Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
Werwölfe, wir erschaffen auch mehr von unsresgleichen.“ Er blieb stehen und sah mir ins Gesicht. „Du wirst nicht dagegen ankommen“, flüsterte er.
    Oh doch, das würde ich. Ich würde problemlos dagegen ankommen. Mithilfe einer Silberkugel. Und wenn ich das nicht konnte, würde Jessie es zweifellos können.
    Ich ließ mich von Damien zurück zur Bar tragen. Warum die Dinge noch verschlimmern, indem ich mich bockig verhielt? Nicht, dass ich das in der Vergangenheit nicht schon getan hätte, aber vielleicht hatte ich auf meinem Weg ja etwas Vernunft dazugelernt.
    Vielleicht.
    „Hector ist der Cowboy. Oder der Cowboy ist Hector.“
    „Wer ist Hector?“
    Ich zögerte. Schließlich hatte ich ihm die Legende vom Kraftverzehrer nie vollständig erzählt. Und ganz bestimmt hatte ich ihm nie von meiner persönlichen Verbindung zu dem ganzen Fiasko erzählt. Und das wollte ich auch nicht. Ich entschied mich für eine verkürzte Version der Wahrheit.
    „Hector ist der Kraftverzehrer, nach dem wir gesucht haben. Offensichtlich kann er sich in so gut wie alles oder jeden verwandeln. Er ist derjenige, der die Werwölfe frisst. Dadurch bekommt er die Macht, zum ultimativen Alpha zu werden. Das Ganze ist eine lange Geschichte.“
    „Und du solltest wirklich nicht sprechen, Leigh.“
    Vermutlich nicht, aber ich wollte ein paar Dinge erfahren, bevor es zu spät war.
    „Wie hast du mich gefunden?“
    „Ich bin zur Arbeit gekommen. Da habe ich gerochen, dass du dort gewesen bist.“
    „Gerochen?“
    „Selbst als Mensch habe ich einen ziemlich ausgeprägten Geruchssinn. Ich habe den Cowboy gerochen. Ihr beide wart in den Wald gegangen. Das hat mich nervös gemacht, deshalb bin ich euch gefolgt. Sein Geruch hat sich verändert. Genau wie derjenige, nach dem ich gesucht hatte, was jetzt plötzlich Sinn ergibt, schätze ich. Da ich nicht wusste, was auf mich zukommen würde, verwandelte ich mich, dann bin ich wieder deinem Duft gefolgt.“
    Wir traten auf die Lichtung. Der Mond spiegelte sich hell auf den Motorhauben der Autos auf dem Parkplatz. In der Bar herrschte ausnahmsweise mal Stille.
    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass das hier ihr Schlupfwinkel ist?“, fragte ich.
    „Wie hätte ich dir erklären sollen, dass ich überhaupt davon wusste? Wenn ich es dir gesagt hätte, hättest du dann nicht geahnt, was ich war? Ich wollte sie ausmerzen.“
    „Warum hast du sie dann nicht einfach so wie ich abgeknallt?“
    „Abgesehen von dem Problem, Silberkugeln zu lade n – “
    „Ich dachte, du hättest da einen Freund.“
    „Eine einzelne Silberkugel ist eine Sache; ein Magazin nach dem anderen etwas anderes. Abgesehen davo n … “ Seine Stimme verebbte.
    „Was?“
    „Das wird idiotisch klingen.“
    „Sag es trotzdem.“
    „Naja,eskammirirgendwienichtfairvor,siezuerschießen.“
    „Scheiß auf fair.“
    „Ich hab dich gewarnt, dass es idiotisch klingen würde; aber es fühlte sich besser an, ihnen unter gleichen Bedingungen gegenüberzutreten. Die meisten von ihnen hatten nicht darum gebeten, zum Werwolf zu werden. Sie hatten einfach keine Wahl.“
    Ich verstand sein Argument, was mich irritierte. Vielleicht veränderte ich mich sogar noch schneller, als ich dachte.
    „Hast du nicht befürchtet, dass sich irgendwann mal einer als der Stärkere entpuppen würde?“
    „Ich hatte darauf gehofft. Bis ich dich traf, wollte ich sterben.“
    „Und seitdem?“
    „Wollte ich leben. Zumindest bis du die Wahrheit entdeckt und angefangen hast, mich dafür zu hassen.“
    Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Hasste ich ihn? Nein. Weit davon entfernt. Aber das konnte ich ihm nicht sagen. Nicht jetzt, wo ich plante, selbst zu sterben.
    Er lief mit mir auf den Armen die Treppe zu meinem Zimmer hoch, als würde ich nicht mehr wiegen als ein Kätzchen.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, mich im Gras zu wälzen. Die Halme strichen über mein Fell. Um mein Gesicht summten Moskitos. Ich schnappte nach ihnen und fing ein paar von ihnen mit dem Mund. Ich wollte rennen. Die Kilometer unter meinen Pfoten dahinjagen spüren. Einen Hasen jagen, oder etwas Größeres. Wie zum Beispiel ein kleines Mädchen.
    Ich schrak zusammen. Schüttelte den Kopf. Schlug mir mit der Hand zwischen die Augen.
    „Leigh?“
    Wir waren in meinem Apartment. Damien stellte mich auf die Füße. „Was hast du gesehen?“
    Ich wollte nicht darüber sprechen. Ich stolperte durch das Zimmer, fand mein Handy und wählte Jessies Nummer.
    Sie ging nicht

Weitere Kostenlose Bücher