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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Panik geraten und vor ein Auto laufen.«
    »Nein, er würde sich mitten auf die Straße setzen und mir herausfordernd entgegengesehen.« Dirty Harry war Lilys Katze – oder sie war sein Mensch, wenn man es aus Harrys Perspektive betrachtete. Wenn sie nicht zu Hause waren, wohnte er bei Lilys Großmutter. Zwar kamen Harry und die Großmutter nicht gut miteinander aus, aber deren Freundin hatte ein Händchen für Katzen.
    Alle Arten von Katzen. Rule lächelte, als sie in die Sherwood Lane einbogen.
    »Dein Vorschlag, zwei Autos zu mieten, war genau richtig«, sagte Lily, »obwohl meins jetzt gerade vor dem Büro des Sheriffs steht. Brauchst du das Auto?«
    »Das soll wohl heißen, dass du es brauchst.«
    »Ja.« Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und sah skeptisch an sich hinunter. »Wie sehe ich aus?«
    »Zum Anbeißen.«
    Ihre Augen huschten zu ihm hinüber. Er las Belustigung in ihnen, keine Leidenschaft. Aber er hörte, wie ihr Herz plötzlich schneller schlug. Sie schlug einen trockenen Ton an, als sie sagte: »Das ist nicht unbedingt der Look, den ich bevorzuge. Ich treffe mich mit dem Bezirksstaatsanwalt – der sich mit diesem Fall einen Namen machen will.«
    Rule wusste, wie wichtig das Äußere und das Auftreten waren, um eine bestimmte Wirkung zu erzeugen, deshalb betrachtete er sie noch einmal genauer. Sie war nicht so korrekt gekleidet, wie sie es gern gehabt hätte, da sie in aller Eile ein paar vor allem praktische Sachen übergezogen hatte: Jeans, weißes T-Shirt, schwarze Leinenjacke, Sportschuhe. Kein Make-up.
    Eine Haut wie Milch und Honig. Schwarzes Haar, glänzend und seidig, als wenn sie es gerade erst gekämmt hätte. Volle Lippen, die nicht lächelten. Dunkle Augen, die den Sheriff in seinen Stuhl genagelt hatten, als sie in sein Büro gestürmt war.
    Wofür brauchte sie Make-up? »Ordentlich«, sagte er. »Locker, aber professionell. Und wunderschön. Ist der Bezirksstaatsanwalt ein Mann?«
    Sie schnaubte. »Nein. Nicht dass das von Bedeutung wäre, ich mache niemandem schöne Augen, nur um mich bei ihm beliebt zu machen. Selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht tun.«
    »Oh doch, das würdest du. Warum triffst du dich jetzt mit der Staatsanwältin?«
    »Die Anklageerhebung findet heute statt. Ich muss vorher mit ihr sprechen. Außerdem wird sie es ermöglichen, dass ich, äh … den Verdächtigen sehe. Den, den sie festgenommen haben. Ich brauche einen Vernehmungsraum, einen, in dem wir nicht durch eine Glasscheibe getrennt sind.«
    »Damit du ihn berühren kannst, um herauszufinden, ob Todesmagie an ihm haftet.«
    »Da sie noch nach so langer Zeit an den Leichen zu finden war, müssten auch noch Spuren an ihm sein. Aber das muss ich prüfen. Außerdem …«, sie schnitt ein Gesicht, »muss ich mit dem Tierarzt sprechen. Der, der denkt, ich würde ein Raumschiff im Wald verstecken.«
    »Warum?«
    »Niemand fängt von jetzt auf gleich an, Menschen mit Todesmagie zu belegen. Man übt erst an kleineren Tieren, dann an größeren und so weiter. Ich will, dass das Büro die registrierten Todesfälle bei Tieren überprüft, aber ich verspreche mir nicht allzu viel davon. Unser Magier müsste schon ziemlich unvorsichtig vorgegangen sein, wenn er sich auf diese Weise in die Karten schauen ließe. Aber der Tierarzt ist der Vorsitzende des lokalen Tierschutzvereins. Er weiß vielleicht, ob Tiere vermisst werden oder Ähnliches.«
    Wenn Lily von dem »Büro« sprach, meinte sie die Zentrale des FBI. »Dann hast du zu tun«, sagte Rule und fuhr langsamer. »Nimm mein Auto und lass mir deine Schlüssel hier. Wenn ich ein Fahrzeug brauche, bevor du zurück bist, nehme ich deins.«
    Das Haus zu ihrer Rechten war ein zweistöckiges Holzhaus, dessen Äußeres gerade erst einen weißen Anstrich bekommen hatte, der gut zu dem dunkelgrünen Schindeldach passte. Im Schatten der riesigen Eiche vor dem Haus hatte es der Rasen schwer, aber der Baum war ein wunderbarer Platz für eine altmodische Schaukel. Auf der langen, schattigen Veranda standen zwei Korbsessel, eine Verandaschaukel und ein rotes Fahrrad.
    Der Anblick dieses Ortes war Rule schon oft ein Trost gewesen. Halo war vielleicht nicht die Stadt, die Rule sich als Wohnort für seinen Sohn gewünscht hätte, aber Tobys Großmutter hatte ihr Bestes getan, um ihm ein richtiges Zuhause zu geben. Rule bog in die Einfahrt ein.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Lily. »Wohnen wir hier?«
    »Ich weiß nicht.« Frustriert zog Rule den Schlüssel aus

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