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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Sprengkopf war am Morgen aus Versehen als Folge einer Reihe von geheimnisvollen Pannen, die niemand erklären konnte, gezündet worden. Der Flugkörper hatte offenbar die Westküste angesteuert, als – was ein noch größeres Mysterium war – er plötzlich aus der Sicht und vom Radar verschwunden war. Es war keine Spur des Flugkörpers oder des Sprengkopfes gefunden worden.
    Bei allem, was an diesem Tag passiert war, war es nicht überraschend, dass niemand bemerkte, dass vier der Städte der Vereinigten Staaten, die über Drachen verfügten, zeitweise auf diese hatten verzichten müssen. Da sie nur einen einzigen Tag fort waren, hätte es wohl auch ohne die dramatischen Ereignisse niemand bemerkt.
    Am nächsten Tag gingen am Flughafen von Denver sechs Frauen zu unterschiedlichen Zeiten an Bord und flogen zurück nach Hause.
    Die siebte Frau brauchte keinen Flug zu nehmen. Sobald ihre Arbeit getan war, hatte ein großer schwarzer Drache vorsichtig die Klauen um ihre leere Hülle gelegt und sie nach Hause gebracht, während ihr farbenfrohes Gewand fröhlich im Flugwind flatterte.
    Drachen können nicht selbst Tore öffnen. Sie können sie manipulieren, mit Energie versorgen, sogar schließen, doch sie können sie nicht öffnen. Aus Gründen, die sie nicht erklären, reicht die Magie ihres Liedes dafür nicht. Die Rhejes können Tore öffnen, dieses Wissen wird in den Erinnerungen bewahrt. Doch ein Tor genau vor einer Interkontinentalrakete, die mit tausend Meilen pro Stunde durch die Luft raste, zu platzieren, das können auch sie nicht. Deswegen brauchten sie die Drachen genauso, wie die Drachen sie brauchten.
    Für die Öffnung eines Tores braucht man eine riesige Menge Energie. Die konnten die Drachen liefern, doch die Rhejes mussten sie channeln. Für ein einundachtzig Jahre altes Herz, so tapfer es auch war, war das zu viel der Anstrengung, und die beiden anwesenden Heilerinnen konnten ihren Chant nicht unterbrechen, um ihr zu helfen. Trotzdem hatte sie weitergemacht und nicht aufgegeben, bis das Tor sich geöffnet hatte und die Rakete in eine Welt geflogen war, in der es seit über dreitausend Jahren kein Leben gegeben hatte.
    Der Clan der Nokolai hatte eine neue Rhej.
    Zwei Tage später wurde Lily in Crofts Büro gerufen, um »die Ergebnisse der verwaltungsgerichtlichen Anhörung zu diskutieren«. Aus dem Klang seiner Stimme schloss sie, dass er gute Nachrichten für sie hatte, deswegen war sie voller Hoffnung, doch ihren Job behalten zu können – möglicherweise mit einem Eintrag in der Personalakte, aber damit konnte sie leben.
    »Was sagen Sie da?«, fragte sie entgeistert.
    »Es ist eine große Ehre. Die Bürgermedaille der Präsidentin ist die zweithöchste Auszeichnung für einen Zivilisten in diesem Land. Die Präsidentin wird sie Ihnen selbstverständlich persönlich überreichen.«
    Das machte sie wütend. »Ich bin keine Heldin. Ich war einfach da. Mehr nicht. Oh, und ich habe Chittenden einen Schädelbruch zugefügt, was mich persönlich sehr glücklich macht. Aber wenn die Präsidentin Medaillen verteilen will, dann kann ich Ihnen die Namen von ein Dutzend Personen sagen, die sie mehr verdienen. Harry und seine Truppe. Chris, Mike, Scott, Rule, Isen – « Sie musste abbrechen, weil ihr der Atem stockte. Nicht jeder, den sie aufgezählt hatte, war noch da, um eine dumme Medaille zu empfangen. »Diese alte Frau mit der Handtasche – das ist eine Heldin! Es ist nicht richtig, mich auf diese Weise auszuzeichnen. Es ist nicht richtig.«
    »Manchmal ist da zu sein das, was das Wichtigste ist. Immer wieder da sein, unermüdlich, egal wie schwer es ist.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr fehlten die Worte.
    »Außerdem bin ich nicht der Meinung, dass Sie nicht viel getan haben. Und es gibt noch zweiundzwanzig andere, die ohne Sie heute nicht am Leben wären, die sicher meiner Meinung sind. Und wenn Sie diesem Tipp nicht nachgegangen wären … « Croft hielt inne, als wäre ihm das Thema unangenehm. Er wusste, wer Lily den Tipp gegeben hatte, dass Chittenden im Besitz des Amuletts war, auch wenn es nicht in ihrem offiziellen Bericht stand, doch er hatte immer vermieden, es zu erwähnen. Ganz offensichtlich behagte ihm die Vorstellung, dass Geister Tipps geben konnten, nicht. »Wenn Sie nicht aktiv geworden wären, wären die Brownies niemals erfolgreich gewesen.«
    »Dann geben Sie den Brownies die Medaille.«
    »Das wollte die Präsidentin auch. Doch ihr Sprecher sagte, sie müssten respektvoll jede

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