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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Eher sogar Nachteile. Ich habe jetzt ihr Muster, ein aktuelles Muster.“
    „Vielleicht aus Rache. Oder es war eine Warnung. Ich …“ Lily brach ab. Sie spürte, dass Rule sich näherte. Kurz darauf öffneten sich die Türen zur Intensivstation, und Rule, Cullen und Benedict kamen herein.
    Sie sahen alle ein wenig mitgenommen aus.
    Cullen humpelte. Benedict hatte eine Platzwunde über einem Auge. Aber Rule sah am schlimmsten aus. Seine Jacke war weg, sein Hemd zerrissen, und er hatte ein Prachtexemplar von einem blauen Auge, das sich bereits grüngelb verfärbte, aber immer noch geschwollen war.
    Er kam direkt zu Lily. Eine der Schwestern schoss aus ihrer Station und befahl ihnen, zu gehen – so viele Leute durften sich nicht zur gleichen Zeit auf der Intensivstation aufhalten. Rule schien sie gar nicht zu bemerken, aber Benedict sprach höflich mit ihr.
    Rule blieb vor Lily stehen. Lange sahen sie sich einfach nur an und suchten in den Augen des anderen etwas, das zu groß war, als dass sie es in Worte hätten fassen können. Dann zuckte sein Mundwinkel, und dann fielen sie sich in die Arme. Und hielten sich fest.
    Benedict sagte ihr, dass sie im Warteraum zu finden wären. Sie nickte, ohne ihre Haltung zu verändern. Rule löste seinen Griff erst ein wenig, als die Türen sich öffneten. Cynna war stehen geblieben und schaute zu ihnen zurück. Und für eine Sekunde las Lily ganz viele verschiedene Gefühle in ihrem Gesicht. Tiefen Kummer. Sehnsucht. Neid.
    Dann wandte Cynna sich um. Die Türen schlossen sich, und Rule trat zu Toby ans Bett und nahm die Hand seines Sohnes.
    Sie verbrachten noch weitere drei Stunden im Krankenhaus. Toby wurde von der Intensivstation auf die pädiatrische Abteilung verlegt. Er bewegte sich immer noch nicht. Timms Zustand war nun nicht mehr kritisch, sondern stabil. Cynna erzählte ihnen von ihrer Befragung in Chicago und von Jiris anderem Lehrling, Tommy Cordoba; die anderen ihrerseits berichteten ihr von den Ereignissen auf dem Clangut der Leidolf.
    Jiri rief nicht an.
    Dafür aber Ruben. Die Computer des FBI spielten immer noch verrückt, deswegen konnten sie Cordoba nicht ins System eingeben, aber Ruben versprach, es gleich als Erstes zu erledigen.
    Nach einer längeren Diskussion beschlossen sie, dass Benedict die Nachtschicht bei Toby übernehmen sollte. Oder besser gesagt, Benedict beschloss es. Er befahl Rule und Lily, zu gehen und sich auszuruhen. Zu Cynnas Überraschung gehorchten sie auch. Dann mussten sie Cullen fast mit Gewalt aus dem Gebäude zerren. Offenbar fühlte er sich für Timms verantwortlich.
    Sie fuhren in ein Hotel in der Nähe des Krankenhauses, wo Rule eine Zweibettsuite für sich, Lily und Cullen mit einem angrenzenden Zimmer für Cynna mietete und Hamburger aufs Zimmer bestellte.
    Allerdings hatte keiner von ihnen Hunger. Als das Essen kam, saßen alle außer Cullen um den runden Tisch herum und versuchten, zu essen. Cullen lümmelte sich mit seinem Teller in dem großem Armsessel vor dem Fernseher, ganz in das Programm von CNN oder in seine eigenen Gedanken versunken.
    „Aber was heißt das?“, fragte Cynna Rule und zog ein dickes Pommes-frites-Teil durch das Ketchup. „Du hast jetzt die Macht zweier Ämter oder einen Teil von beiden. Wie fühlt sich das an?“
    Er machte ein seltsames Gesicht. Als wäre er verblüfft. „Ich kann es nicht beschreiben, aber … es geht mir eigentlich ganz gut.“
    Lily verzog das Gesicht. „Das Band der Gefährten hat uns doch nicht geholfen. Ich nehme an, das liegt am Energiewind …“
    „Nein“, sagte er. „Es hat geholfen. Und es hilft immer noch. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber es hat geholfen, dass die beiden Mächte zusammengefunden haben.“
    „Träger zweier Mächte“, murmelte Cullen.
    Cynna sah ihn an, überrascht, dass er ihrer Unterhaltung gefolgt war. Er schaute mit gerunzelter Stirn auf den Bildschirm.
    „Diese Bezeichnung hat die Rhej gebraucht“, sagte Lily. „Bei ihr hat es sich angehört wie eine Art Titel.“
    Cullen sah nicht zu ihnen herüber. „Es stammt aus einer Legende. Einer sehr alten Legende.“
    „Ich habe nie davon gehört“, sagte Rule.
    „Es ist eine Geschichte, die die Etorri sich erzählen.“
    „Was sind Etorri?“, fragte Cynna.
    Es folgte eine Stille, als hätte jemand gefurzt und alle täten so, als hätten sie es nicht gehört. Schließlich war es Cullen, der antwortete: „Mein ehemaliger Clan. Der, der mich rausgeschmissen

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