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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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würde. Er stand auf und ging zu ihr hin.
    Rule hatte den Blick immer noch fest auf seinen Sohn gerichtet. „Doch, und Toby weiß das auch.“ Sein Ton war jetzt hart, so hart, wie der seines eigenen Vaters gewesen wäre. „Du bist hierhergekommen, weil du gehofft hast, dass du mich damit zum Handeln zwingst.“
    Toby ließ den Kopf sinken. „Ich … ich glaube, schon.“
    „Als du meine Kreditkarte ohne meine Erlaubnis benutzt hast, hast du Diebstahl begangen. Du hast denen, die für dich verantwortlich sind, nicht gehorcht und hast sie getäuscht. Du verstehst, dass dein Handeln Folgen hat.“
    Toby nickte einmal schwach.
    „Knie dich hin.“
    „Moment!“, brach es aus Lily heraus. „Er ist …“
    „Lily.“ Cullen nahm ihren Arm. „Sei still.“
    Sie fuhr ihn an: „Er ist doch noch ein kleiner Junge!“
    „Ja“, sagte Cullen sanft. „Ein kleiner Junge, der in fünf Jahren in der Lage sein wird, anderen die Kehle herauszureißen. Der manchmal tatsächlich Kehlen herausreißen will, auch die von seinem Vater. Die Pubertät ist schwer für alle. Für einen Lupus birgt sie Gefahren, die du nicht verstehst.“
    Lily öffnete den Mund. Dann schloss sie ihn wieder. Stirnrunzelnd betrachtete sie Rule, der seinen Sohn immer noch fest im Blick hatte.
    Cullen nahm seinen Teller. „Komm“, sagte er. „Wir müssen uns darüber unterhalten, was mich zu euch geführt hat.“ Und Toby braucht keine Zuschauer.
    Im Wohnzimmer ließ sich Cullen auf die Couch fallen, ein unbequemes viktorianisches Teil mit geschwungener Lehne und zu vielen Kissen, und zeigte mit dem Finger auf den bemalten Schrank in der Ecke. „Ist da ein Fernseher drin?“
    Lily starrte ihn an. „Du willst jetzt fernsehen?“
    „Nein, ich will ein bisschen Geräusch. Tobys Gehör ist noch nicht voll entwickelt, aber das Haus ist nicht groß. Von der Küche aus kann er uns wahrscheinlich hören.“
    Lily stakste zum Couchtisch, nahm die Fernbedienung und streckte den Arm aus. Ein schnelles Gitarrenarpeggio strömte aus dem Schrank – spanischer Flamenco, dachte er und biss in sein Sandwich. Entweder war der Kanal auf eine Radiostation geschaltet, oder Rule hatte einen CD -Spieler anstatt eines Fernsehers installiert. Egal, es würde genügen.
    Lily durchmaß den Raum mit langen Schritten und drehte sich dann um. „Diese Hexe.“
    Er hätte nicht gedacht, dass sie dieses Thema als Erstes anschneiden würde. „Wer denn?“
    „Alicia. Tobys Mutter.“ Sie ging auf und ab. „Vor zwei Wochen hat Rule Tobys Mutter gefragt, ob er Weihnachten mit uns verbringen kann. Sie hat jedes Gespräch darüber abgelehnt, sich aber offenbar in keiner Weise verpflichtet gefühlt, das Fest zusammen mit ihm zu verbringen.“
    Er zuckte die Achseln. „Alicia hätte nie Mutter werden sollen. Sie hatte es nicht geplant, und ich halte ihr zugute, dass sie ihrer Mutter die Erziehung überlässt, anstatt selber an ihm herumzupfuschen.“
    „Sie hätte ihn bei seinem Vater lassen können.“
    Lilys heftiger Ausbruch weckte seine Neugier. Er hatte angenommen, dass sie an Mutterschaft genauso wenig interessiert war wie Alicia. „Ist es das, was du willst?“
    Sie winkte ab. „Wir reden hier davon, was Toby will. Was er braucht. Alicia scheint das wenig zu kümmern.“
    „Bleiben wir fair. Alicia denkt, dass es das Beste für Toby ist, wenn sie ihn unseren Perversionen so wenig wie möglich aussetzt. Wenn ihre Mutter nicht darauf bestanden hätte, dass Toby Zeit mit seinem Vater verbringen darf, würde er noch nicht einmal die Erlaubnis für die kurzen Besuche bekommen, die er jetzt machen kann.“
    „Alicia mag keine Lupi, aber sie ist mit einem ins Bett gegangen?“
    „Erstaunlich. Du warst bei der Mordkommission und denkst immer noch, die Menschen würden logisch handeln.“
    Sie hob den Arm, die Handfläche nach oben gerichtet. „Schon gut, du hast ja recht.“ Sie grübelte einen Moment lang, dann sagte sie: „Erklär mir bitte, warum Disziplin bedeutet, dass Toby sich vor seinen Vater hinknien muss.“
    Wieder nicht das Thema, das er erwartet hatte. Vielleicht kannte er sie doch nicht so gut, wie er gedacht hatte. „Toby ist ein Alpha. Rule muss ihm gegenüber dominant bleiben, damit der Junge auch dann noch gehorcht, wenn er seine erste Verwandlung erlebt und wenn seine Hormone und das Lied des Mondes aufeinanderprallen und sein Gehirn sich ausschaltet.“
    „Aber ihn dazu zu zwingen, sich hinzuknien …“
    „Hör auf, so verdammt menschlich zu sein.

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