Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01
Liebe das, was ich für meine Brüder empfinde, für meinen Vater und meinen Sohn.“
„Für deine Mutter nicht?“, fragte sie leise.
Er schüttelte den Kopf. „Das ist eine andere Geschichte. Du und ich, wir kennen uns noch gar nicht gut genug, um uns zu lieben, nicht wahr? Ich hoffe …“ Er verstummte. „Es wäre gut, wenn wir Freunde werden könnten.“
Lily schluckte. „Ja, das wäre gut.“ Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. Keinen leidenschaftlichen, wie sie es sich den ganzen Tag immer wieder vorgestellt hatte, sondern einen sehr zärtlichen. Einen Kuss, der von Hoffnung kündete.
Fast zögernd antworteten seine Lippen den ihren.
Langsam entspannte sie sich, schmiegte sich an ihn und umfing sein Gesicht mit den Händen, während der Kuss feuriger wurde. Sein Kinn war stoppelig, sein Körper muskulös und kantig. Sein Mund schmeckte nach der Leidenschaft der vergangenen Nacht, nach den Enthüllungen des Tages, nach Kaffee und Mann. Aber es war seine Haut, die sie über die Maßen faszinierte. Wie sie sich anfühlte, ihre Wärme … Allein das köstliche Gefühl, seinen Hals zu berühren, verschlug ihr den Atem.
Seine Hände ruhten auf ihren Schultern. Sie bewegten sich nicht; sie drängten weder noch verführten sie, obwohl sein Herz ebenso schnell schlug wie ihres. Er ließ sie das Tempo bestimmen.
Sie fuhr mit den Händen an seinen Seiten entlang. Der Mann stand auf Seide. Und als sie spürte, wie das Hemd unter ihren Fingern über seine Haut glitt, stellte sie fest, dass sie auch darauf stand. Er war so schlank, dass sie seine Rippen unter den Muskeln fühlen konnte, und so groß, dass sie mit der Nase nicht an seine Halskuhle heranreichte.
Er war zu groß für sie, wenn er stand. Im Bett hatte er genau die richtige Größe.
„Darf ich dich so sehr wollen?“, flüsterte sie ihm zu. „Ich müsste eigentlich arbeiten. Ich muss …“ Irgendetwas. Es gab doch bestimmt etwas, das sie dringend erledigen musste, statt ihn zu liebkosen.
„ Nadia. “ Seine Stimme war tief und leise, und sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange. „Du darfst mich haben, wann und wo und wie du willst. Die Arbeit läuft dir nicht davon.“
Durfte sie sich ein bisschen Zeit für sich nehmen? War das richtig? Sie rückte etwas von ihm ab und sah ihm in die Augen. Ja, befand sie. Und sie durfte ihm ruhig auch etwas Zeit schenken.
Sie ergriff seine Hand. „Wenn das so ist, dann will ich dich langsam. Ganz langsam.“
Sie schalteten das Licht im Schlafzimmer nicht ein. Im Halbdunkel zogen sie sich gegenseitig aus und hielten nur inne, um sich zu küssen und zu streicheln.
Rule schlug die Decke zurück und zog Lily aufs Bett. Haut streifte Haut, während ihre Lippen sachte miteinander verschmolzen. Die Begierde wuchs, und die langsamen Bewegungen machten sie noch köstlicher. Sie spielten miteinander, aber das Spiel war ernst: leichte Berührungen, tiefe Atemzüge, wachsende Anspannung und immer schneller klopfende Herzen.
Er grub seine Finger in ihr Haar, als er sich nach einem innigen Kuss von ihr löste. „Von deinem Atem wird mir schwindelig.“
Ja, genauso war es – auch ihr wurde bei jedem Atemzug schwindelig, als falle sie, als stürze sie auf einen fixen leuchtenden zentralen Punkt zu. Sie rieb ihre Wange an seiner, dann drängte sie ihn, sich auf den Rücken zu legen. Eine Weile sah sie ihn einfach nur an, diesen eleganten Körper. Schlank und kraftvoll. Lange Beine, breite Schultern. Sein Penis hart und bereit. Sein Blick fragend. Er wartete darauf, dass sie ihm sagte, was sie wollte. Was sie brauchte.
„Jetzt?“, raunte sie ihm zu, und er lächelte.
Sie schwang sich auf ihn und half ihm mit der Hand, in sie einzudringen, während sie sich sinken ließ. Er umklammerte ihre Hüfte und begann, sich zu bewegen – adagio , nicht fortissimo . Sie hielt sich an seinen Schultern fest und passte sich seinen Bewegungen an.
Durch den beinahe quälend langsamen Rhythmus nahm sie jede einzelne Empfindung ganz deutlich wahr. Sie labte sich daran und achtete sehr genau auf die Bewegungen seiner Muskeln unter der Haut und sein Mienenspiel. Sie kam dem leuchtenden Punkt immer näher und sträubte sich dagegen, ihn zu erreichen. Zwang sich dazubleiben, um das köstliche Gefühl des Ausgefülltseins und die Reibung zu genießen und in seine Augen zu schauen, die sie beobachteten, während die Anstrengung, die es ihn kostete, das Vergnügen zu verlängern, tiefe Furchen in sein
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