Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
Affen-Priester.«
    »Affen-Priester?«
    »Du hättest sie sehen müssen. Sie konnten seitwärts über die Wände laufen. Sehr schaurig. Und dann gab es noch diese scheußlichen Käfer, die unter die Haut krochen. Sie haben sich durch die Zehen gefressen und sich weiter nach oben gearbeitet, bis zum …« Gina erschauderte. Diesen Teil des Films hatte sie immer gehasst. »Glaub mir, da wollte man sofort wieder abhauen.«
    »Erklär mir bitte, welche Verbindung besteht zwischen diesem Film und …« Teo deutete auf die leere Kammer.
    »Was, wenn das Heulen von einer Falle stammte oder wahlweise auch nur ein Soundeffekt war, um Amateure in die Flucht zu schlagen? Öffne die Tür, und ein Heulen ertönt.«
    »Das würde auch den Rauch erklären.«
    »Genau.« Gina würde allem zustimmen, was diesen Rauch logisch begründete.
    Und wenn sie für das Heulen und den eisigen schwarzen Rauch eine Erklärung fanden, fanden sie vielleicht auch eine für die Nicht-Wölfe und diesen Gina -Singsang.
    Allerdings bezweifelte sie, dass ihr dieses Glück vergönnt sein würde.
    »Zeig mir, wo du warst, als du das Klicken und das Heulen gehört hast.« Teo bewegte sich in den Korridor, dabei schob er Gina mit seinem Körper und seinem Enthusiasmus vor sich her. »Was tatest du gerade? Was hast du gesagt?«
    Während sie exakt zu rekapitulieren versuchte, was geschehen war und in welcher Reihenfolge, blieb sie unwillkürlich stehen. Teo griff einfach nach ihr und schnappte sich ihre Hand, so als hätte er das schon tausendmal getan und wüsste daher genau, wo er sie und ihre Hand finden würde.
    Ginas Kehle wurde eng vor Verlangen. Nicht nach Sex, sondern nach dem hier. Nach einer Verbindung mit jemandem, die über Visuelles, über Geistiges, über Körperliches hinausging – die Art von Verbindung, wie ihre Eltern sie geteilt hatten.
    Bevor sie sie umgebracht hatte.
    Teo drückte ihre Finger und rieb mit dem Daumen über ihren Ballen, eine Geste, die Gefühle in ihr weckte, die über Trost weit hinausgingen.
    Hatte sie sich durch eine unbedachte Bewegung, ein Keuchen oder ein Wimmern verraten? Gina glaubte es nicht. Trotzdem hatte Teo ihren Schmerz gespürt und darauf reagiert. Ihre Sehnsucht verstärkte sich.
    Was war los mit ihr? Sie sollte ihn hassen. Er war ein Lügner, ein Blender, ein Dieb. Ihrem Geist war dies alles bewusst, aber ihr Körper schien sich davon nicht beirren zu lassen.
    Teo trat vor die Wand mit den Hieroglyphen. Blinzelnd hob er die Laterne, dann ließ er Ginas Hand los; sie krallte die Finger in die Handfläche, um nicht wieder nach seiner zu greifen.
    »Der hundeköpfige Mann und das La -Symbol.« Teo tippte mit einem Fingernagel – der sonst so sauber und weiß war, jetzt jedoch einen Schmutzrand aufwies – an die Wand unter den Hieroglyphen. »Hier hast du gestanden.«
    Er drehte sich um, seine Augen nun mehr von der Farbe frischen Frühlingslaubs als winterlichen Mooses, und legte den Kopf schräg. Die Haare glitten über seine Schulter. Gina musste die andere Faust ballen, sonst hätte sie sie gestreichelt.
    »Ähm.« Sie atmete tief ein, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Stattdessen beschleunigte sich ihr Herzschlag, als ihr der Duft von Staub und Orangen in die Nase stieg. Sie guckte zu Boden, wo seine Stiefel direkt neben ihren Abdrücken verharrten. »Ja.«
    »Zeig es mir.« Gina blinzelte verwirrt, woraufhin Teo eine einladende Geste mit einer langgliedrigen schmutzigen Hand vollführte. »Wo du warst, was du getan hast.«
    Gina trat vor und positionierte ihre Füße direkt auf den Abdrücken, die sie zuvor hinterlassen hatte. »Ich habe die Bilder betrachtet und rekapituliert, was du mir erzählt hattest. Du sagtest, dies …«, sie legte den Finger neben die Mann-Hund-Figur, »… könnte ein Hinweis auf eine Armee sein, nicht auf eine einzelne Person. Was mich auf den Gedanken Nahua gebracht hat.«
    »Nur dass die Azteken sich als Tenochca bezeichneten.«
    Als Teo über ihre Schulter spähte, um besser sehen zu können, strich sein Haar über ihre Wange und verursachte ihr einen wohligen Schauder. Er legte die Hände auf ihre Oberarme und rieb sie schnell und fest, als wollte er sie wärmen. Gina konnte nicht anders, sie lehnte sich an ihn und schmiegte den Rücken gegen seine Brust. Sie waren beide durchnässt, deshalb sollte ihm so kalt sein wie ihr, doch stattdessen strahlte er eine Hitze ab wie ein Lagerfeuer.
    »Was heißt Tenochca-la übersetzt?«, flüsterte sie, besorgt, er könnte

Weitere Kostenlose Bücher