Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
Vom Netzwerk:
selbst wählen. Wie hast du dich entschieden, Lily Yu?“
    Man hatte Lily vorher erklärt, wie die traditionelle Antwort lautete. Die trug sie nun auch vor – mit einem persönlichen Zusatz: „Ich entscheide mich aus freien Stücken, das Band der Gefährten zu achten und zu ehren. Ich entscheide mich für die Nokolai. Und … ich entscheide mich für Rule.“
    Rules Hand schloss sich unversehens fester um ihre.
    Isen blinzelte erstaunt, doch er fasste sich schnell. „Dann nimm zur Bestätigung der Wahl der dame wie auch deiner eigenen dieses Zeichen aus der Hand deines Auserwählten an.“ Er hielt etwas in der ausgestreckten Hand, etwas Goldenes, das in der Sonne glitzerte.
    Rule nahm es an sich, und Lily neigte den Kopf. Als er ihr Haar zur Seite strich und ihr die Halskette anlegte, spürte sie seine Hände an ihrem Nacken.
    Aber sie fühlte auch noch etwas anderes. Sie tastete mit der Hand nach dem kleinen goldenen Anhänger an der Kette. Er hatte eine abstrakte Form und stellte nichts erkennbar Gegenständliches dar.
    Dennoch fühlte er sich vertraut an. Er fühlte sich nach Magie an, nach einem winzigen Hauch Magie … und Mondlicht.
    „Willkommen im Clan der Nokolai!“, sagte der Rho mit vor Rührung rauer Stimme. Er beugte sich vor, nahm Lilys Gesicht in die Hände und küsste sie auf den Mund. Dann lehnte er sich breit grinsend zurück. „Und jetzt“, brüllte er, „wird gefeiert!“
    Es vergingen Stunden, bis Rule und Lily einen Moment für sich hatten. Als er irgendwann gespürt hatte, dass ihr der ganze Trubel zu viel wurde – und weil er sie auch für sich allein haben wollte –, hatte er sich unter Berufung auf seine und ihre Verletzungen mit ihr ins Haus des Rho zurückgezogen.
    „Gott sei Dank“, sagte Lily und ließ sich auf die Couch in dem kleinen Salon fallen. „Die Leute sind alle ganz wunderbar, aber auf die Dauer ist es ein bisschen …“
    „Anstrengend?“ Rule setzte sich neben sie. Nun, da sie endlich allein waren, wusste er nicht, wie er auf die Frage zu sprechen kommen sollte, die ihm schon den ganzen Nachmittag unter den Nägeln gebrannt hatte.
    Sie nickte. „Ich kam mir fast schon vor wie eine Heiligenfigur.“ Sie berührte das kleine goldene Symbol, das an ihrem Hals hing. „Jeder wollte mich anfassen.“
    „Wir sind halt ein gefühlsduseliger, schmusiger Haufen.“
    „Aber es steckt doch viel mehr dahinter! Das Auserwähltsein hat für euch eine zutiefst religiöse Bewandtnis. Das ist alles nicht so leicht zu verstehen.“
    „Was du als Religion ansiehst, ist für uns ganz einfach das Leben mit all seinen Traditionen“, erklärte Rule. „Wir blicken auf eine lange, mündlich überlieferte Geschichte zurück, wenn auch im Laufe der Jahrhunderte sicherlich hie und da etwas verloren gegangen oder hinzugefügt worden ist.“ Er nahm ihre Hand. „Lily …“
    Sie legte den Kopf an die weiche Rückenlehne der Couch und lächelte ihn an. „Ja?“
    „Du hast deiner Antwort bei der Zeremonie etwas Eigenes hinzugefügt. Das mit mir.“
    „Es erschien mir einfach richtig.“
    Er schluckte. „Es ist noch nicht lange her, da hast du unsere Bindung gehasst, und von mir warst du auch nicht gerade begeistert. Woher der plötzliche Sinneswandel?“
    „Ich mag störrisch sein, wie dein Vater wohl zu Cullen gesagt hat, und ich bin vielleicht manchmal etwas langsam. Aber ich bin nicht dumm.“ Sie beugte sich vor und küsste ihn zärtlich und hingebungsvoll auf den Mund. „Ich habe eine Weile gebraucht, aber irgendwann ist mir klar geworden, dass das Band der Gefährten mich nicht gegen meinen Willen umschlingt. Wie denn auch? Ich bin doch immun gegen Magie. Diese Gefühle mussten aus meinem tiefsten Inneren gekommen sein. Also kann ich mich der Bindung gar nicht verweigern, ohne gleichzeitig einen Teil von mir zu verleugnen.“
    Rule überkam eine grenzenlose Erleichterung, und alle Anspannung fiel von ihm ab. Er ließ sich gegen die Rückenlehne der Couch fallen und lächelte still vor sich hin.
    „Und in ein paar Tagen“, sagte Lily trocken, „wartet schon die nächste Feierlichkeit auf uns.“
    „Hmm?“
    „Das Probeessen! Schon vergessen? Du wirst den Rest meiner Familie kennenlernen. Und ich fürchte, meine Leute werden nicht so freundlich sein wie deine.“
    Damit würde er sich befassen, wenn es so weit war. Im Augenblick jedoch genügte es Rule vollauf, einfach nur mit Lily zusammen zu sein. Akzeptiert zu sein und auserwählt – von der dame und von Lily.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher