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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Natürlich kann ich ihm nicht alles erzählen“, sagte Cullen. „Vor allem nicht, was den Codex betrifft.“ Er machte eine Pause. „Ich nehme an, Lily hat die Info schon weitergegeben.“
    Rule war fertig mit der Wand. Er richtete sich auf und nickte.
    Cullen ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie dann wieder. „Ich nehme an, dass die, von denen wir auf keinen Fall wollten, dass sie es erfahren, es sowieso schon wissen. Ich habe eine Idee, was den Codex betrifft. Das ist die andere Sache, über die ich mit dir reden wollte, bevor ich mich hinlege.“
    „Ich höre.“ Er legte den Schwamm weg und kam zum Tisch zurück, um nach der Feder und dem Lederband zu greifen. Schließlich konnte er das verdammte Ding nun auch tragen. Vielleicht half es ja. Er fädelte das Leder durch die silberne Öse.
    „Es geht um den Bericht, den Lily mir gegeben hat. Ich habe versucht, es mit dem zusammenzubringen, an was ich mich erinnern oder was ich rekonstruieren kann – macht es dich eigentlich auch so wütend wie mich?“, fragte er unvermittelt. „Wenn jemand an deinen Erinnerungen herumpfuscht?“
    In Anbetracht der Tatsache, dass er den Beweis für seinen Wutausbruch gerade weggewischt hatte, antwortete Rule trocken: „Ja. Das tut es.“
    Cullen nickte. „Wie dem auch sei. Das FBI hat in Galveston etwas entdeckt, was sie eine Störung im Knotenpunkt nennen. Das Messgerät hat so hohe Werte angezeigt – um die sechzigtausend Fyllo –, dass sie angenommen haben, es müsste sich um einen Fehler handeln. Eine so hohe Knotenenergie kommt normalerweise nicht vor, und wenn doch, dann hätte man noch weitere Störungen feststellen müssen … ungefähr so wie die, die wir gerade erst erlebt haben. Aber sie haben trotzdem jemanden hingeschickt, der nach dem Rechten schaut. Ein ganz normaler FBI -Typ aus der Zweigstelle, nicht aus der Einheit, aber er hatte wohl eine Wicca-Ausbildung. Er hat mit mehreren Leuten gesprochen, die in der Nähe des Netzknotens leben. Auch mit Molly Brown.“
    Rule knotete sich das Lederband um den Hals und schob die Feder unter sein Shirt. Er fühlte sich nicht anders. Aber auch wenn er seine Aussetzer hatte, spürte er keine Veränderung. „Molly ist deine Sukkubus-Freundin.“
    „Richtig. Bei ihr war noch eine Freundin, eine Frau namens Erin DuBase. Eine eingetragene Wicca, von der man sagt, sie sei eine Priesterin oder Hohepriesterin. Und dann war da noch jemand, angeblich Mollys Neffe … er heißt Michael.“
    Rule verstand, worauf er hinauswollte. „Derselbe Vornamen wie der Zauberer, mit dem du das Treffen hattest. Von dem du annimmst, dass er deine Erinnerung manipuliert hat.“
    Die Aufregung schien Cullen seine Erschöpfung vergessen zu lassen. Er begann, auf und ab zu gehen. „Das Nächste ist ein Fahndungsaufruf nach Molly und Michael, die Galveston verlassen haben – nur dass keiner weiß, wer ihn herausgegeben hat. Molly ruft mich irgendwann an, und sie und Michael fliegen zu mir. Wir sitzen stundenlang zusammen. Ich erinnere mich nur ganz verschwommen, aber es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass irgendetwas mit meinen Erinnerungen nicht stimmen könnte. Ein Abneigungszauber“, sagte er und hielt kurz inne. „Ich habe das verdammte Ding in meinem Kopf gefunden.“
    „Hast du ihn loswerden können?“
    Cullens Grinsen wurde entschlossen. „Ja. Und dabei auch das eine oder andere dazugelernt. Aber zurück zu meiner Geschichte. Ich erinnere mich erst wieder deutlich, wie ich aufgewacht bin und Molly und Michael verschwunden waren. Aber ich bleibe nicht lange allein. Die Azá tauchen plötzlich auf und suchen nach Michael, geben sich dann aber mit mir zufrieden. Ich Glückspilz. Irgendwann bevor sie ankamen, habe ich Schutzschilde bekommen. Schilde, die so gut sind, dass niemand sie durchbrechen kann, nicht einmal die telepathische Helen mit ihrem verdammten Stab, der ihr noch mehr Macht gibt. Rule, wir reden hier vom Rolls-Royce unter den Schutzschilden, wo sie auf diesem Planeten noch nicht einmal wissen, wie man ein gottverdammtes Model T herstellt.“
    Rule fröstelte. „Aber diese Art von Zauber könnte in dem Codex drinstehen.“
    Cullen leckte sich über die Fingerkuppe und malte eine Eins in die Luft. „Ein Punkt für den Kandidaten. Sowohl die Schilde als auch die Manipulation meiner Erinnerungen erfordern ein Wissen, das es nicht mehr gibt, seit der Codex verschwunden ist.“ Als Cullen dieses Mal die Hände zu Fäusten ballte, öffnete er sie nicht mehr.

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