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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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zitterte. Er schloss sie in die Arme und hielt sie ganz fest, hielt sie einfach nur fest, bis das Zittern aufhörte. „Ein Albtraum?“
    Sie nickte. „Ich habe ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gehabt. Das kommt … von der Entführung. Ich hätte wohl damit rechnen müssen, dass er mich wieder heimsucht, nachdem ich Ginger gesehen habe.“
    Er strich ihr übers Haar. „Möchtest du aufstehen? Wenn ich schlecht geträumt habe, kann ich nicht so schnell wieder einschlafen.“
    Sie richtete sich auf, um ihn anzusehen. Es war gerade so viel Licht im Raum, dass er ihr zögerndes Lächeln erkennen konnte. „Werwölfe haben Albträume? Was quält dich denn manchmal?“
    „Ach, das Übliche. Feuer, Hass, verloren oder bedroht zu sein; jemanden zu verlieren, den ich liebe. Eingesperrt zu sein … gefangen.“
    Das Beben, das durch ihren Körper ging, war die Antwort auf die Frage, die er nicht gestellt hatte.
    Rule machte heiße Schokolade. Das war in seiner Kindheit Netties Allheilmittel gewesen, und gelegentlich fand er immer noch Trost darin. Sie kuschelten sich zusammen in Lilys Relaxsessel und redeten nur wenig, damit Lily Gelegenheit hatte, sich wieder zu erden.
    Und Rule fragte sich mit einem flauen Gefühl in der Magengrube, ob der Albtraum tatsächlich durch die Begegnung mit Ginger ausgelöst worden war – oder durch ihn. Denn Lilys innere Dämonen hatten allesamt mit der Angst zu tun, zu etwas gezwungen zu werden und gefangen zu sein … und genau so empfand sie das Band der Gefährten. Sie fühlte sich zu der Beziehung genötigt. Sie fühlte sich gefangen für den Rest ihres Lebens.
     
 
    25
    Lily wusste zuerst nicht, wo sie war, als sie aufwachte. Sie war nicht in ihrem Bett … Sie stutzte, dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Rule und sie lagen eng umschlungen auf ihrem Relaxsessel.
    Sie drehte vorsichtig den Kopf, um ihn anzusehen. Er schlief noch. Sein Kinn war stoppelig, der Kopf war leicht nach hinten gebogen und der Mund leicht geöffnet. Nun sah er weitaus weniger elegant aus als der Mann, den sie im Club Hell kennengelernt hatte.
    Viel realer.
    Und er gehörte ihr. In guten und in schlechten Tagen … Nicht, dass Lupi an die Ehe glaubten, aber dieses Band der Gefährten war eigentlich nichts anderes als eine Ehe, die kein Gericht der Welt scheiden konnte.
    Früher einmal war ein solcher Ehebund allerdings auch eine ziemlich dauerhafte Angelegenheit gewesen. Noch wenige Generationen zuvor hatten Frauen sich häufig damit abfinden müssen, mit einem Mann verheiratet zu werden, den sie kaum oder gar nicht kannten, und ihr ganzes Leben an seiner Seite verbringen zu müssen. Lily musste nur zwei Generationen zurückblicken. Großmutter hatte ihren Mann überhaupt nicht gekannt, der in der Hochzeitsnacht auf sie wartete. Angesichts dieser Tatsache war das, was ihr nun widerfahren war, zwar nicht gut und richtig, aber wie hieß es so schön: shit happens.
    Und wenn genau das passierte, war es Lilys Aufgabe, sauber zu machen und für Ordnung zu sorgen. Polizeiarbeit ließ sich in vielerlei Hinsicht mit Hausarbeit vergleichen, fand sie. Eine meist undankbare Tätigkeit, die nie ein Ende nahm und von anderen nur dann wahrgenommen wurde, wenn Wollmäuse oder Kriminelle außer Kontrolle gerieten.
    Aber das war genau das, was sie immer hatte tun wollen.
    Das Telefon klingelte. Sie richtete sich vorsichtig auf, aber Rule war bereits wach geworden. „Ich spüre meine linke Hand nicht mehr“, murmelte er.
    „Entschuldige.“ Sie hatte auf seinem Arm gelegen. Sie stand auf und sah sich suchend um. Wo war ihr Handy? In ihrer Handtasche … doch es klingelte gar nicht, stellte sie fest, als sie es hervorkramte.
    „Ich glaube, es ist meins.“ Rule erhob sich und schüttelte stirnrunzelnd den linken Arm.
    Als er ins Schlafzimmer ging, wo seine Jacke und sein Handy lagen, grinste Lily. Dass einem Werwolf die Hand einschlief, fand sie witzig. Witzig und irgendwie süß.
    Einen Augenblick später war er wieder da – und hellwach. „Das war Max. Er sagte, Cullen habe mir eine wichtige Nachricht im Club hinterlassen. Er will, dass ich sofort komme und sie mir ansehe.“
    Lily starrte die Botschaft an, die über der Bar an der Wand prangte: „Rule, glaub mir nicht! Komm nicht! Und sag das hier niemandem!“
    Die Buchstaben rauchten noch. Daneben befand sich eine grobe Kartenskizze – zumindest hielt Lily das Gekritzel für eine solche.
    „Das ist Cullens Handschrift“, stellte Rule fest.
    „Brennt

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