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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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dann ist es ein Artefakt.«
    »Moment mal. Was meinst du damit? Wenn du ihn nicht siehst – «
    »Ich habe einen Zauber, der die Einzelheiten anderer Zauber erscheinen lässt, damit ich sie sehen kann.«
    »Ja, deinen Vergrößerungszauber.«
    »Der wirkt aber nicht bei Artefakten. Zumindest nicht bei denen, die ich kenne. Ich habe fünf Gegenstände gesehen, die wir magische Artefakte nennen würden. Bei vier von ihnen waren die Einzelheiten des Zaubers – ihr Aufbau, die Träger und Kabel und Leitungen – verborgen, wenn sie nicht benutzt wurden. Das Einzige, was zu sehen war, war der Auslöser, das Teil, das die Verbindung zum Nutzer darstellt. Meister geben nur sehr ungern ihre Tricks preis, und sie wissen, wie man etwas verbirgt. Leider weiß ich nicht, wie sie es gemacht haben.« Er dachte einen Moment angestrengt nach. »Wenn ich je herausfinden sollte, wie dieser verdammte Elfenstein funktioniert, kann ich dir mehr sagen.«
    »Der Stein, den du Rethna weggenommen hast, meinst du? Das ist ein Artefakt?« Dieser Stein hatte dafür gesorgt, dass die Kugeln an Rethna abgeprallt waren. Oder einfach verpufft. Wie er genau wirkte, wusste sie nicht, aber er wirkte. Sie hatte mehrere Male aus kurzer Distanz auf Rethna geschossen und sie kein einziges Mal getroffen.
    »Oh ja. Knifflige Sache. Bisher habe ich noch nicht herausgefunden, wie man ihn aktiviert oder wie man den Rest des Zaubers zum Vorschein bringt, aber man erkennt den Auslöser, und ich kann die Energien sehen, daher weiß ich, dass sich der Talisman nicht mit Rethnas Tod aufgelöst hat.«
    »Was ihn zu einem Artefakt macht.« Sie öffnete die Hintertür. Die Küche war leer, aber Rule befand sich im Obergeschoss. Vielleicht war die Rhej der Leidolf bei ihm. »Und das fünfte magische Artefakt, das du kennst? Was ist damit?«
    »Bei dem habe ich nur Energie gesehen, selbst wenn es benutzt wurde.« Er folgte ihr nach drinnen. »Was eigentlich unmöglich ist, weil der Auslöser immer sichtbar sein muss. Sonst gibt es keinerlei Verbindung zum Nutzer.«
    »Aber du bist sicher, dass es ein Artefakt war?«
    Er grinste grimmig. »Oh ja. Aber es war nicht das Werk eines Meisters. Das war der Stab, den sie gemacht hatte.«
    Alle Rhejes hatten eine Gabe, aber nicht immer die gleiche. Zwei von ihnen waren Heilerinnen. Die Rhej der Leidolf war eine davon, eine stattliche Frau mit einer Haut wie heißer Kakao mit viel Milch. Ihr schwarz-graues Haar lag ihr wie eine enge Kappe am Kopf und ließ die hohe, runde Stirn und die riesigen goldenen Kreolen an den Ohren frei. Ihren Namen kannte Lily nicht. Eine Rhej sprach man nicht mit Namen an, es sei denn, sie gestattete es einem.
    »Kein Grund, dein Mittagessen hinunterzuschlingen«, sagte sie zu Lily und lehnte sich bequem mit gekreuzten Unterarmen auf den runden Küchentisch. »Ich lauf dir nicht weg.«
    »Ich dir aber.« Lily schluckte den letzten Bissen des Corned-Beef-Sandwiches, das sie sich zubereitet hatte, und griff nach einem Glas Milch. Normalerweise trank sie Diätcola, aber Corned Beef verlangte nach Milch. »Verrate mir eins: Wenn deine Gabe bei mir nicht wirkt, warum kannst du dann in meinen Körper sehen?«
    »Aus demselben Grund, aus dem der Schönling hier deine Magie sehen kann«, sagte sie ohne zu zögern. »Aber ich benutze keinen Blick, es ist eine andere Art der Wahrnehmung.« Sie warf Cullen ein amüsiertes Lächeln zu. Er wirkte nervös, offenbar hätte er sie gern unterbrochen … aber sie war eine Rhej. Selbst Cullen brachte einen Funken von Respekt für eine Rhej auf. »Und jetzt würde er mir am liebsten widersprechen und es alles ganz hübsch erklären, aber mit dem Gerede kannst du nichts anfangen. Die Rhej der Nokolai spürt doch auch, wo du gerade bist, obwohl sie blind ist.«
    »Nun … ja. Aber sie ist eine physische Empathin.«
    »Aber sie nimmt dich trotz deiner Magie wahr. Aus meiner Sicht ist physische Empathie ganz ähnlich wie heilen. Ein Heiler erspürt dich auf dieselbe Weise, doch dafür muss er dich anfassen. Erst dann kann er auch unter deine Haut gucken, nicht nur darauf. Dieser Sinn unterscheidet sich gar nicht so sehr von dem, mit dem Cullen deine Magie sieht.« Sie lächelte. »Bist du bereit? Können wir anfangen?«
    Lilys Magen flatterte unangenehm – was wohl nicht am Corned Beef lag. »Ich glaube ja. Muss ich irgendetwas tun?« Bisher hatte sich nur eine Heilerin mit Lily beschäftigt: Nettie. Diese Frau hatte vielleicht andere Methoden. Sehr wahrscheinlich sogar,

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