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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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drehte Toby ab, sodass die Fersen seiner Turnschuhe auf dem Kies ins Rutschen gerieten. Als er endlich stand, zog er den Stuhl zurecht und streckte die Hand nach dem Türgriff aus. Nettie lehnte sich vor und drückte den Knopf zum Entriegeln der Tür.
    Toby riss die Tür auf. »Oh, gut! Ihr habt Harry mitgebracht. Es wird ihm hier erst nicht gefallen, aber ich werde ihm alles erklären. Ich weiß nicht, ob er mich versteht, aber ich glaube, irgendwie tut er es. Hallo, Lily.«
    »Hallo, Toby.« Sie schwang die Beine von der Sitzbank. Rule hatte Harrys Kiste genommen und stieg schon auf der anderen Seite aus.
    »Es tut mir ja so leid, dass du verletzt worden bist. Bist du schon mal angeschossen worden? Warum hast du keinen Gips? Tut es sehr weh, so mittel weh oder nur ein bisschen?«
    »Ich wurde letztes Jahr angeschossen, aber die Kugel hat nicht so viel Schaden angerichtet wie diese hier. Einen Gips bekomme ich vielleicht später, nachdem die oberflächlichen Wunden geheilt sind. Das wissen die Ärzte jetzt noch nicht.« Vorsichtig stand sie auf und drehte sich, um sich am Türrahmen festzuhalten. Langsam kletterte sie aus dem Wagen.
    Huch. Für einen Moment erfasste sie Schwindel, der aber schnell verging. Dann beantwortete sie die letzte seiner maschinengewehrartig vorgetragenen Fragen. »Zuerst hat es sehr viel mehr wehgetan. Jetzt ist es irgendwo zwischen mittel und ein bisschen.« Im Moment tat es jedoch eher sehr weh, aber wenigstens war sie aus eigener Kraft aus dem Wagen gestiegen. »Den Rollstuhl brauche ich nicht, aber danke, dass du ihn mir gebracht hast.«
    »Keine Sorge – ich schiebe ihn nicht. Ich schätze, das macht Dad. Ich wollte, aber Grandpa hat Nein gesagt. So auf diese Art, bei der man weiß, dass es keinen Zweck hat zu widersprechen, selbst wenn man es wollte.«
    Auch Isen war jetzt aus dem Haus getreten und kam ihnen entgegen. Letzten Monat war sein Bart verbrannt worden, zusammen mit ein bisschen Haut. Die Haut war schnell wieder geheilt, der Bart wuchs langsamer. Lupi-Haut verheilte schnell, aber der Bartwuchs dauerte so lange wie beim Menschen.
    »Lily?«, fragte Toby.
    Lily war froh zu sehen, dass Isens Gesicht nicht mehr nackt war. Der Anblick war ungewohnt gewesen. »Ja?«
    »Hat LeBron wohl sehr viele Schmerzen gehabt, als er getötet wurde?«
    Sie erstarrte. Dann packte sie die Tür, um sich abzustützen, und ließ sich sinken – langsam, verdammt, alles musste sie langsam tun – , bis sie auf seiner Höhe angekommen war. »Darüber weiß Nettie sicher mehr als ich, aber ich kann dir sagen, was ich glaube.«
    Tobys Augen waren sehr dunkel, sehr ernst. »Okay.«
    »Weißt du, wie LeBron gestorben ist?«
    »Er hat dich bewacht, als jemand auf dich geschossen hat. Er hat dein Leben gerettet, wurde aber dabei in den Kopf geschossen. Grandpa sagt, er wäre sehr schnell gestorben, aber Lupi sterben nicht immer schnell, selbst wenn ihr Gehirn verletzt ist.«
    »Das stimmt. Aber selbst Lupi brauchen das Gehirn, um Schmerz zu spüren. Wir – und damit meine ich Menschen und Lupi – spüren Schmerz nämlich nicht mit dem Körper. Unsere Körper schicken die Schmerzsignale an unser Hirn, und dann sagt unser Gehirn: Mensch, das tut aber weh. Wenn das Gehirn dieses Signal nicht bekommt, spüren wir auch keinen Schmerz. Ich glaube nicht, dass LeBrons Gehirn genug Zeit hatte, um Schmerz zu registrieren, bevor er gestorben ist. Und wenn, dann nur für eine Sekunde.«
    »Weil sein Gehirn von der Kugel zerstört worden war.«
    »Genau.« Sie schluckte schwer. »Das ist zumindest das, was ich glaube.«
    »Grandpa sagt, er hat sein Leben gegeben, um deins zu retten.«
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie konnte nur noch nicken.
    Als er die Stirn runzelte, sah er Rule so ähnlich, dass es ihr einen Stich ins Herz versetzte. »LeBron ist ein Leidolf. Er war ein Leidolf, meine ich. Sie haben Grandpa verletzt und sind seit Ewigkeiten unsere Feinde und hatten es immer auf uns abgesehen. Deswegen mag ich sie eigentlich nicht. Aber Dad sagt, sie sind nicht mehr unsere Feinde, und er ist jetzt ihr Rho. Ich habe gedacht, das heißt, dass er dafür sorgen wird, dass sie sich ändern. Aber es können sich ja nicht alle sofort ändern, oder? Ihr Clan ist groß. Nur … ich mochte LeBron, obwohl er ein Leidolf war, und jetzt ist er tot, weil er dich gerettet hat, sogar ohne dass Dad es ihm befohlen hat. Er hat es ganz von sich aus getan.«
    Rule war zu ihnen gekommen. Er legte eine Hand auf Tobys Schulter. »Es

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