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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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vorsichtig zu sein, als er ihn absetzte. Er erinnerte sich auch an den holprigen Start, als die Krallen sich um seinen Rumpf gebogen hatten. Aber der Flug war nur kurz gewesen. Und wie befohlen, hatte der Drache ihn sanft abgesetzt, genau auf die Matte, die Lily vor der Höhle bereitgelegt hatte. Dann hatte Gan ihn hineingezogen.
    Er musste zugeben, dass er froh über das Wasser gewesen war. Aber nun war seine Blase kurz vor dem Platzen.
    Wie lange hatte er wohl geschlafen?
    Rule kannte sich mit Wunden und ihren Nachwirkungen aus. Lupi waren nicht zimperlich, ihre Ausbildung war hart, und ihre Kämpfe oftmals ebenso. Ihr Organismus schwemmte Schmerzmittel ebenso schnell wieder aus wie Alkohol und andere Gifte. An Schmerz war er also gewöhnt. Er wusste, er musste sich von ihm tragen lassen, nicht gegen ihn ankämpfen. Aber noch nie war er vom süßen Lied des Mondes abgeschnitten gewesen oder vom Rhythmus der Erde.
    Er hatte bezweifelt, dass er überhaupt heilen würde.
    Lupi lebten von der Magie sowohl der Erde als auch des Mondes. Der Wandel wurde durch ihr Zusammenspiel ausgelöst, wenn der Ruf des Mondes die Erde in seinem Blut und seinen Knochen zum Vibrieren brachte. Hier gab es keinen Mond, und diese Erde war keine Erde. Aber offenbar ähnelte sie seiner Erde, denn sein Zeitgefühl war zwar verzerrt, aber mehr als ein oder zwei Tage konnten nicht vergangen sein – also war seine Heilung nur wenig verlangsamt.
    Auch sein Hunger bestätigte sein Gefühl. Es war viel zu lange her, seitdem er das letzte Mal gefressen hatte.
    Er gönnte sich noch einen Moment, um seine Lage einzuschätzen. Sein Kopf tat gar nicht weh, also musste die Prellung bereits verheilt sein. Seine Rippen … nun, das würde er ja gleich herausfinden. Seine Nase sagte ihm, dass Lily ganz in der Nähe war, aber nicht direkt neben ihm. Er roch auch einen Dämon und einen Drachen – aber keiner von beiden war im Moment anwesend. Gut. Aber der Rauch … woher kam der?
    Er öffnete die Augen.
    Die Höhle bestand nur aus einem ungefähr sechs Meter tiefen Raum mit sandigem Boden. Im hinteren Teil, dort, wo er lag, war es schummerig, aber er konnte trotzdem alles gut sehen. Die nackte Steindecke war nur knapp ein Meter fünfzig hoch – in seiner jetzigen Gestalt hoch genug für ihn, aber Lily musste sich sicher bücken, um ihn zu versorgen.
    Das Feuer befand sich am Ausgang der Höhle. Dort sah er auch Lily. Sie legte Holz nach. Überrascht stellte er fest, dass sie Kleidung trug, einen langen blauen Stoff, den sie wie einen Sarong um ihren Leib gewickelt hatte – wahrscheinlich eine von den Decken des Drachen. Wie auch die, auf der er lag, die geflochtene Matte, auf der Gan ihn in die Höhle gezogen hatte.
    Jetzt war es an der Zeit herauszufinden, in welcher Verfassung er war. Unbeholfen rappelte er sich auf und achtete dabei sorgsam darauf, das geschiente Bein nicht zu belasten.
    Mist. Es tat weh. Aber nur das Bein. Die Rippen waren noch empfindlich, schmerzten aber nicht mehr. Gut. In einem Tag würde er sie gar nicht mehr spüren. Sein Bein würde länger brauchen. Es war ein komplizierter Bruch gewesen. Eine Woche vielleicht? Möglicherweise auch ein bisschen länger …
    „Was fällt dir ein?“ Lily stürzte schnurstracks auf ihn zu. „Du darfst noch nicht aufstehen, um Himmels willen. Leg dich wieder hin. Ich hole dir, was du brauchst.“
    Rule warf ihr einen trotzigen Blick zu und setzte sich in Richtung des Höhlenausgangs in Bewegung, schwerfällig, aber entschlossen. Es gab eben Dinge, die konnte sie ihm nicht abnehmen.
    „Rule, hör auf mich.“ Sie hielt mit ihm Schritt und sah besorgt aus. „Du verstehst mich doch, oder?“
    Er nickte.
    „Nun, dann verstehe ich nicht … oh.“ Sie nickte. „In Ordnung. Äh, ich habe das Gras dort drüben benutzt, um auf die Toilette zu gehen, aber das ist zu weit für dich. Ich glaube … was ist?“
    Er war im Höhleneingang stehen geblieben. Eben noch war es heller gewesen, dessen war er sich sicher. Er sah zum Himmel hinauf, wo hoch oben zwei Drachen kreisten. Es war definitiv dunkler als vorher. Er sah sie an.
    „Das Licht wird schwächer“, bestätigte sie. „Anscheinend gibt es doch eine Nacht in der Hölle. Oder etwas Ähnliches. Gan sagt, hier gebe es keinen natürlichen Tages- und Nachtrhythmus. Licht und Dunkelheit werden von den verschiedenen Dämonenlords nach eigenem Gutdünken bestimmt. Xitil hat ihr Reich am liebsten hell, aber der Lord des Reiches dort drüben“ – sie

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