Wolfsfeuer (German Edition)
anfachte. Sie würde das selbst tun müssen, sobald die Nacht hereinbrach.
Der heulende Wind trieb eisige Nadeln aus Schnee in seinen Rücken. Obwohl er es absolut vorgezogen hätte, in den Sturm hineinzumarschieren, anstatt hier drinnen auszuharren, brauchte er seine ganze Energie, um den Heimweg zu bewältigen.
Also biss Julian die Zähne zusammen, legte sich neben Alex und zog die Steppdecke über sie beide.
7
Alex kam es vor, als würde sie träumen. Sie hatte noch nie die Nacht mit einem Mann verbracht.
Natürlich hatte sie Sex gehabt. Doch war das immer eine schnelle Angelegenheit von einer Stunde gewesen, bevor entweder er ging oder sie. Alex hatte nie zuvor jemandem genug vertraut, um neben ihm einzuschlafen.
Folglich musste das hier ein Traum sein.
Aber was für ein behaglicher Traum. Sie hatte so sehr gefroren, solchen Schmerz gelitten; dann war der Schmerz einer tröstlichen Wärme gewichen, die ihren geschundenen Körper durchströmte. Von ihr eingelullt, hatte sie so gut geschlafen wie seit ihrer Kindheit nicht mehr.
Sie war in Sicherheit. Nichts und niemand konnte ihr wehtun. Nicht hier. Bei ihm.
Warmer Atem, weiche Lippen; er schmeckte nach Feuer und Eis zugleich. Ihre Hände streichelten über einen flachen Bauch, über straffe Muskeln, einen harten Bizeps, während schwielige Finger ihre Rippen, die Rundungen ihrer Brüste, die erigierten, kribbelnden Nippel liebkosten.
Sie war von einem Kokon aus Wärme umgeben; ein eisiger Wind strich um ihn herum, doch er konnte nicht zu ihr vordringen. Die gefährliche, tödliche Welt war verschwunden. Sie befand sich an einem magischen Ort, wo nichts existierte außer sinnlichen Empfindungen.
Ein kraftvolles, leicht kratziges Bein wand sich um das ihre. Hände legten sich um ihren Rücken und zogen sie näher. Die glatte, runde Spitze eines Gliedes glitt über ihren Bauch, und Alex stöhnte, als ein Steppenbrand jeden Zentimeter ihres Körpers erfasste.
In der Dunkelheit tastete sie nach ihm, und er war da. Ein Mysterium, ein Mann, dessen Berührung sie … etwas vergessen ließ. Alles.
Sie zog an seinen Oberarmen, und er war auf ihr, dann in ihr. Hart und schnell gab er ihr, was sie brauchte, und sie nahm es dankbar an. Wieder und wieder und wieder.
»Komm mit mir«, keuchte er.
»Ja«, flüsterte sie. »Ja.« Das Wort ein Zugeständnis, wie sie es nie zuvor jemandem gemacht hatte.
Ihre Handflächen fuhren über seinen Rücken, ergötzten sich am Spiel der Muskeln, an seiner seidenweichen Haut. Er duftete wie die Erde im Mondlicht, das die Wipfel der Bäume mit Silber überzog, unter einem regenverhangenen Himmel. Sie barg das Gesicht an seinem Hals und atmete tief ein, dann saugte sie an seiner Haut und labte sich daran. Er schmeckte wie das Salz der Meeresbrandung. Alex wollte ihn verschlingen, ihn für immer zu einem Teil von sich machen, und sie wusste, wie sie das erreichte.
Seine Hüften umklammernd, spornte sie ihn an, bis er anschwoll, sich in ihr ausdehnte und …
»Jetzt«, wisperte sie.
»Was?«, fragte er.
Alex öffnete die Augen, als im selben Moment Barlow seine aufschlug.
Er hatte geträumt, und obwohl es ihn hätte beunruhigen müssen, dass er von ihr träumte, war der Sex so unglaublich gewesen, dass er die warnende Stimme überhört hatte.
Was konnte er sagen? Er war ein Mann.
Meistens jedenfalls.
Aber während sie in Erregung geraten war, hatte sie ihn mit ihren Zähnen angestachelt und dieses eine Wort geflüstert, um ihn aufzureizen und zu ermuntern. Er war halb wach geworden und hatte realisiert, dass er kurz davorstand, wie ein Teenager in sein Bett zu ejakulieren, bevor er merkte, dass er nicht allein war, sondern auf jemandem lag, sein Penis von schlüpfriger, enger Hitze umschlossen.
Seine Augen weiteten sich; Alex’ Augen taten das Gleiche. Sie krallte die Hände in seine Hüften; in der Annahme, dass sie ihn wegstoßen würde, spannte er die Muskeln an, um Widerstand zu leisten, als ihm wieder einfiel, wer sie war und dass er eher einen Tiger ficken würde als Alexandra Trevalyn.
Dumm nur, dass sein Körper andere Vorstellungen hatte.
Sie bäumte sich auf – vermutlich, um ihn abzuwerfen, doch stattdessen glitt er tiefer in sie hinein, und die Reibung von Haut an Haut veranlasste ihn, die Zähne zusammenzubeißen, um nicht laut zu stöhnen. Es war so lange her, und sie war so verflucht eng. Sein Schwanz fühlte sich an, als steckte er in einem Schraubstock – einem weichen, feuchten, wirklich
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