Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall
G’schicht. Habt ihr ne schreien k’öhrt? Den Lackaff’, den blöden.«
»Und wie ihm der Gaul durchgange is …«
»Wie er ausg’sehn hat mit dem Öl und denne Federn …«
»Dann hamm ern der Hakan und die annern Bakistani a noch nei ’n Brunne gejacht.«
»Dabei hat er so stolz sei woll’, auf dem Ross, mit sei’m Hermelin …«
»Der Kini!«
»Das war Labsal für meine gepeinigte fränkische Seele. Behr wäre stolz auf uns!«
»Wer ist Behr?«
»Ach, Erich, das erklär ich dir ein andermal.«
»Auf alle Fälle merkt sich der Roiber die G’schicht.«
»Da kannst Recht hab’, Renadde. Da drauf trink’ mer en. Irma!«
»Erscht es Gaald, Erich, ihr habt scho widder ’n ganze Haufe
Schulde!«
piep … piep … piep …
»Oh, Mulder. Nicht schon wieder!«
»Glauben Sie mir, Scully. Die Wahrheit ist irgendwo da draußen.«
transmission end …
Anhang
Das »Castello Virteburch«, wie es im Jahr 704 urkundlich erwähnt wird, liegt auf dem 266 Meter hohen, den Main zu seinen Füßen um 100 Meter überragenden Marienberg (oder auch Schlossberg). Er fällt nach drei Seiten steil ab und war in allen Jahrhunderten ein leicht zu verteidigender Berg mit einer darauf befestigten Burganlage.
Wenn auch nicht eindeutig datierbar, so ist das Gebiet um den mittleren Mainlauf seit der Altsteinzeit besiedelt. Vor rund 6000 Jahren lebten in diesem Gebiet vornehmlich Bauernvölker. Bereits früh verstanden sie es, den Mainlauf als Verkehrsweg zu nutzen. Von den besiedelten Höhen beiderseits des Flusses suchte man zudem nach geeigneten Furten, wo sich weitere Wege bildeten, die sich kreuzten und in alle Richtungen verliefen. Es bedarf nicht viel Phantasie, dass die beherrschend und günstig nahe einer Furt gelegene Höhe des Marienberges in kriegerischen Zeiten als Schlüsselstellung besetzt wurde.
Einer der frühesten nachgewiesenen Volksstämme, die den Marienberg in Besitz nahmen, waren die Kelten. Bei Grabungen im inneren Festungshof fanden sich antike Gefäßscherben, die, um 530 v. Chr. im griechischen Attika entstanden, auf dem bekannten Weg über Marseille durch das Rhonetal und Ostfrankreich nach Süddeutschland kamen. Würzburg war bis dato der nördlichste bekannte Punkt dieses vorgeschichtlichen Handels, zu dem, neben den griechischen Tongefäßen, auch der griechische Wein als Importware gehörte. Dadurch ergibt sich das Bild eines keltischen Stammesfürsten mit entsprechenden kulturellen Ansprüchen um das Jahr 500 v. Chr. Im Schatten der Befestigung, die seinerzeit ein Ringwall war, ließen sich friedliche Siedler nieder.
Im ersten Jahrhundert nach Christus zwangen vordringende Germanen die Bevölkerung in die Defensive. Der Ringwall muss zu dieser Zeit von größter Bedeutung gewesen sein, wenngleich die Germanen obsiegten und sich niederließen. Ihnen folgten Sweben, Markomannen, Alemannen und schließlich die Thüringer. In der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts nahmen die von Westen einfallenden Franken das Mainland in Besitz. Der machtvoll aufstrebende fränkische Staat mit seiner von den Merowingerkönigen neu eingerichteten Herzogsgewalt fand in der Burg auf dem Marienberg den entsprechenden Ort.
Ein fränkischer Edelmann namens Radulf soll um das Jahr 630 von König Dagobert als erster Herzog Ostfrankens eingesetzt worden sein. Ihm folgten Hetan I. Gosbert und Hetan II. Die Festung war der militärische Rückhalt der herzoglichen Gewalt. Hier bildete sich eine fränkische Niederlassung, die als Ursprung für die Stadt Würzburg auf der anderen Mainseite angesehen werden kann.
Die Legende berichtet, dass der irische Mönch und Bischof Kilian 686 mit zwei Gefolgsleuten (Kolonat und Totnan) nach Würzburg kam und Herzog Gosbert zum Christentum bekehrte. Zu seinem tödlichen Ende kam es drei Jahre später, da Gosberts Frau Gailana zum zweiten Mal verheiratet und nach Kirchenrecht diese Ehe ungültig war. Sie gab den Mord in Auftrag.
Doch das Christentum blieb, und Gosberts Sohn, Hetan II. errichtete um das Jahr 706 zu Ehren der Gottesmutter Maria eine Kapelle. Sie verdrängte die bis dahin verehrte Kultstätte der germanischen Göttin Hulda. Vom Aussehen der Befestigungsanlage ist nichts überliefert. Auf jeden Fall war der Marienberg ein bedeutender militärischer Stützpunkt, der noch Jahrhunderte später als Mittelpunkt der Macht im östlichen Franken bezeichnet wurde.
Nach dem Jahr 716 verschwindet das Herzogsgeschlecht der Radulfinger aus den Überlieferungen. Als
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