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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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aufsetzte, wenn sie in der Nähe war.
    »Ich habe keine Ahnung, woher meine magischen Fähigkeiten rühren«, sagte er. »Ich weiß nur, dass mein Zorn meine erste Verwandlung ausgelöst hat.«
    »Du wurdest nicht gebissen?«
    »Nicht alle Werwölfe werden gebissen.«
    »Das stimmt. Es gibt außerdem solche, die durch genetische Manipulation erschaffen wurden.«
    »Mengele.«
    Alex’ Blick flog zu ihm. »Du weißt davon?«
    »Mich gibt es schon eine sehr lange Weile. Ich weiß alles.«
    Nicht alles. Er wusste nicht, dass Alex als Spionin auf ihn angesetzt worden war. Und er sollte es lieber nie erfahren, denn sonst würde sie am Ende einen magischen Tod erleiden.
    »Wie alt bist du?«, erkundigte sie sich.
    »Ich wurde im Jahr 836 in einem Land geboren, das man heute Norwegen nennt.«
    Alex ließ den Blick über ihn gleiten, von seinen beachtlichen Füßen zu seinen beachtlichen Händen und über all die beachtlichen Teile dazwischen. »Du warst ein Wikinger?«
    »Um genau zu sein, war das Wort Wikinger ein Verb – auf Wikingerfahrt gehen.«
    »Also zu erobern, wo, was und wen man wollte.«
    »Grundsätzlich ja.«
    »Wie wurdest du pelzig?«
    »Hast du schon mal etwas von der nordischen Sage vom Berserker gehört?«
    »Nein«, log sie. Sie wollte seine Version hören.
    Barlow hob überrascht die Brauen. »Sind nicht alle Jägersucher verpflichtet, so viel wie möglich über alle Arten von Gestaltwandlern zu lernen?«
    »Woher hast du das denn?« Er schien mehr über die Jägersucher zu wissen als die über ihn.
    »Ich habe meine Quellen.«
    Edward hatte gesagt, dass keiner der Agenten, die er auf Barlow angesetzt hatte, zurückgekehrt war, darum ahnte Alex, wer seine Quellen waren. Sie fragte sich, wie lange sie Barlows Folter wohl standgehalten hatten, bevor sie ihm alles erzählten.
    Sie hatte das nicht vor.
    »Ein Berserker«, sprach Barlow weiter, »ist ein altnordischer Krieger, der sich in der Hitze des Gefechts in ein Tier verwandelt.«
    » Wums , und er ist ein Zebra?«
    Barlow verzog den Mund, als müsste er lachen, wollte dem Drang aber auf keinen Fall nachgeben. Zumindest nicht in ihrem Beisein. »Der Legende zufolge gab es nordische Krieger, die nur das Fell eines Wolfs anzulegen brauchten, um selbst einer zu werden.«
    »Wie funktioniert das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Obwohl du einer von ihnen warst?«
    »Meines Wissens bin ich sogar der Einzige.«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin der Einzige, der sich tatsächlich in einen Wolf verwandeln konnte. Andere trugen das Fell und kämpften in einem Zustand der Raserei, was ihnen die Bezeichnung Berserker eintrug … «
    »Stopp mal«, unterbrach sie ihn. »Du willst behaupten, dass du der Ursprung dieser Legende bist?«
    »Schon möglich.«
    »Kanntest du sie, bevor du ein Gestaltwandler wurdest?«
    »Nein. Aber es war auch nicht so, als ob wir damals Handys gehabt hätten.«
    »Hast du auf deinen Reisen je von dieser Legende gehört? Bevor deine Geschichte der breiten Masse bekannt wurde?«
    Er starrte nachdenklich an die Decke. »Nein.«
    »Na toll. Du kannst nicht einfach ein stinknormaler Werwolf sein, nein, du musst eine magische Sagengestalt mit Aggressionsbewältigungsproblemen sein.«
    »Schön formuliert.«
    Alex studierte ihn in dem tristen Licht, das die Laterne abgab. »Du bist schrecklich hip … «, sie schnippte mit den Fingern, »… für einen Werwolf.«
    »Ich habe gelernt, mich den jeweiligen Umständen anzupassen.«
    Sie lachte. »Vertrau mir, du bist kein bisschen angepasst.«
    Er verspannte sich. »Natürlich bin ich das.«
    »Nur weil du wie ein Mensch sprichst und manchmal wie ein Mensch gehst, macht dich das noch lange nicht zu einem Menschen.«
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an. »Ich bin menschlicher als viele Menschen, die ich kenne.«
    »Schon klar.«
    Er runzelte die Stirn, und Alex unterdrückte ein Grinsen. Gut. Sie war zu ihm durchgedrungen. Er war viel zu selbstsicher. Die meisten Werwölfe waren das. Sie hatten auch allen Grund dazu. Und Julian noch mehr als die meisten.
    »Zurück zu deiner ersten Verwandlung«, sagte sie. »Erzähl mir davon.«
    »Das habe ich gerade.«
    »Meinst du nicht, dass ›Ich war zornig, darum wurde ich ein Wolf‹ einer etwas präziseren Erklärung bedarf?«
    »Es gibt keine Erklärung«, beharrte er. »Wir waren auf dem Schlachtfeld … «
    »Wo?«
    Er nannte einen Ausdruck, der für Alex wie gutturales Kauderwelsch klang. Dann wurde sein Mund hart, und er raunzte: »Das heutige Schottland. Das

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