Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
war ein guter Tod«, sagte er ruhig, »aber wir sind immer noch traurig. Wir vermissen ihn und trauern um ihn.«
    Toby hob das bekümmerte Gesicht, um seinen Vater anzusehen. »Obwohl er ein Leidolf ist?«
    »In der Schule tun junge Menschen so, als wären alle, die in ihrem Team sind, gut, und alle in dem anderen Team schlecht und würden es verdienen zu verlieren. Im wahren Leben – im Erwachsenenleben – ist das nicht so. Nokolai und Leidolf waren lange Zeit zerstritten, aber es gibt auch bei den Leidolf viele gute Männer. LeBron war einer von ihnen. Er hatte ein wunderbares Lächeln und ein gutes Herz. Er hat uns treu gedient und ist einen ehrenvollen Tod gestorben. Es ist nur natürlich, dass wir ihn vermissen.«
    Toby stieß einen bebenden Seufzer aus. »Ich finde es schrecklich, dass er tot ist. Ich hasse den, der ihn erschossen hat.«
    Ich auch , dachte Lily und machte sich an das mühselige Unterfangen, sich wieder aufzurichten. Sie hatte gerade die Hälfte geschafft, als ihr schwindelig und schwarz vor Augen wurde. Bevor sie taumeln konnte, packte Rule sie bei den Schultern. »Ganz ruhig.«
    »Jetzt bin ich dran«, verkündete Isen – und noch bevor der Schwindel ganz abgeklungen war, waren Rules Hände verschwunden. Ein kräftiger Arm schob sich unter ihre Knie, ein anderer legte sich um ihren Rücken, und Isens Bart strich über ihre Schläfe, als er sie mühelos in die Höhe schwang.
    »Isen, was tust du da?«
    »Ich ärgere dich.« Er drehte sich um und setzte sie sanft in den Rollstuhl. »Du und mein Sohn, ihr wollt doch unbedingt heiraten, was bedeutet, dass ich nicht nur dein Rho bin, sondern auch dein Schwiegervater in spe. Damit habe ich gewisse Rechte.« Er legte die Hände auf die Griffe des Rollstuhls und beugte sich zu ihr herunter, um mit leiser Stimme hinzuzufügen: »Du bist nicht gern hier, das weiß ich. Du bist an deine Privatsphäre gewöhnt, du fühlst dich auf eine für dich neue Art verletzlich, und du vertraust mir nicht ganz. Du fürchtest, ich würde die Situation ausnutzen.«
    Er richtete sich auf und strahlte auf sie herunter. »Du hast recht, das werde ich. Aber wir haben das gleiche Ziel, Lily, ma fille . Alles wird gut.«
    In diesem Augenblick sah Isen wie ein älterer behaarter Toby aus. Das Lächeln war das gleiche – offen und gut gelaunt, beinahe unwiderstehlich. Unwillkürlich erwiderte Lily es, wenngleich ein wenig schief. »Was genau wird denn gut?«
    »Die Hühnchen mit Klößen«, sagte Toby ernsthaft. »Carls Hühnchen mit Klößen.«
    »Ich dachte, wir essen am besten früh«, sagte Isen. »Ich meine mich zu erinnern, dass du gern Kaffee trinkst. Nach dem Abendessen werde ich welchen machen.«
    Kaffee . Kaffee könnte jetzt womöglich ihr Leben, ihre geistige Gesundheit und ihre Beziehung zu einigen Menschen retten, die ihr sehr am Herzen lagen. »Vielleicht könnten wir Kaffee zum Essen trinken.«
    Rule lachte leise.
    »Nettie!« Jetzt, da Lily den Weg geräumt hatte, war auch Nettie aus dem Wagen geklettert. Isen packte seine Enkelin, als hätte er sie seit Wochen nicht mehr gesehen, und zog sie kurz an sich; dann hielt er sie auf Armeslänge von sich und musterte sie. »Du brauchst beinahe ebenso dringend Schlaf wie deine Patientin.«
    »Ich bin nicht müde«, sagte Lily. »Ich habe den ganzen Flug hierher geschlafen.«
    »Ach ja?«, sagte Isen. »Dagegen könnte ich etwas sagen, und zwar, möchte ich hinzufügen, auf recht überzeugende Art, aber ich tue es nicht, wie du sicher zur Kenntnis nehmen wirst. Doch sollst du heute noch nicht aufstehen, sagt deine Ärztin.«
    Darauf konnte sie wenig sagen, verdammt. Das kurze Schweigen, das nun folgte, unterbrach eine andere Stimme, eine, die sie kannte.
    »Musst du heute nicht jaulen?«
    Die zweite Stimme kannte sie noch besser. »Wir sind nicht in Alarmbereitschaft«, sagte Benedict, »deswegen müssen wir uns nicht auf besondere Weise zu erkennen geben.«
    Lily reckte den Kopf, konnte die beiden aber nicht sehen. Rule trat hinter sie und drehte den Stuhl zu den beiden Personen, die auf der Straße auf sie zukamen – Benedict und eine Frau mit schwarz geränderter Brille, dünnen Beinen in schmalen Jeans und einem engen T-Shirt, auf dem irgendetwas stand.
    Sie hielten sich an den Händen. »Hallo Lily«, sagte die Frau und ging um die Front der Limousine herum. Ich kenne Sie aus den Nachrichten, genauso wie Rule Turner. Vielleicht erkennen Sie meine Stimme? Ich bin Arjenie.« Sie sah Isen vorwurfsvoll an. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher