Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung
Kaffee, stieß einen weiteren Seufzer aus und stellte den Becher auf den Couchtisch. „Ich bin hier, um Ihnen ein paar Sachen zu sagen, die Ruben nicht dem Telefon anvertrauen wollte. Und um sicherzugehen, dass Sie nichts Dummes anstellen.“
Lilys Miene zeigte keine Regung. „Rubens Privatanschluss ist genauso sicher wie jeder andere auch in diesem Land.“
„Das stimmt wohl. Ich werde Ihnen nun Informationen geben, für die Sie eigentlich nicht die erforderliche Berechtigungsstufe besitzen. Heftiges Zeug, das nicht nur geheim, sondern streng geheim ist.“ Er sah Cullen an. „Wahrscheinlich verstehen Sie jetzt, warum ich offiziell woanders bin.“
Cullen lächelte verbindlich. „Und Sie verstehen wahrscheinlich, warum ich bleibe, wo ich bin. Keine Sorge. Ich gehe mit der Geschichte nicht zur Presse.“
„Sie werden mit niemandem darüber sprechen, außer mit den Personen, die sich in diesem Raum befinden. Und Sie werden sehr genau darauf achten, auf welche Weise Sie darüber sprechen. Warum, werden Sie gleich verstehen.“ Er machte eine Pause. „Im letzten Jahr hat ein Dämon zu zwei US-Kongressabgeordneten und dem Staatssekretär eines wichtigen Ressorts Verbindung aufgenommen.“
„Wie bitte?“ Lily schwenkte ihren Kaffeebecher, und ein Paar Tropfen trafen Harry. „Das … das ist ja ganz ungeheuerlich.“ Dämonen riefen nicht einfach so bei Kongressabgeordneten an und schlugen ihnen Geschäfte vor. Dazu waren sie gar nicht in der Lage … davon waren zumindest alle überzeugt. „Es gibt keine nachgewiesenen Bestechungsfälle von Mitarbeitern der Regierung durch Dämonen seit … nun, seit Hitler.“
Karonski nickte. „Und das war ein Ausnahmefall, das Ergebnis einer Konstellation, wie sie in tausend Jahren wahrscheinlich nur ein Mal vorkommt. Sie verstehen, warum man kein Aufhebens um die Ermittlungen machen will.“
„Man?“ Sie hob die Augenbrauen. „Wer leitet denn die Ermittlungen? Nicht wir?“
„Der Secret Service. Und sie baten um die Hilfe eines Experten, also hat Ruben ihnen einige aus der Einheit zur Verfügung gestellt, ganz inoffiziell. Aber es ist ihre Ermittlung, nicht unsere.“
„Reden wir hier über einen einzelnen Dämon?“, fragte Cynna. „Oder über mehrere?“
Er nickte ihr zu. „Eine gute Frage. Wir wüssten gern, ob die Beziehung zwischen den Welten dabei ist, sich grundlegend zu verändern. Darauf würde eine Kontaktaufnahme von mehreren Dämonen hinweisen. Aber leider kann ich Ihnen darauf nicht antworten. Die Beschreibungen, die wir bekommen haben, sind widersprüchlich Aber da Dämonen die schlechte Angewohnheit haben, ihre Größe und Gestalt zu ändern, hat das nichts zu sagen.“
Cullen warf ihm einen undurchdringlichen Blick zu. „Und was hat das mit Lily zu tun?“
„Denken Sie doch nach. Wenn ein Staatssekretär und zwei Abgeordnete freiwillig eine Kontaktaufnahme melden, dann kann man davon ausgehen, dass sie nicht die Einzigen sind. Die anderen haben es nur nicht gemeldet.“
„Scheiße.“
„Die, die Meldung gemacht haben, sind ein Risiko eingegangen“, sagte Lily langsam. „Angeblich können Dämonen doch keine Verbindung von sich aus herstellen, oder? Sie müssen gerufen werden. Die Abgeordneten haben sich sicher gefragt, ob ihnen jemand glauben wird, dass sie nichts damit zu tun hatten.“
Karonski nickte. „Ja, sie haben Mut bewiesen. Wir glauben, dass auch andere, die angerufen wurden, nicht auf den Deal eingegangen sind, die Sache aber trotzdem nicht zur Anzeige gebracht haben. Einige hatten vielleicht Angst. Andere haben möglicherweise so getan, als sei nichts passiert. Verdrängung kann sehr stark sein. Aber da die menschliche Natur nun mal ist, wie sie ist, müssen wir davon ausgehen, dass es Leute in der Regierung gibt, Leute mit Einfluss, die das Angebot des Dämons angenommen haben.“
„Was war das für ein Angebot?“, fragte sie.
„Das Übliche. Ruhm, Reichtum, Macht. Die Macht, Gutes zu tun, kann auch die Besten von uns in Versuchung führen.“
Cynna schüttelte den Kopf. „Solche Pakte hinterlassen Spuren. Es ist nicht schwer, herauszufinden, ob jemand Dämonenblut getrunken hat.“
„Igitt“, sagte Lily. „Werden sie auf diese Weise besiegelt?“
„Blut besiegelt den Pakt, überträgt aber auch die Macht“, sagte Karonksi. „Und wir haben Mittel, das festzustellen. Aber es ist unmöglich, einen Bluttest bei jedem einzelnen Kongressabgeordneten, seinem Mitarbeiterstab und seiner Familie und allen
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