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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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zeigte hinaus auf das Meer – „bevorzugt einen regelmäßigeren Hell-Dunkel-Zyklus. Die Drachen können ihr Territorium nicht steuern wie die Dämonenlords, deswegen richtet sich hier die Helligkeit nach den Nachbargebieten. So nah am Meer kann bald die Nacht über uns hereinbrechen. Deswegen wollte ich auch dieses Feuer haben.“
    Er warf einen Blick hinüber, nickte und schleppte sich langsam weiter vorwärts.
    Sie ging weiter neben ihm her. „Ich habe Gan losgeschickt, um Feuerholz zu holen. Am Strand fand sich nicht viel, das sich dazu geeignet hätte. Ich hoffe, er kommt bald zurück – bald habe ich keine Stöcke mehr.“ Sie lächelte. „Zuerst hat Gan behauptet, es wäre ganz einfach, ein Feuer zu entfachen. Dämonen würden so kleine Zauber mit links hinbekommen. Aber dann hat er doch eine Ewigkeit dafür gebraucht. Natürlich sagt er, daran seien die Drachen schuld.“
    Er warf ihr einen Blick zu.
    „Offenbar haben sie einen abschwächenden Effekt auf Magie. Gan sagt, sie könnten sie absorbieren.“
    Der Dämon hatte auch gesagt, Drachen seien immun gegen Magie. Anscheinend waren sie das nicht in derselben Weise wie Lily, von der sie einfach abprallte. Sie saugten sie ganz einfach auf.
    Immer vorausgesetzt, der kleine Mistkerl sagte die Wahrheit. Wenn er sie überhaupt kannte. Wo blieb der Dämon eigentlich? Rule ließ den Blick über den Strand wandern. Keine Spur von Gan – dabei würde man die helle orangefarbene Haut schon von Weitem leuchten sehen.
    Gut, jetzt war er weit genug von der Höhle entfernt. Er beschloss, sich hinzuhocken und zu pinkeln – wie ein Mädchen … Aber auf zwei Beinen konnte er noch nicht balancieren.
    Auf einmal hatte seine aufmerksame Pflegerin Wichtiges in der Höhle zu erledigen.
    Kurz darauf hinkte er zurück. Wie höllisch ungeschickt er sich anstellte. Das nächste Mal, wenn er einen Hund auf drei Beinen herumhüpfen sah, würde er seine Leistung zu würdigen wissen.
    Wenn er jemals wieder einen Hund sehen würde. Oder sonst etwas von der Erde.
    Lily stocherte in der Glut. Fast schüchtern hob sie den Blick. „Hast du Hunger? Wir haben ein paar Früchte. Und ein wenig Fleisch … nun, tote Tiere. Zwei. Es waren mal drei, aber ich habe versucht, eins zu häuten, und das ist gründlich danebengegangen. Ich habe einen der Knochen, die der Drache uns für dein Bein gebracht hatte, an einer Seite geschliffen“, sagte sie, „aber richtig scharf ist das Ding leider nicht geworden.“
    Er roch das Wild. Es war mindestens einen Tag alt, aber noch nicht verdorben. Er nickte ihr zu und steuerte den hinteren Teil der Höhle an.
    „Nein, ich hole es dir.“ Sie erhob sich. „Du bist schon viel zu viel herumspaziert.“
    Er beschloss, nicht zu widersprechen – teils, weil er nach dem kleinen Gang beschämend kurzatmig war, teils, weil er den Ausdruck auf ihrem Gesicht bemerkt hatte.
    Glück. Das hatte er seit der Hochzeit ihrer Schwester nicht mehr in ihren Augen gesehen.
    Er legte sich neben das Feuer. Die Flammen waren nur niedrig und gaben nicht viel Wärme ab, aber in ihm entfachten sie allerlei Gefühle. Für Menschen bedeutete ein Feuer Sicherheit, für die meisten Tiere war es ein Fluch. Beunruhigt nahm er wahr, wie wenig ihm das Feuer behagte. Der Mann in ihm konnte ihm doch wohl in so kurzer Zeit noch nicht entglitten sein!
    Und doch hatte er ohne nachzudenken angegriffen. Als er gehört hatte, was der Dämon getan hatte und dass seine Gefährtin deswegen sterben würde, hatte er nur noch tödliche Wut gespürt, den Drang, die Zähne in den Dämon zu schlagen, ihm das Leben zu nehmen.
    Wenn der Drache ihn nicht aufgehalten hätte, wäre er verantwortlich für Lilys Tod gewesen.
    Er war dem Drachen nicht böse, weil er ihn verletzt hatte. Er hatte sein gebrochenes Bein verdient. Es versetzte ihm einen Stich, Lily so glücklich zu sehen, weil sie sich um ihn kümmern konnte, während er ihre Fürsorge so wenig verdiente.
    Sie brauchte jetzt den Dämon. Sehr viel mehr als ihn. Und so schrecklich der Gedanke auch war, sollte er sich doch lieber beizeiten daran gewöhnen. Irgendwie musste er mit Gan klarkommen, oder er würde alles nur noch schwerer für sie machen.
    Ihn quälte der Gedanke, was mit dem Teil passiert war, der von ihr zurückgeblieben war. Was wurde aus solch einem merkwürdigen Rest? Oh Dame , dachte er und hielt inne, weil er nicht wusste, wie er fortfahren sollte. Dame, sie ist dein. Schütze sie. Ganz und gar.
    Lily brachte ihm zwei Kreaturen,

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