Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
wirken oder magische Kraft aus seinem Stein zu ziehen. Cullen tat das, was er ohne Waffen und ohne Zauberkraft tun konnte. Er schleuderte Feuer auf den Dämon.
    Die Kreatur brüllte, als Flammen an ihrem Bauch und an ihrer Brust hochleckten. Sie warf den Kopf hin und her und taumelte zurück, sodass ihre Reiterin die Herrschaft über ihr Lasso verlor. Die glühende Schlinge zuckte wild durch die Luft.
    Cullen rannte bereits in die andere Richtung, als die Schlinge über seinen Kopf hinwegpeitschte. Er hatte den Dämon gereizt, aber er hatte ihn nicht aufgehalten. Er war nicht so weit da, dass das Feuer ihm wirklich etwas anhaben konnte, und Cullen brauchte einen Energieschub von dem Diamanten, um magisches Feuer rufen zu können.
    Wahrscheinlich war es auch besser so. Magisches Feuer war höllisch schwer zu beherrschen.
    Er duckte sich in den Zwischenraum zwischen zwei Häusern, in den der massige Körper des Dämons nicht passen würde. Es sei denn, er würde tiefer in den Zustand des dashtu gleiten, sodass seine Masse sich überlagern würde mit …
    Ein schneller Blick über die Schulter sagte ihm, dass dem so war.
    Er sprang in einen Hof voller Hühner, die gackerten und flatterten und ihm vor die Füße liefen. Er rannte weiter, in den Schutz der Bäume, und hastete einen gewundenen Pfad den Berg hinauf.
    Eine Stunde später hockte er auf einer knorrigen Eiche zwischen Tausenden von weiteren Eichen. Er atmete schwer. Seine Oberschenkelmuskeln zuckten, und sein Hemd war schweißdurchtränkt, und seine Hosenbeine waren durchnässt bis zu den Knien.
    Ein Schmetterling, dessen Flügel so orangerot waren wie ein Sonnenaufgang, schwebte vorbei wie ein Fetzen von einem Papiertaschentuch. Irgendwo in der Nähe kreischten Affen. Er war ungefähr dreizehn oder vierzehn Kilometer vom Dorf entfernt und mindestens dreihundert Meter höher.
    Die Zeit arbeitete für ihn, sagte er sich. Irgendwann würde die Frau aufgeben müssen. Man erzählte sich, dass es Meister gab, die einen Astralkörper einen ganzen Tag lang behalten konnten, aber er konnte nicht glauben, dass dieses Miststück die Fähigkeiten eines Meisters hatte. In ein paar Stunden würde sie in ihren physischen Körper zurückkehren müssen.
    Er hoffte nur, dass sie ihren Dämon mitnahm, wenn sie ging. Als der Schweiß auf seinem Körper abkühlte, fing er an zu zittern, aber nicht weil ihm kalt war. Zweimal hatte er geglaubt, er wäre ihnen entkommen, und beide Male hatten der Dämon und seine Reiterin ihn doch gefunden.
    Wie? Das war die Zwanzigtausend-Dollar-Frage.
    Nicht mithilfe von körperlichen Merkmalen, da war er sich ganz sicher. Seine Schutzschilde waren fest geschlossen gewesen, und die hatten bereits eine verrückte Telepathin mit einem uralten Stab abgehalten. Auch glaubte er nicht, dass der Dämon ihn aufgrund seines Geruchs aufgespürt hatte, nicht, nachdem er durch den blöden Wasserlauf gerannt war. Theoretisch wäre es möglich, dass sie ihn gehört hatten. In seiner Wolfsgestalt war er in der Lage, einen Herzschlag vom anderen zu unterscheiden, aber dafür musste er ziemlich nah dran sein. Er glaubte nicht, dass sein Herzschlag ihn verraten hatte.
    Also blieben nur noch das Sehen oder Magie. Vielleicht war der Dämon Davy Crockett auf Anabolika und konnte Cullens Spuren auch dann noch folgen, wenn dieser durch einen Bach watete, über Felsen lief oder sich von Baum zu Baum schwang wie Tarzan.
    Oder die Reiterin hatte den Dämon mit irgendeinem magischen Sender versehen.
    Gestern Nacht war etwas an seinen Schilden entlanggestrichen. Er hatte angenommen, dass es Sam gewesen war. Zu selbstsicher, dachte er jetzt bitter und kam sich dumm vor. Er hätte auf der Hut sein müssen. Stattdessen war er überheblich gewesen, weil er wusste, dass nichts durch seine Schilde dringen konnte. Er …
    Cullen blinzelte. Woher wusste er, dass nichts hindurchdringen konnte?
    Blöde Frage. Er hatte alles ausprobiert. Als er seine Schilde entworfen hatte …
    Auf einmal wurde ihm so schwindelig, dass er fast von seinem Ast gefallen wäre. Er klammerte sich an den Baumstamm, und Schweiß trat ihm auf die Stirn.
    Als er seine Schilde entworfen hatte. Das hatte er gedacht, bevor er beinahe hinuntergefallen wäre ins … Nichts. Denn er konnte sich nicht daran erinnern, dass er sie getestet hatte. Und auch nicht daran, dass er es gewesen war, der sie sich ausgedacht hatte.
    Sie?
    Cullens Finger gruben sich in die Rinde. Er starrte in den Wald hinaus, ohne etwas zu sehen.

Weitere Kostenlose Bücher