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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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dich nicht vor Kugeln schützen.«
    Justins Augen wurden groß. »Kann dieser Wiedergänger jeden, ganz egal wen, in Besitz nehmen?«
    »Das wissen wir noch nicht. Wahrscheinlich nicht, aber wir wissen nicht, nach welchen Kriterien er vorgeht. Talia, du hast einen Vorteil uns gegenüber. Du wirst den Wiedergänger sehen können. Wenn du etwas siehst, das … Hmmm. Sag mir doch mal, wie Geister für dich aussehen.«
    »Wie Menschen, nur nicht so fest. Man kann durch sie hindurchsehen, auch wenn sie wirklich da sind. Sie sind nicht irgendwie blutbeschmiert oder unheimlich oder so. Je älter sie werden, desto farbloser und durchsichtiger werden sie, wie Nebel irgendwie, bis sie dann ganz verblassen. Außer dem großen Mann. Manchmal ist er ganz blass und durchsichtig, manchmal aber auch beinahe fest. Ich glaube, er kann entscheiden, wie er aussieht.« Sie machte ein unglückliches Gesicht. »Aber die Neuen, die, die der Wiedergänger gemacht hat, sind alle so blass und durchsichtig, als wären sie ganz alt.«
    »Sehen diese neuen Geister ganz genauso aus wie die alten? Denk eine Minute darüber nach. Es könnte wichtig sein.«
    Sie tat, um was er sie gebeten hatte, und sah hinunter auf ihre Füße, während sie den matschigen, ausgetretenen Pfad entlanggingen. »Sie haben Löcher«, sagte sie schließlich. »Oder nicht wirklich Löcher, aber sie sind nicht überall gleich durchsichtig. An manchen Stellen sind sie sehr viel dünner als an anderen.«
    »Das ist hilfreich. Danke. Nun, dieser Wiedergänger wird vermutlich nicht wie eine Person aussehen. Er wird so durchsichtig wie ein Geist sein, aber er wird vielleicht nur ein Klecks sein oder eine Person, bei der alle Körperteile durcheinandergeraten sind, oder wie etwas, das überhaupt keine menschliche Gestalt hat. Ich vermute, er wird dunkel und trüb sein, nicht hell und blass, und möglicherweise an manchen Stellen dünner, so wie die verletzten Geister. Wenn du so etwas siehst, Talia, musst du ganz schnell weglaufen. So schnell du kannst.«
    »Soll ich dann keinen Kreis ziehen?«
    »Nein. Wenn du einen Wiedergänger siehst, rennst du. Punkt. Wenn du weit genug bist und ihn nicht mehr siehst, rufst du Lily an und sagst ihr, wo du ihn gesehen hast. Der Kreis ist dazu da, um dich vor den schreienden Geistern zu schützen.«
    Talia seufzte schwer. »Das mag ich nicht. Überhaupt nicht.«
    »So schlimm ist das auch wieder nicht«, sagte ihr mitfühlender Bruder. »Wenigstens siehst du den Wiedergänger, wenn er kommt.«
    Cullen wandte sich dem Jungen zu. Er lächelte ihn an und sprach in einem freundlichen, ruhigen Ton mit ihm. »Eines jedenfalls wird uns anderen helfen: Der Wiedergänger ist nicht gut darin, sich wie ein Mensch zu verhalten. Wenn jemand, den du kennst, sich plötzlich ein wenig komisch benimmt, na ja … dann ist wahrscheinlich alles in Ordnung. Denn wenn er besessen wäre, würde er sich sehr komisch benehmen.«
    Die Kinder kicherten, nicht nur über Cullens Scherz, sondern auch, weil sich ihre aufgestauten Gefühle Luft machen mussten. Cullen begann, Talia das Ziehen eines Kreises zu erklären. Und Rule dachte wieder über das nach, was ihm am meisten Angst einjagte.
    Er hatte Zeit gehabt, nachzudenken … oder hatte endlich angefangen, nachzudenken, statt sich von seiner Angst beherrschen zu lassen oder sie zu leugnen. Cullen hatte ihm versichert, dass die Berichte über eine Verbindung zwischen einem Werwolf, der zu jung den Wandel in sich spürt, und dem schnell wachsenden Krebs stark übertrieben waren. So weit, so gut. Aber dann fragte sich Rule, warum Cullen so dringend hierherfliegen und mit ihm persönlich hatte sprechen wollen.
    Es sei denn, Cullen war in der Lage, den Krebs im Frühstadium zu sehen . Das wäre möglich. Der Krebs wurde durch magische Energien ausgelöst. Cullen sah magische Energien. Vielleicht war das, was er ihm zu seiner Beruhigung gesagt hatte, wahr, aber er wollte Toby trotzdem untersuchen.
    Doch hätte er das Rule nicht gesagt? Warum sollte er –
    »Mr Turner?«
    Widerstrebend löste sich Rule von seinen Gedanken. Sie waren bei dem Tor angekommen, das in Justins und Talias Garten führte. Gut, dass sie seinen Schutz nicht gebraucht hatten. Er war so mit seinen eigenen Sorgen beschäftigt gewesen, dass er selbst eine Schießerei überhört hätte.
    Gerade gab Cullen Talia ein Stück Kreide und erklärte ihr, dass sie immer eine physische Komponente benötigte. Rule blickte hinunter in das besorgte Gesicht ihres

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