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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sie alles andere als ruhig, aber nach außen ließ sie sich nichts anmerken, und sie war stolz darauf. »Du willst ohne mich suchen?« Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist er gar nicht dort. Er könnte hier sein in diesem Raum, jetzt in diesem Moment. Wir wissen nicht –«
    »Es ist wahrscheinlicher, dass er dort ist, als woanders.«
    »Ich glaube, ich weiß, wie ich ihn abwehren kann.«
    »Das reicht mir nicht.«
    Sie senkte die Stimme, in der Hoffnung, dass Brown nicht mithören konnte. »Er ist durch … durch die andere Lily gekommen. Du weißt, was ich meine. Er kam genau in dem Moment, als ihre Erinnerungen mich streiften. Wenn ich sie ausschließe, kann auch er nicht herein.« Vielleicht. Sie schluckte. »Ich muss es wissen, Rule. Ich muss wissen, dass ich ihn abwehren kann.«
    Er ließ ihren Arm los, aber nicht weil er einverstanden war. Sein Blick war zu ausdruckslos, zu verschlossen. Aber wenigstens widersprach er ihr nicht.
    Okay. Dann los . Lily schnappte sich den zweiten Schokoladendonut und schob die Schachtel Brown zu. »Die werden Sie brauchen. Haben Sie die Liste aus dem Krankenhaus?« Die Liste derer, die – vorübergehend – gestorben waren.
    »Jepp.«
    »Dann bestechen Sie ein paar Cops. Sie werden Hilfe benötigen, um die Leute auf dieser Liste zu finden und sie darüber zu informieren, dass sie in Gefahr sind.« Sie sah Rule an. »Gehen wir.«
    Sie verließen den Raum.
    Lily hatte eine Vermutung. Dem Wiedergänger war kalt gewesen, unerträglich kalt. Etwas anderes war ihr kaum aufgefallen, weil seine Eiseskälte ihr so wehgetan hatte.
    Aber sie hatte sich auch allein gefühlt, schrecklich allein … und in ihrem Traum war sie nicht die Einzige gewesen, die jemanden verloren hatte und allein zurückblieb.
    Vielleicht projizierte sie ihre eigenen Ängste in die Erinnerungen des Wiedergängers, aber das glaubte sie nicht. Unter seiner Kälte war eine furchtbare Einsamkeit – die vielleicht auch ihre Ursache war.
    Hatte er die Leichen derer, die er getötet hatte, zu seiner eigenen gebracht, damit er im Tod Gesellschaft hatte?

 
    34
    Der Wald sah bei Tageslicht so anders aus. Sonnenlicht strömte durch die Baumkronen und übersäte den Boden mit tanzenden hellen Flecken. Lily ging den Weg hinunter, den sie schon einmal gegangen war, im Dunkeln.
    So weit, so gut. Bisher spürte sie keine tödliche Eiseskälte. »Jetzt wirkt alles so harmlos. Man würde doch nicht denken, dass hier einmal Leichen lagen, oder?«
    Rule warf ihr einen Blick zu. »Du siehst Harmlosigkeit. Ich sehe ein hübsches Jagdgebiet.«
    »Du fühlst dich wohl heute besonders wölfisch, was?« Oder ihm fiel langsam auf, wie unterschiedlich sie waren. Der Verlust des Bandes musste ihn ja verändern, sagte sie sich. Das bedeutete nicht unbedingt, dass er sie verlassen wollte. »Hätten wir Cullen mitnehmen sollen? Oder einen anderen Lupus – Alex vielleicht? Cullen bleibt wahrscheinlich besser bei dem, was er gerade tut.«
    »Wenn ich nichts rieche, dann auch niemand anderer.«
    Der ruhige Ton ging ihr auf die Nerven. »Wölfisch und arrogant.«
    »Die anderen«, sagte er ungerührt, »haben keine Clanmächte, die ihnen helfen.«
    »Ich dachte, du dürftest sie nicht nutzen.«
    »Gestern Nacht habe ich sie genutzt.«
    »Sie?« Sie blieb stehen und sah ihn an.
    Er verzog das Gesicht. »Leider ja. Ich hatte die Nokolai-Macht unter Kontrolle, aber als ich die Worte sprach, um sie zu rufen« – er machte eine resignierende Geste – »hat sie beschlossen, auch mitzumachen.«
    »Sind David und Jeffrey jetzt Leidolf oder Nokolai?«
    »Ja.«
    Ach, du Scheiße. »Das gibt Ärger.«
    »Das ist mir bewusst. Aber das ist jetzt nicht unser Problem. Wir müssen miteinander reden, Lily.«
    Oh Gott, so eine Unterhaltung wollte sie nicht führen, auf keinen Fall. Nicht jetzt. Sie ging weiter. »Jetzt ist kein guter Zeitpunkt. Ich muss mich konzentrieren.«
    »Ich kann gleichzeitig gehen und sprechen.« Was er bewies, indem er neben ihr herlief. »Lily –«
    »Hör mal, lass uns doch erst einmal abwarten, ob ich überhaupt überlebe, okay?«
    Er blieb stehen – und hielt sie am Arm fest. »Du wirst leben.« Von seiner aufgesetzten, schrecklichen Ruhe war nichts mehr zu spüren. Seine Stimme war tief und leidenschaftlich, und er blickte sie aus dunkel brennenden Augen mit zusammengezogenen Augenbrauen an. »Das steht außer Frage. Wenn es einen Schaden gibt, wird Nettie ihn heilen. Das Band wird ihr dabei helfen.«
    »Äh … das

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