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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Grundregeln des menschlichen Miteinanders wenigstens halbwegs verstanden haben.“
    „Es ist doch in Ordnung, zu weinen. Ich habe gehört, das reduziert den Stress.“ Er hob eine Hand, nahm eine nasse Haarsträhne und rieb mit dem Daumen darüber. „Man kann sich auch anders entspannen.“
    „Sag mir, dass du es nicht so gemeint hast, wie es sich anhörte.“
    Ein Mundwinkel hob sich zu einem Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. „Ich mache dir ein Angebot. Das du selbstverständlich ablehnen kannst.“
    Sie schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. „Herrgott, das ist doch nicht zu fassen. Rule ist verschwunden, und du …“
    „Biete dir meine Hilfe an, damit du dich für eine Weile besser fühlst. Das soll keine Dauerlösung sein. Aber körperliches Wohlbefinden kommt auch dem Geist zugute.“
    „Und das soll mich trösten? Sex on demand? “
    „Ja.“
    Sie hatte ihre Bemerkung sarkastisch gemeint. Er aber war ganz ernst.
    „Rule hätte nichts dagegen, und es würde ihn auch nicht verletzen. Nicht unter diesen Umständen.“
    „Aber mich.“
    Er zuckte mit den Achseln. „Okay. Ich muss zugeben, ich verstehe nicht viel von diesem Schuldgefühlzeug. Deswegen machst du doch so ein Gesicht, oder? Als hättest du in etwas Ekliges getreten. Normalerweise reagieren Frauen anders auf mich. Wenn du deine Meinung ändern solltest …“
    „Das werde ich nicht.“
    „ … dann lass es mich wissen. Aber wenn du denkst, dass Sex alles nur noch schlimmer macht, dann belassen wir es dabei.“
    „Gut.“
    „Ich begehre dich nicht, weißt du. Nur ganz allgemein, weil du nämlich wirklich …“
    „Wollten wir es nicht dabei belassen?“
    „Einverstanden.“ Er drehte sich wieder zum Fenster um. „Hast du eine Entscheidung gefällt?“
    Einen Moment lang dachte sie, er würde immer noch über Sex sprechen, kam sich dann aber sofort töricht vor. Er hatte sie tatsächlich durcheinandergebracht. „Wie gehe ich vor, wenn ich ein Treffen mit der Rhej vereinbaren will?“
    „Du kreuzt einfach bei ihr auf. Wenn sie sagt, dass sie mit dir reden will, dann wird sie wahrscheinlich zu Hause zu finden sein.“
    Er sah aus dem Fenster, so dass sie seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Und seine Stimme hörte sich an wie immer, ein wenig spöttisch – obwohl nicht eindeutig war, ob der Spott nicht an ihn selbst gerichtet war. Und doch wirkte er auf sie … nicht traurig, nein, das war es nicht. Verloren.
    Rule war sein Freund gewesen, vielleicht viele Jahre lang sein einziger Freund. Jahre, in denen er clanlos gewesen war und einsam in einer Weise, wie sie ein Mensch nie würde nachempfinden können.
    Hatte er gehofft, durch den Sex mit ihr würde er sich Rule näher fühlen?
    Scheußlich, dachte sie und versuchte, den Gedanken wegzuschieben. Aber er war so hartnäckig, dass sie damit nur richtig liegen konnte, und nach und nach wurde ihre Abneigung schwächer und ließ sie ein wenig verwirrt zurück. Sie fühlte mit ihm. „Cynna hat vielleicht nichts gegen ein wenig Trostsex.“
    Lächelnd sah er sie über die Schulter hinweg an. Die blauen Augen musterten sie, als würde er ihre Gedanken ahnen … und vielleicht sogar manches, was sie selbst noch nicht verstanden hatte. „Ich spüre Lust bei ihr. Sie nervt, aber sie riecht gut.“
    Lily blinzelte verblüfft. Manchmal vergaß sie beinahe, dass Cullen ein Lupus war. Er hatte zu viele merkwürdige Eigenschaften, die wenig mit dem Wolf in ihm zu tun hatten. „Ich hoffe, so wirst du es ihr gegenüber nicht ausdrücken.“
    „Ich beherrsche die Feinheiten der Menschensprache ziemlich gut, wenn ich muss, aber ich glaube, bei Cynna ist das nicht erforderlich.“
    „Mit anderen Worten, du sagst, was die Frauen hören wollen, ohne es zu meinen.“
    Er war belustigt. „Ich sehe es lieber als eine ungenaue Übersetzung. Ich lüge nicht. Das muss ich gar nicht.“
    Nein, ihm wurden wahrscheinlich mehr eindeutige Angebote gemacht, als er annehmen konnte. „Das“, sagte sie nach einer kurzen Pause, „ist zutiefst ärgerlich.“
    „So kann man es auch sehen. Ich finde es zweckmäßig.“ Er wandte den Kopf ab. „Da kommt unser Essen die Treppe rauf.“
    „Schon?“ Komisch, noch vor wenigen Minuten hatte sie keinen Appetit gehabt. Sie hätte gegessen, so wie sie auch ihre Wunde versorgte – aus Notwendigkeit. Jetzt hatte sie merkwürdigerweise auf einmal Hunger. „Ich hole die eingelegten Gurken. Davon kann es nie genug geben.“
    Jetzt wusste sie

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