nicht. Ihre Priesterin, diese eiskalte Hexe, war mit einer Gabe ausgerüstet – und ihre Fähigkeiten wurden wahrscheinlich durch die Macht der Göttin verstärkt. Jetzt war allerdings nicht der richtige Zeitpunkt für einen Vortrag über die Unterschiede zwischen Zauberei und Gabe, fand Cullen. „Bist du vorbeigekommen, um mich aufzumuntern? Wie aufmerksam von dir! Mir geht es schon viel besser.“
    „Ich wollte mir ansehen, wie du in deinem Käfig hockst. Ich dachte, der Anblick würde mir Freude bereiten – und ich hatte recht.“
    Die Madonna ergriff das Wort. Ihre hohe Stimme drang leise, aber ziemlich klar und deutlich durch das dicke

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