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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Crown
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gewachsen. »Wir sind beide recht frisch im Rudel und in ihrem letzten Pack, wurde sie nicht hofiert. Sie tut sich verständlicherweise schwer, zu vertrauen. Und Chris hätte schlicht und einfach mal seinen Schnabel aufmachen können. Sonst ist er nicht auf den Mund gefallen. Jedoch bei ihr wird er schüchtern?«
    »Das ist zweitrangig! Zuerst müssen wir ihn und selbstredend meine Mutter finden.« Enya legte ihren Arm einträchtig um mich und küsste mich auf die Wange. »Eventuell können wir später auch eure Bibliothek in Anspruch nehmen. Ihr verfügt über weitaus mehr alte Chroniken als wir.«
    »Aber gewiss doch«, stimmte Aaron zu. »Für diese Nacht seit ihr unsere Gäste. Dies ist das Privathaus meiner Familie. Seth und die anderen haben nur eingeschränktes Zutrittsrecht. Die Alarmanlage ist scharf gestellt. Ihr braucht euch nicht zu sorgen um eure Sicherheit. Sobald ihr euch ein wenig ausgeruht habt, treffen wir uns im Wohnzimmer. Ich werde Tanks Gefährtin Jen bitten, etwas zum Essen herzurichten und dabei können wir unsere weitere Vorgehensweise beratschlagen. Gegenwärtig sollte ich aber zuerst den alten Bob aus seiner Warteposition erlösen. Du hast den armen Mann gänzlich vernachlässigt, liebe Megan.«
    Upps! Ja, den hatte ich durchweg vergessen. »Ich ruf ihn …«
    »Nein, das muss ich persönlich machen. Nicht, dass Seth ihm an den Kragen will, wenn er alleine hier auftaucht. Noch habe ich ihn unter Kontrolle. Doch die Macht, die ich von meiner Familie bezog, ist annähernd verschwunden.«
    Das hörte sich mitnichten aufbauend an. Mir war danach, den Guten unter den Arm zu packen und ihn geradewegs mitzunehmen.
    »Ich verabschiede mich.« Prajit reichte mir eine Visitenkarte. »Sollten sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, scheuen sie sich nicht anzurufen. Sie dürfen uns auch gerne besuchen. Meine Frau weiß mehr über Wildfänge als ich, meine Liebe. Sie ist eine Blackfeet, selbst aber kein wildes Blut. Melden sie sich!« Der nette Inder joggte hinter Aaron her, der auf den Weg nach draußen war, und schloss hurtig zu ihm auf.
    »Ach ja, fühlt euch wie zuhause!«, rief Aaron, bevor er durch die Tür verschwand.
    Wie nett! Das Haus war mir unheimlich und gewiss hatte ich nicht vor, es auf eigene Faust zu erkunden. Auch nicht mit Enya oder Leon, der es eh vorzog, ein Nickerchen einzulegen. Verdenken konnte ich es ihm nicht, so viel Blut, wie er verloren hatte.

Kapitel 9
    Vor die Tür gesetzt
    »Ich verabscheue Zigaretten!« Leon ließ sich neben mich, auf die kleine Steinbank hinter dem Haus fallen. Es war bereits am Dämmern. Aaron und die ominöse Jen werkelten geschäftig in der Küche. Sie bereiteten das Abendessen vor.
    »Wieder fit?«, fragte ich fürsorglich.
    »Garantiert nicht! Aber ich bin es Chris und Abby schuldig, alles zu tun, was in meiner Macht steht. Ausruhen kann ich mich auch noch später. Ich weiß nicht, was ich ohne Chris getan hätte, nachdem ich …«
    »Nachdem was?«, hakte ich neugierig nach. Ich wusste kaum etwas über Leon, außer dass der Vampir ursprünglich aus Kanada stammte und irgendwann leibeigen gewesen war. Das war es aber auch schon.
    »Ich habe keine Vergangenheit«, stöhnte Leon trübsinnig. »Ich weiß nicht, woher ich komme und wer ich bin. Nicht einmal meinen Nachnamen. Alles, was älter als drei Jahre ist, liegt im Dunklen. Ich weiß nicht, wie alt ich bin. Man fand mich in einem Labor, wo ich als Assistent arbeitete. Ich war selbst eines ihrer Versuchskarnickel.« Er sah mich todtraurig an.
    »Die Blackouts …«
    »Es war anfangs noch schlimmer und hätten Chris und das Rudel mich nicht aufgenommen … Ich weiß nicht, was ich letztlich getan hätte. Die Aussetzer waren so präsent. Ich war am buchstäblich am Ende.« Leon griente mich verschlagen an. »Chris hat mir das Leben gerettet, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich wäre vor ein Auto gelaufen, hätte er mich nicht im allerletzten Moment weggeschubst. So lernten wir uns kennen. Er dachte, ich wollte mich töten. Chris hat mich verschleppt und in eine Arrestzelle geworfen. Ich habe Tage gebraucht, um ihn davon zu überzeugen, dass ich keinen Selbstmord begehen wollte. Abby setzte mich gleicherweise kräftig unter Druck. Du verstehst, warum mir so viel an ihnen und an dem Rudel liegt?« Leon lächelte charmant. Er war echt ein Hübscher, das musste ich ihm neidlos zugestehen. Ich nickte zustimmend.
    »Das kann ich nachempfinden. Das Rudel ist toll. Chris ist …« Ich verkniff mir meine

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