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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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und erleichtert zugleich. »Tja, dann bin ich heute wohl nur halb verrückt. Ich sehe Dinge, okay, aber zur Abwechslung bin ich nicht die Einzige, die sie hört.«
    »Zur Abwechslung?«
    Gina winkte ab. »Was, denkst du, hat dieses Heulen erzeugt?«
    Sie spähte wieder in den Stollen; Matt folgte ihrer Blickrichtung. Er würde dort hineingehen müssen.
    »Es könnten einfach mal wieder die Nicht-Wölfe gewesen sein«, witzelte sie, noch immer ins Dunkel starrend.
    »Aber das glaubst du nicht.«
    Ihre Augen huschten zu ihm und gleich wieder zurück. »Das Heulen wurde begleitet von einem eisigen schwarzen Rauch, der an mir vorbeigewirbelt und dann …« Sie deutete auf den Ausstieg. »Dieses Heulen war nie zuvor visuell.«
    »Ich habe keinen Rauch gesehen, aber ich war …« Matt versuchte, sich zu erinnern, was er getan hatte, nachdem dieses Heulen erklungen war, doch es gelang ihm nicht. Er war wegen ihrer Entdeckung so sehr aus dem Häuschen gewesen, dass er irgendwie neben sich gestanden hatte. Trotzdem gab es einfach keine logische Erklärung für einen eisigen schwarzen Rauchwirbel. Allerdings gab es auch keine Erklärung für die Nicht-Wölfe.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den langen, dunklen, steinernen Korridor. »Eine Waffe wäre praktisch.«
    »Ich habe eine.« Matt guckte sie verdutzt an, und sie zuckte mit den Schultern. »Im Zelt.«
    »Nun, das ist hilfreich.«
    »Diese Kaverne wurde vor mehr als zehn Jahren zugeschüttet. Es sollte hier nichts mehr geben, das sich zu erschießen lohnt.« Gina schlang die Arme um ihren Körper und starrte in die Dunkelheit, als müsste sie es sich nur wünschen, dass sie verschwand. »Richtig?«
    »Richtig«, pflichtete Matt ihr bei. Hier war wahrscheinlich nichts.
    Warum hatte er dann das mulmige Gefühl, dass hier doch etwas war?
    »Ich werde mich umschauen«, verkündete er und setzte sich in Bewegung.
    »Ich komme mit.«
    »Nein.« Matt streckte die Hand nach der Laterne aus.
    Sie hielt sie aus seiner Reichweite. »Doch.«
    »Es ist besser, wenn du hierbleibst.«
    »Im Dunkeln? Vergiss es.«
    Matt würde auch nicht allein hier zurückbleiben wollen. Dabei hatte er noch nicht einmal den unerklärlichen schwarzen Rauch gesehen.
    »Na schön.« Er forderte sie mit einem Wink auf, ihm die Laterne zu geben, und Gina tat es. »Halt dich hinter mir.«
    Als sie an der Wand entlanggingen, konnte Matt die Augen nicht von den Zeichnungen abwenden. Sie stellten eine Schlacht und viele Tote dar. Dann war da dieser große Aztekenkrieger und …
    Er blieb so abrupt stehen, dass Gina gegen seinen Rücken prallte. »He!«
    »Entschuldigung.« Er schwenkte die Lampe höher. »Da sind zwei große Kerle. Siehst du?«
    Sie folgte seinem Blick zu einem anderen, nur wenig kleineren Mann; ein Feuerstoß von Sternen entlud sich aus dessen Fingerspitzen, die auf den Mann mit dem Hundegesicht gerichtet waren. »Was bedeutet das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und das hier?« Gina wies auf eine andere Szene, in welcher der Mann-Hund unter zwei Sonnen oder zwei Monden stand; es könnte allerdings auch eine Kombination aus beidem sein, nachdem der linke Kreis gelb war und der rechte weiß.
    »Da bin ich überfragt«, antwortete Matt. Er könnte diese Wand vermutlich ein ganzes Jahr studieren – was exakt seinem Plan entsprach – und trotzdem nicht jede einzelne Hieroglyphe enträtseln.
    »Das hier ist interessant.« Er deutete auf eine Tierherde, bei der es sich um Hund-Pferde zu handeln schien, um deren Hufe Sterne funkelten.
    Einen Augenblick dachte er, Gina könnte etwas damit anfangen, denn sie lehnte sich blinzelnd näher und runzelte die Stirn. Doch dann schüttelte sie leicht den Kopf und hob das Kinn, um Teos Aufmerksamkeit zurück zu dem dunklen Tunnel vor ihnen zu lenken. »Das wird immer noch da sein, wenn wir zurückkommen.«
    Sie sollten weitergehen, nur dass Matt sich, angesichts der schimmernden Finsternis, die vor ihnen lag, mit einem Mal überhaupt nicht mehr dazu verlockt fühlte. Was ihm nicht ähnlich sah. Normalerweise konnte er es nicht erwarten, auch noch den letzten dunklen Winkel zu erforschen.
    »Soll ich vorausgehen?«, fragte Gina.
    »Nein.« Das Einzige, was er noch weniger wollte, als sich dort hineinzuwagen, war, dass Gina es an seiner Stelle tat.
    Matt setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, während er sich noch immer fragte, was mit ihm los war. Eigentlich müsste er ungeduldig vorwärtspreschen, um endlich das Grab des Superkriegers zu entdecken

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