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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Kilian folgte ihnen.
    »Bleib hier!«, schrie ihm Schröder hinterher.
    Kilian hielt sich an die Leibwächter Galinas. Sie waren unübersehbar, und wo immer sie sich ihren Weg durch die Menge bahnten, fiel der eine oder andere zu Boden oder wurde einfach weggestoßen.
    Plötzlich spürte er, wie ihm jemand an den Arm griff. Er drehte sich um und sah eine alte Frau, die verloren im Tumult Schutz und Halt bei ihm suchte.
    »Entschuldigen Sie«, sagte sie, »würden Sie mich bitte auf die andere Seite bringen. Die glatten Steine. Es ist einfach zu gefährlich für eine alte Frau …«
    »Es tut mir Leid, gnädige Frau«, antwortete Kilian, »ich kann Ihnen jetzt nicht helfen. Ich bin im Einsatz.« Kilian suchte sich von ihr loszumachen, aber die Frau hielt ihn fest.
    »Es ist nicht weit«, bestand sie auf ihrer Bitte. »Nur die paar Schritte.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, lief sie los und zog Kilian untergehängt mit sich. »Wissen Sie, ich suche jemanden«, fuhr sie fort. »Eine Frau, exotisch und schön.«
    »Ich auch«, hielt ihr Kilian genervt entgegen. Für eine weitere Diskussion hatte er keine Zeit. Er wollte die Frau an seiner Seite so schnell wie möglich loshaben. Er spähte nach den Leibwächtern, während in der Menge vor ihm Besucher stürzten. Andere stiegen über sie hinweg und suchten Schutz vor dem inzwischen prasselnden Regen. Ein Schlag auf seine Schulter ließ ihn herumfahren. Vor ihm stand einer der Leibwächter. Gleich hinter ihm Galina. Sie war nicht minder überrascht, als sie Kilian erkannte.
    »Was machst du hier?!«, fauchte sie und ging auf ihn zu.
    Auch Kilian trat einen Schritt nach vorn, um sie zu fassen. Doch der Leibwächter war schneller. Er packte Kilian und zwang ihn in die Knie. Wie ein Berg ragte der Koloss vor ihm auf.
    »Da sind Sie ja«, sagte die alte Frau und verglich Galina mit einem Foto, das sie aus ihrer Handtasche gezogen hatte.
    Galina stutzte und überlegte, was die alte Frau von ihr wollte.
    »Was soll ich mit ihm machen?«, fragte der Leibwächter mit Kilian zu seinen Füßen.
    »Brich ihm das Genick«, befahl sie.
    »Ich soll Ihnen das hier geben«, unterbrach die alte Frau. Sie hielt in ihrer Hand eine goldfarbene CD in einer Plastikhülle.
    »Sind Sie der Bote?«, fragte Galina erstaunt.
    Die Frau lächelte zustimmend. Galina drängte sich an Konzertbesuchern vorbei und nahm die CD an sich.
    »Schröder!«, schrie Kilian und versuchte sich mit aller Gewalt aus dem Griff des Hünen zu befreien. Doch er hatte nicht den Hauch einer Chance gegen die Pranke, die im Begriff war, das Leben aus ihm herauszupressen. Unverhoffte Rettung nahte in Form eines Einsatzmannes, der sich auf Galina stürzte und sie zu Boden riss. Die CD glitt ihr dabei aus den Händen und verschwand zwischen den vielen Füßen in einer Pfütze.
    »Die CD«, rief Galina den Leibwächtern zu. »Holt euch die CD!«
    Der Hüne ließ ab von Kilian und suchte nach der Scheibe im Morast. Kilian sank erschöpft zu Boden und schnappte nach Luft. Der zweite Leibwächter befreite Galina von dem Angreifer. In weitem Bogen segelte er über die Brüstung in einen Baum und krachte unter knackenden Ästen nach unten.
    Wie die Jagdhunde fielen nicht nur Schröders Männer, sondern auch die anderen Einsatzkommandos über den Pulk her, der im prasselnden Regen vergeblich nach der CD suchte. Kilian rappelte sich hoch und schaute sich nach Galina um. Er fand sie auf Knien, wie sie eine Pfütze durchforstete. Vorbei an den Kämpfenden bahnte er sich einen Weg und konnte sie fassen.
    »Hab ich dich«, sagte er triumphierend.
    »Lass mich los, verdammt!«, schrie sie ihn an.
    »Einen Teufel werde ich«, erwiderte Kilian. Doch in seinem Nacken spürte er bereits den Atem des Leibwächters. Er drehte sich um und sah in eine Faust, die ihn wuchtig zu Boden schickte. Ein Fußtritt in die Rippen folgte und nahm ihm für kurze Zeit die Luft. Benommen blieb er liegen und sah das Weitere nur schemenhaft.
    Die Einsatzleute stürmten auf Galina zu, und die Leibwächter kämpften wie wild, um sie zu befreien. Einer von ihnen hatte plötzlich die CD in der Hand.
    »Bring sie in Sicherheit«, rief Galina ihm zu.
    Ein Schuss aus einer Waffe streckte ihn nieder. Der zweite Leibwächter entriss dem toten Kollegen die CD und trat die Flucht an. Allerdings nahm er nicht die Treppe, sondern die regennasse Grünfläche daneben. Die halsbrecherische Aktion brachte den Vorteil, dass er rücklings wie auf einer eingeseiften Rutschbahn die

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