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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Gehirn?« Lilys Stimme klang zu hoch. »Die Clanmacht tut etwas mit mir? Das kann doch nicht sein. Meine Gabe schützt mich davor.«
    Rule umklammerte fest ihre Hand. »Selbst wenn du nicht diese Gabe hättest, dürfte das gar nicht möglich sein. Clanmächte schlagen keine Wurzeln in ihren Trägern. Das ist absolut untypisch.« Er warf Cullen einen scharfen Blick über die Schulter hinweg zu. »Und das hast du bisher noch nie bei einer Clanmacht beobachtet?«
    Cullen schüttelte den Kopf. Sein Blick wanderte von Lily zu Rule und wieder zurück. Er war auf ihre Bäuche gerichtet, nicht auf ihre Gesichter, so als würde er Rules Mächte mit der, die Lily in sich trug, vergleichen.
    »Es tut mir leid«, sagte die Rhej. »Ich weiß nicht, warum, aber die Mächte scheinen … etwas in deinem Körper zu verändern. Auf eine Art, die keinen Sinn für mich ergibt. Auf eine Art, die nicht gut für dich ist.«
    »Sie versucht, aus mir einen Lupus zu machen?« Obwohl Lily sich bemühte, normal zu sprechen, klang ihre Stimme immer noch schrill.
    Die Rhej schüttelte langsam den Kopf, die Stirn angestrengt gerunzelt. »Ich weiß nicht, was sie tut. Oh, sie heilt deinen verletzten Arm – das ist ein Nebeneffekt –, aber alles andere … vielleicht versucht sie, dich in einen Lupus zu verwandeln, und schafft es nicht. Ich habe schon viele Jugendliche vor dem ersten Wandel erlebt. Dabei verändert sich neurologisch etwas. Aber deine Veränderungen sind nicht dieselben, die ich bei ihnen wahrgenommen habe. Vielleicht will sie dich auf eine Weise heilen, für die dein Körper nicht gemacht ist. Ich weiß es nicht.«
    Sie sah Lily an. Ihr Blick war fest, aber Lily erkannte Sorge in ihren dunklen Augen. »Aber was immer die Macht da gerade wirkt, es tut dir nicht gut. In den letzten Tagen hattest du zwei Mini-Schlaganfälle. Die Macht heilt den Schaden, aber was sie darüber hinaus bewirkt … Mir fehlen die medizinischen Fachbegriffe, um es zu beschreiben, aber sie muss dich verlassen und dorthin gehen, wo sie hingehört. Und zwar bald.«
    »Es ist nicht so, dass nur sie etwas mit dir macht«, sagte Cullen.
    »Was?« Lily reckte den Hals, um zu ihm aufzusehen. »Was meinst du damit?«
    Er zeigte auf ihren Bauch. »Die Wythe-Clanmacht ist immer noch violett, aber es ist der falsche Ton. Mag sein, dass sie dich verändert, aber du veränderst sie ebenfalls.«

16
    Kurz nach halb drei stand Lily vor dem Konferenzraum, in dem sie und Mullins sich eingerichtet hatten. Dieses Mal hatte Craig sie gefahren, nicht Cullen. Sie war immer noch wütend. Sie kannte Craig nicht und wollte nicht, dass er Zeuge einer ihrer Kopfschmerzattacken wurde. Doch Cullen musste sich am Nachmittag bereithalten, um den Dolch zu untersuchen – was ja auch ganz in ihrem Sinn war. Warum also war sie so wütend?
    Vielleicht galt ihre Wut gar nicht Cullen.
    Sie stieß die Tür auf. Mullins blickte von einem unordentlichen Haufen Papier auf. »Es wurde aber auch Zeit.«
    Es roch stark nach Hamburger und Zwiebeln. Lily entdeckte die Reste von Mullins Mittagessen am anderen Ende des Tisches. Sie begab sich zu der Kaffeekanne. »Sind Sie beim Arzt schon mal pünktlich drangekommen?«
    »Ich glaube nicht. Ich würde gern mit der Sekretärin anfangen.«
    »Nanette Beresford? In Ordnung.« Lily goss sich eine Tasse Kaffee ein.
    Koffein hatte die Rhej ihr nicht verboten. Sie hatte gesagt, Lily solle »Anstrengungen vermeiden«. Nicht schnell laufen. Nicht lange aufbleiben. Nicht, weil die Heilerin mit Sicherheit wusste, dass diese Dinge Lily schaden könnten; sie vermutete es nur.
    Mini-Schlaganfälle. Guter Gott.
    »Hat der Arzt Ihnen grünes Licht gegeben?«
    »Ich soll mich nicht anstrengen.«
    »Dann sollten Sie mich wohl lieber nicht um den Tisch jagen. Sie wollten doch mit Ihrem Fachmann sprechen. Ist dabei etwas Nützliches rausgekommen?«
    »Parrott muss seinen Talisman mindestens alle vier Wochen erneuern lassen. Egal, ob er die Wirkung hat, die er angibt.«
    Er grunzte. »Das bringt uns nicht viel weiter. Sind Sie sicher, dass mit Ihnen alles in Ordnung ist? Sie sehen nicht gut aus.«
    »Kopfschmerzen. Die sich aber nicht auf meine Arbeit auswirken.« Nur, dass ihr Kopf jetzt gerade nicht wehtat und es sich sehr wohl auswirken würde. Sie log, und sie würde weiter lügen. Ohne die Clanmächte zu erwähnen – von denen sie ja niemandem erzählen durfte – , war es unmöglich, zu erklären, warum eine Heilerin der Ansicht war, ihr Leben sei in Gefahr. Wenn sie

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