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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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beeindruckt und teilte ihnen mit, dass sie zu warten hätten, bis Detective Leung ihnen grünes Licht gab. Es gelang ihm sogar, seiner Stimme einen Ausdruck von Bedauern zu verleihen, als er ihnen auf Lilys Frage antwortete, dass der Leichnam bereits weggebracht worden sei.
    Lily sah wütend aus.
    Also warteten sie. Es tat gut, sich die Beine zu vertreten. Nicht, dass Cynna übel im Auto wurde – dafür hatte sie einen praktischen kleinen Antiübelkeitszauber – aber sie hasste es, auf dem Rücksitz zu sitzen. Dort fühlte sie sich immer eingeengt und ausgeschlossen.
    Die Luft fühlte sich so klar und kühl an wie sonst nur im Frühling. Dieser Teil des Landes kannte keinen Herbst und erst recht keinen Winter. Sie war direkt aus Kansas hierhergekommen, wo sie einen anderen Auftrag erledigen musste, und hatte keine Zeit gefunden, leichtere Kleidung einzupacken. Jetzt war sie nicht richtig für das Klima angezogen.
    Eigentlich war sie ganz einfach nicht passend angezogen, aber das war nichts Neues. Sie hatte es nie verstanden, sich wie eine echte FBI-Agentin zu kleiden. Cynna seufzte, als sie der Geisha einen Blick zuwarf. Auch Cynna trug hellbraune Hosen, aber sie sahen ganz anders aus als Lilys, und ihre Jacke war nicht annähernd so schick wie das schmale, kurze rote Jackett der anderen. Und Lily schleppte auch keine alte schwarze Sporttasche mit sich herum. Nein, an ihrer Schulter hing eine große, flache Kuriertasche.
    Sie und Rule standen ganz in der Nähe und unterhielten sich. Zu leise, als dass Cynna einzelne Worte verstanden hätte. Sie stritten sich nicht, aber sie machten auch keinen glücklichen Eindruck. Das besserte ihre Laune ein bisschen. Vielleicht war es kleinlich von ihr, aber sie freute sich, dass Lily nicht ganz perfekt war.
    Endlich trat jemand aus der Haustür des Opfers, ein Asiate, der nicht in Uniform war. Cynna wagte die Vermutung, dass er der Mann war, auf den sie warteten.
    Detective Leung war klein, nicht viel größer als Lily und genauso gut angezogen – gebügeltes weißes Hemd, dunkelblauer Anzug und schmale Krawatte. Falten, die sein Alter hätten verraten können, hatte er nur wenige, aber sein Haar war mehr Salz als Pfeffer. Spätestens als er vor ihnen stand, war ihnen allen klar, dass er für sie nicht den roten Teppich ausrollen würde.
    Er nannte seinen Namen und seinen Dienstrang. Dann musterte er Rule, und sein kühler Blick wurde frostig. „Was hat er denn hier zu suchen? Und sie?“
    Mit „sie“ meinte er Cynna. Sie setzte ihr Du-kannst-mich-mal-Lächeln auf.
    Lily reagierte kurz angebunden. „Er ist ein Berater, sie ist vom MCD, genau wie ich … falls es Sie etwas angehen sollte. Wer hat angeordnet, dass der Leichnam weggebracht wurde?“
    „Das war ich. Die Techniker waren fertig mit ihm.“
    „Ich hatte darum gebeten, dass der Leichnam nicht bewegt wird.“
    „Man kriegt nicht immer, was man will. Ihre Nachricht habe ich wohl nicht bekommen.“ Sein Lächeln war angespannt. Wahrscheinlich kniff die Unterwäsche, vermutete Cynna. Genauso, wie sie vermutete, dass er die Nachricht bekommen und sie ignoriert hatte.
    Lily begann mit den Fingern auf ihren Oberschenkel zu klopfen. „Zeigen Sie mir bitte Ihre Marke, Detective.“
    Seine Augen wurden schmal, aber er zog sie heraus und hielt sie ihr kurz unter die Nase. Er war gerade im Begriff, sie wieder in der Innentasche seines Jacketts zu verstauen, als Lily auffordernd ihre Hand ausstreckte. Er stockte und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er wütend war. Schließlich reichte er ihr das Gewünschte.
    Sie wühlte in ihrer Kuriertasche und holte eine schicke kleine Ledermappe heraus, in der sich ein Notizblock befand. Dort notierte sie jetzt seine Dienstnummer, bevor sie ihm seine Marke zurückgab. „Wir schauen uns erst den Tatort an. Wo finde ich den Leichnam?“
    „Im Leichenschauhaus des Krankenhauses. Wir sind keine große Stadt mit einer eigenen Leichenhalle für die Gerichtsmedizin. Aber, äh …“ Und jetzt begann er sich besser zu fühlen. „Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht erlauben, den Tatort zu betreten.“
    Lily zog die Augenbrauen hoch. „Wie kommen Sie zu der Annahme, dass Sie darüber befinden können?“
    „Oh, machen Sie sich keine Sorge, dass ich nicht zu einer Zusammenarbeit bereit bin. Wenn Ihr Bezirksbüro jemand anderen schickt, werde ich das sogar sehr gern sein. Aber ich kann ganz sicher nicht Sie zum Tatort lassen.“ Jetzt amüsierte er sich prächtig. „Nicht, wenn

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