Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks

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Praktiken bedient. Das ist gesichert. Um einen Wiedergänger zu erschaffen, muss der Praktizierende magische Energie und die Seele auf eine … nennen wir es unheilige Weise zusammenfügen. Möglicherweise in einem Versuch, einen Seelensklaven zu kreieren. Das ist nicht gesichert, wäre aber gut möglich.«
    »Was ist ein –«
    »Pst! Zweitens, es ist fraglich, ob Wiedergänger in der Lage sind, direkt zu töten. Das ist einer der Punkte, in dem die Geschichten sich widersprechen. Aber sie können sicher den Tod von Kranken oder Verletzten beschleunigen. Sie nähren sich aus dem Sterben, dem Übergang des Sterblichen in eine andere Dimension. Dabei schaffen sie verletzte Geister. Doch man weiß nicht, warum. Normale Geister fürchten die verletzten und die Wiedergänger, die sie erschaffen. Das brachte mich auf den Gedanken, dass du es hier mit einem Wiedergänger zu tun hast.
    Außerdem habe ich Grund zur Annahme, dass nur ein Meister über die nötige Macht und das nötige Geschick verfügt, um einen Wiedergänger zu erschaffen. Hier in der Gegend gibt es keine Meister, deshalb glaube ich, dass deiner während der Energiewinde der Wende entstanden ist. Das war der einzige Zeitpunkt, an dem es genug freie Energie gegeben hat. So.« Er nickte ihr zu. »Jetzt darfst du deine Fragen stellen.«
    »Warum glaubst du, dass so viel Energie nötig ist?«
    Die wunderschönen blauen Augen wurden schmal vor Verärgerung. »Ich hätte es wissen müssen. Wie ist es möglich, dass du dich sofort auf den einzigen Punkt stürzt, über den ich nicht sprechen will?«
    »Reines Talent, so unglaublich es ist. Gewöhnlich sind die Dinge, über die die Leute nicht sprechen wollen, genau die, die ich wissen muss. Also, spuck’s aus.«
    »Schon gut, schon gut. Es wird dich zwar nicht weiterbringen, aber ich weiß, wie reizend hartnäckig du sein kannst, und will nicht, dass du deine Energie unnötig vergeudest. Ich habe einmal einen Zauber gesehen, mit dem ein Wiedergänger erschaffen werden sollte.«
    Sie machte unwillkürlich einen Schritt vor. »Du hast ihn gesehen? Aber natürlich bringt mich das weiter. Wenn du weißt, wie sie gemacht werden –«
    »Ich habe ihn verbrannt.«
    Lily starrte ihn an. »Du hast ihn verbrannt.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hätte gewettet, dass du der Letzte bist, der einen Zauber zerstört, ganz gleich wie eklig er ist.«
    Sein Gesicht war angespannt. »Eklig. So kann man auch sagen. Es lag ein … Miasma über dem Pergament, auf dem er geschrieben stand. Eine Fäulnis. Zwei Lagen von Realität und darunter war …« Er hob beide Hände. »Ich kann es jemandem, der nicht dasselbe sieht wie ich, nicht beschreiben, aber dieser Zauber war abscheulich.«
    »Wenn du ihn verbrannt hast, woher weißt du dann, dass er so viel Energie benötigte?«
    »Ich hatte einen Teil gelesen, bevor ich verstanden habe, worum es sich handelte.«
    »Woran erinnerst du dich noch?«
    »An nichts«, sagte er barsch. »Ich wollte mir nichts merken. Ich spürte diesen Drang … das war allerdings, bevor ich meine Schilde hatte. Jahre vorher. Ich denke, der Zauber hat mich angezogen.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ein Zauber mit Bewusstsein.«
    »Wohl kaum. Aber er hatte etwas an sich, etwas, das in dich hineinkriechen konnte … das Böse sammelt sich an und vermehrt sich, genauso wie das Gute.« Er zuckte die Achseln. Cullen redete genauso ungern über Religion und Spiritualität wie sie. »Der Punkt ist, dass ich genug gesehen habe, um zu wissen, dass es zwei Wege gibt, den Zauber auszuführen. Der eine benötigt großes Wissen, der andere große Energie.«
    Sie nahm sich einen Moment Zeit, um ihre Fragen zu sortieren. »Was ist ein Seelensklave?«
    »Wahrscheinlich gibt es so etwas gar nicht, aber während der sogenannten Säuberung wurden manche Zauberer beschuldigt, einen erschaffen zu haben, indem sie eine Seele nach dem Tod gebunden hätten.« Er zuckte die Achseln. »Ich habe diesen Anschuldigungen nie viel Bedeutung beigemessen. Zauberer wurden auch beschuldigt, Babys zu essen und Jungfrauenblut zu trinken – jedes Mittel war recht, um die Hysterie anzufachen, damit man Leute wie mich einfacher töten, verstümmeln oder blenden konnte. Manche waren zugegebenermaßen keine netten Menschen, aber diese Massenabschlachtung … Na ja, das ist ja heute nicht das Thema.«
    »Okay. Du sagtest, dass Wiedergänger den Tod beschleunigen. In Krankenhäusern liegen sterbende Menschen. Was können wir tun, um sie zu