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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sollte ich etwas verbrennen.“
    Erstaunt hob Rule die Brauen. „Willst du damit sagen, du hast das noch nicht getan?“
    Cullens Grinsen war dieses Mal lockerer, nicht so angespannt. „Nein. Und ich hatte schon ewig lange keinen Sex mehr.“ Er gähnte herzhaft. „Himmel, bin ich müde. Ich war eine Zeitlang auf allen vieren. Du auch?“
    „Jeden Tag.“ Zehn Minuten, so wie angeordnet.
    „Ich meine nicht deine Buße. Ich meine laufen, als Wolf, so wie ein Wolf sein sollte.“
    Verärgerung flammte in Rule hoch. Doch er unterdrückte das Gefühl. „Du kannst später auf mir herumhacken. Hast du etwas in Erfahrung gebracht?“
    „Nicht viel.“ Cullen lümmelte sich wieder in seinen Stuhl. „Ich war in New Orleans. Du bekommst eine Visa-Abrechnung für die Reise.“
    Rule nickte. Eine genauere Erklärung brauchte er nicht. Cullens finanzielle Moral mochte etwas seltsam sein, aber mit ihm war er immer korrekt. Wenn Cullen die Kosten über ihn laufen ließ, dann handelte es sich um Dinge, die den Clan betrafen. Und das bedeutete, er hatte nach etwas gesucht, was ihnen mit Rules Zustand weiterhelfen konnte. „Hast du einen Wodu-Priester oder eine -Priesterin aufgesucht?“
    „Die, die ich treffen wollte, ist seit dem Hurrikan verschwunden, aber ich habe mit ein paar anderen gesprochen. Eine hat mich ihre Werkstatt benutzen lassen.“ Er richtete sich ein Stück auf, um in seiner Gesäßtasche zu wühlen, und zog ein kleines, in Seide eingeschlagenes Päckchen hervor. „Jetzt sag nicht, ich würde dir nie etwas schenken.“
    Rule entfaltete die Seide vorsichtig. Der Inhalt war unscheinbar: eine weiße Feder. Sie sah aus, als stamme sie von einem Huhn. „Ich hoffe, ich muss das nicht essen.“
    Cullen schnaubte. „Nein, du trägst es an dir. Moment, nur eine Sekunde …“ Er wühlte in einer anderen Hosentasche. „Hier.“ Er gab Rule ein dünnes Lederband. „Das wurde gereinigt. Benutze es. Kein Silber, kein Gold. Der ursprüngliche Zauber bannt böse Geister – nicht ganz dein Problem, aber wir haben ein bisschen daran herumgebastelt.“
    „Wir?“
    „Die Priesterin, deren Werkstatt ich benutzt habe, hat mir geholfen, ein paar Veränderungen zu erarbeiten. Der ursprüngliche Zauber war Wodu, den hatte ich von dem Typen, der vermisst wird, deswegen brauchte ich Hilfe bei den Änderungen. Aber wenn er wirkt, dann verhindert er, dass das Dämonenzeug sich weiter ausbreitet.“
    „Und wenn nicht?“ Rule nahm die Feder. Am Kiel befand sich eine kleine Silberkapsel mit einem Loch, um das Lederband hindurchzuziehen.
    „Möglicherweise bekommst du einen Ausschlag.“ Er verzog das Gesicht. „Herrgott, Rule, ich habe keine Ahnung. Das ist der stärkste Zauber, den ich machen konnte. Ich glaube, dass er wirkt, aber wissen kann ich es nicht. Und wenn, dann hält die Wirkung nicht länger an als eine Woche. Vielleicht auch weniger.“
    Rule drehte den Zauber zwischen seinen Fingern. Er fühlte sich einfach nur an wie eine Feder, nichts Besonderes. Er fragte sich, wie er sich wohl für Lily anfühlen würde. „Blutmagie, Cullen?“ Wodu-Magie arbeitete fast immer mit Blut, hatte Cullen ihm einmal gesagt. Und Blutmagie hatte fast immer ein Verfallsdatum.
    Cullen sah ihn finster an. „Es ist keine schwarze Magie.“
    Dann aber wahrscheinlich graue. Rule befürchtete, dass die möglichen moralischen Konsequenzen nicht auf ihn, sondern auf seinen Freund zurückfallen würden. Und wahrscheinlich war es schon zu spät, jetzt noch Einwände zu erheben. Der Zauber war bereits fertig. Ihn jetzt abzulehnen würde den Preis nicht mindern, den Cullen zu zahlen bereit war.
    Aber ihm war nicht wohl dabei. Gar nicht wohl. „Unsere Freundschaft gerät aus dem Gleichgewicht. Du bist für mich in die Hölle gegangen. Und jetzt hast du Gott weiß was auf dich genommen, um …“
    „Hör auf. Erstens warst du mein Freund, als es alles andere als leicht für dich war … und sag mir nicht, das stimmt nicht. Zweitens bist du jetzt mein Lu Nuncio. Was mit dir passiert, hat Auswirkungen auf den ganzen Clan. Ich habe die Erlaubnis, den Clan zu schützen.“
    Rule wandte sich brüsk ab und packte die Überreste des Hähnchens. Er riss die Kühlschranktür auf. „Kannst du dir vorstellen, wie das ist? Dass Leute mich bewachen und mich beschützen und für meine Sicherheit mit dem Leben bezahlen – weißt du, wie das ist?“ Er packte die Milch, fuhr herum und schleuderte sie durch den Raum.
    Der Karton prallte gegen die Wand.

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