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Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung

Titel: Wolf Shadow Bd. 2 - Magische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sie weiterhin, nur für den Fall. Oh, und was den Stab angeht: Man hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass er Studienzwecken zur Verfügung gestellt werden soll.“
    Lily öffnete den Mund, um zu protestieren, schloss ihn aber sofort wieder. Er hatte ihr nicht ausdrücklich gesagt, dass sie den Stab nicht zerstören sollte. Nur, dass man ihn gebeten hatte, es ihr zu sagen. „Ja, Sir“, sagte sie zurückhaltend.
    „Rufen Sie mich heute Abend an, und geben Sie mir den aktuellen Stand durch, es sei denn, es wird schon früher notwendig.“
    Sie verabschiedete sich und legte auf.
    Cynna hatte interessiert zugehört. Rule stand ein wenig weiter entfernt bei Leung. Wahrscheinlich hörte er dessen Unterhaltung zu.
    Gut. Sie wusste, was er von der Anweisung halten würde, den Stab nicht zu zerstören. Eigentlich war sie mit ihm in diesem Punkt einer Meinung, brauchte aber Zeit, um darüber nachzudenken.
    „Komm“, sagte sie zu Cynna, „mal sehen, was wir herausfinden können.“
    Lily wusste, dass das Kind wahrscheinlich schon in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen war. Leung hatte bereits am Tatort herumgepfuscht. Aber sie wollte retten, was noch zu retten war. Und das bedeutete, dass Rule erst einmal nicht mit von der Partie war. Er hatte deswegen keinen Ärger gemacht. Wenn er wollte, konnte er also auch vernünftig sein.
    Das Wohnzimmer war klein, beige und makellos. Sie trat in die Mitte und sah sich um. Kim Curtis war ein ordentlicher Mensch gewesen. Der Teppich war erst vor Kurzem gesaugt worden, der Raum selbst so aufgeräumt wie Lilys Apartment, wenn auch nicht so spärlich möbliert. Die zueinander passenden Armsessel sahen neu aus. Über der Couch lag ein cremefarbener Überwurf mit zwei blassgrünen Kissen darauf, die exakt zum Stoff der Sessel passten. An den Wänden hingen ein paar Drucke – hübsche Rahmen, die üblichen Landschaftsbilder. Lily sah einen großen Fernseher, ein altes Videogerät, einen neuen DVD/CD-Player und fünf stoffbespannte Kisten.
    Keine Gläser, keine Teller. Falls Curtis Harlowe einen Drink angeboten hatte, dann hatten sie ihn nicht hier drinnen getrunken.
    Lily öffnete eine der Kisten.
    „Wonach suchst du?“, fragte Cynna in ihrem Rücken.
    „Ich weiß nicht.“ In jeder Kiste befanden sich CDs und Filme – Videos und DVDs. „Sie hatte eine Vorliebe für alte Musicals. Und Liebesfilme.“
    „Sie hat es sich gut gehen lassen, was? Sie war erst zweiundzwanzig und hatte schon ein eigenes Haus und schöne Möbel.“
    „Ja.“ Sie richtete sich auf. „Vielleicht ist noch nicht alles abbezahlt, aber es ging ihr nicht schlecht.“ Bis sie Harlowe begegnet war. Lily biss die Zähne zusammen. „Sehen wir uns mal das Schlafzimmer an.“
    „Es hat Spaß gemacht, zuzusehen, wie du diesen Großkotz auseinandergenommen hast“, sagte Cynna, die Lily den Flur hinunter folgte. „Daran kann ich mir ein Beispiel nehmen, wie man respektvoll mit den örtlichen Kollegen umgeht.“
    Lily zuckte zusammen. „Ich bin kein besonders gutes Vorbild.“
    Cynna kicherte. „Hast du das ganze juristische Zeugs erfunden, das du ihm an den Kopf geworfen hast?“
    Lily trat ins Schlafzimmer und sah sich um. „Vielleicht waren nicht alle Paragraphen korrekt. Aber die Kernaussagen stimmen.“
    „Das ist ja unheimlich. Kennst du wirklich das komplette Gesetzbuch auswendig?“
    „Nur einige Stellen. Ich habe versucht, mich auf das Wesentliche zu beschränken.“
    Ihr Schlafzimmer hatte Kim eher schlicht eingerichtet. Weiße Wände, gebrauchte Möbel, lieblos zusammengestellt. „Ich weiß nicht, ob Karonski es dir gesagt hat, aber ich bin noch nicht lange bei der Einheit. Vorher war ich bei der Mordkommission.“
    Weiße Laken und eine ausgeblichene pink-gelbe Bettdecke hingen von dem ungemachten Bett auf den Boden. Es war kein Blut zu sehen, aber ihr Körper hatte sich im Moment des Todes entleert, sodass es nicht gut roch.
    „Bah.“ Cynna rümpfte die Nase. „Gut, dass ich nicht Rule bin.“
    „Er reagiert nicht auf Gerüche wie wir“, sagte Lily abwesend. Keine Bilder an den Wänden, aber über dem Bett hingen drei hölzerne Kreuze. Handarbeit, dachte sie. Hübsch eigentlich. „Meistens ist ein Duft für ihn nur eine Information. So wie für uns, wenn wir einen Hundehaufen auf dem Boden sehen. Wir verstehen die Nachricht und gehen drum herum. Gerüche funktionieren meistens genauso für ihn.“
    „Wenn du es sagst.“
    Auf dem Nachttisch lag eine Bibel. Nachdenklich betrachtete Lily

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