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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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denn sie war keine Schamanin wie Nettie. Dieselbe Gabe, verschiedene Praktiken.
    »Zuerst möchte ich dir nur ein paar Fragen stellen. Erzähl mir von den Kopfschmerzattacken. Bisher hattest du drei?«
    »Ja. Ziemlich stark, aber nie sehr lang. Die erste dauerte nur ein paar Sekunden. Die zweite eine Minute oder weniger. An die dritte erinnere ich mich nicht mehr genau.«
    »Knapp über eine Minute«, sagte Rule. »Ich habe nicht auf die Uhr gesehen, aber es waren wahrscheinlich zwischen einer und zwei Minuten.«
    »Okay«, sagte die Rhej. »Wo hat es denn wehgetan?«
    »Hier.« Lily rieb sich den Hinterkopf. »Ähm … beim dritten Mal, war ich anschließend erschöpft. So sehr, dass ich nicht wach bleiben konnte.«
    »Und Schwindel? Übelkeit? Schwäche, die irgendwo besonders stark ist? Irgendeine Veränderung des Sehvermögens?«
    »Du meinst so etwas wie eine Migräne-Aura?«
    »Jede Art von Veränderung.«
    Lily schüttelte den Kopf. »Nach dem dritten Mal war mir schwindlig. Ich war erschöpft. Aber mir war nicht übel. Ich dachte, es könnte vielleicht irgendeine Art von Migräne sein. Meine Tante hat Migräne.«
    »Finden wir’s heraus. Reich mir deine Hände.« Die Rhej streckte Lily über den Tisch hinweg die Hände entgegen.
    Die Hände der Rhej waren warm. Sie hatte große Handteller und lange Finger. Und Lily spürte viel Magie. Heilmagie, die sie gerne anfasste. Könnte Luft Berührung erleben, so würde sie sich, sanft angerührt von der Sommersonne, fü hlen, wie wenn jun ge Grashalme an ihr entlangstrichen wie eine zutrauliche Katze.
    Aber da war noch mehr. Lily spürte es, ungenutzt, wartend, gewaltig – das Prickeln von Fell und Kiefernnadeln. Lupus-Magie.
    Eine Rhej war in der Lage, wenn nötig die Magie des gesamten Clans zu nutzen. Wie, das wusste Lily nicht. Denn die Rhej war ein Mensch. Sie trug keine Clanmacht in sich, konnte sie nicht beeinflussen, war nicht Teil von ihr. Aber sie konnte sie nutzen, um das zu tun, was dem Rho verwehrt war.
    Das Gesicht der Rhej wurde glatt, ihre Augen blickten ins Leere. Sie summte leise … »Amazing Grace«, begriff Lily. Vielleicht arbeitete sie mit spiritueller Energie, so wie Nettie. Lily merkte nichts. Keine suchende Magie berührte ihre Haut. Und sie wurde auch nicht müde, so wie sonst, wenn Nettie sie untersuchte, aber Nettie versetzte sie danach auch immer in Schlaf, also …
    »Cullen«, sagte die Rhej mit leiser, sanfter Stimme. »Bitte sieh dir mal ihren Passagier an. Schau genau und aufmerksam hin.«
    Rule runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    Doch die Rhej schüttelte nur den Kopf, ohne zu antworten. Cullen glitt von seinem Stuhl herunter und ließ sich auf einem Knie neben Lily nieder. »Rück ein Stück vom Tisch weg, damit ich richtig sehen kann.«
    »Ich kann nicht … « Aber die Rhej ließ Lilys Hände los. Sie schob den Stuhl zurück und versuchte, möglichst ruhig zu sitzen, als Cullen vor sie rutschte und konzentriert ihren Bauch anstarrte. Nach einer Weile runzelte er die Stirn und begann leise vor sich hinzumurmeln – es klang wie ein Kauderwelsch aus Hawaiianisch und Norwegisch – und zeichnete dabei mit der Hand Symbole in die Luft. Anschließend legte er die Handflächen aufeinander, als würde er beten, zog sie dann langsam wieder auseinander und hielt inne, als noch ungefähr ein halber Meter Raum zwischen ihnen war.
    Diesen Raum bewegte er langsam hoch zu Lilys Hals, musterte ihn einige Momente lang aufmerksam und verlagerte dann das Gewicht, um hinter Lily zu kommen, ohne dabei die Stellung der Hände zu ändern. Einen viel zu langen Moment konnte sie nicht sehen, was er tat. Ihr Herz hämmerte.
    Endlich rutschte er wieder vor sie. Jetzt waren seine Hände nur noch fünfundzwanzig Zentimeter auseinander. Diese fünfundzwanzig Zentimeter leeren Raums zog er, ab und zu innehaltend, ihren Rumpf hinunter, über ihren Bauch, um dann ihr Becken zu beobachten. Dann schnippte er mit den Fingern und löste, wie Lily vermutete, den Vergrößerungszauber.
    Langsam stand er auf. »Das … ergibt keinen Sinn.«
    »Was hast du gesehen?«, fragte die Rhej.
    »Wurzeln. So sah es zumindest aus. Zarte Ranken, feiner als Haar, zu klein, um sie ohne Vergrößerung zu sehen. Ich habe sieben davon gefunden. Sie reichen von der Clanmacht in ihr Rückenmark. Vier hören dort auf, drei allerdings … « Er verstummte, sah erst Lily, dann Rule an. »Drei wandern durch den Hirnstamm zum Kleinhirn und verwirren sich dort.«
    »In meinem

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