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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Hector?“
    „Der Cowboy.“
    „Nein, wer ist er für dich?“
    Ich hob die Augen. Mitleid spiegelte sich in seinen wider, zusammen mit Sorge, Verständnis, Liebe. Wie konnte er mich lieben? Weil er es nicht wusste.
    „Ich hatte Sex mit ihm“, würgte ich hervor. „Ich sah ihn, wollte ihn, nahm ihn. Danach opferte er jeden, den ich liebte, damit er werden konnte wie du.“
    Damien runzelte die Stirn. Ich wartete auf die Vorwürfe, den Abscheu. Stattdessen murmelte er: „Interessant.“
    „Interessant? Ist das alles, was dir dazu einfällt?“
    „Ich wusste nicht, dass man zum Werwolf werden kann, ohne gebissen worden zu sein.“
    „Du würdest staunen, was du alles nicht weißt.“
    Die Tür zu meinem Apartment wurde aufgeschlagen. Jessie und Will stürzten herein; sie rief meinen Namen und fluchte.
    Ich war so verdammt froh, sie lebend zu sehen, dass ich gar nicht hörte, was sie sagten. Ich stand von der Toilette auf und schob mich an Damien vorbei. Dabei streichelte er mir in einer sanften, beschwichtigenden Geste mit der Handfläche über meinen heilen Arm. Meine Finger schlossen sich für einen kurzen Moment um seine, und es fühlte sich gut an.
    „Ich bin hier“, rief ich.
    Die beiden verstummten schlagartig und starrten mich an, als wäre ich ein Gespenst.
    „Gott sei Dank“, flüsterte Jessie. „Ich dachte, wir wären zu spät dran.“
    „Zu spät wofür?“
    „Wir haben mit Cora gesprochen. Er mus s – “
    „– mich noch vor dem Vollmond zum Werwolf machen.“
    Jessie schloss den Mund und legte den Kopf zur Seite. „Woher weißt du das?“
    „Er hat es mir gesagt.“ Ich hob meinen bandagierten Arm.
    Sie zog ihre Pistole und richtete sie auf meinen Kopf.
    Ich lächelte. „Ich wusste, dass du die beste Freundin bist, die ich je hatte.“
    Damien kam aus dem Bad geschossen und stieß mich hinter sich. Mein Held.
    „Was zum Teufel soll das?“
    „Geh zur Seite“, fuhr Jessie ihn an.
    „Ich denke nicht daran. Das ist Mord, Sheriff.“
    „Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Fitzgerald. Und jetzt geh mir aus dem Weg.“
    „Jessie“, meldete sich Will nun zum ersten Mal zu Wort. „Vielleicht solltest du erst Rücksprache halten, bevor du irgendwelche vorschnellen Entscheidungen triffst.“
    Unsicherheit flackerte über ihr Gesicht.
    „Du kannst sie immer noch erschießen, wenn ihr ein Schwanz wächst“, murmelte Damien.
    Ich trat ihn vors Schienbein. Er beachtete mich nicht.
    „Du hast es ihm gesagt?“, fragte Jessie.
    Ich zuckte wortlos die Achseln.
    „Lieber Himmel, Leigh, er ist ein Zivilist.“
    „Genau wie damals Cadotte.“
    „Eins zu null für sie“, meinte Will.
    „Halt die Klappe.“
    Jessies Antwort auf alles. Ihre Waffe zielte immer noch auf Damien. Mir gefiel das nicht. Sie war mit Silber geladen. Ich versuchte, mich vor ihn zu drängen, aber er schob mich wieder zurück.
    „Ohne sie kann er nicht zum ultimativen Alpha werden“, argumentierte Jessie. „Wölfe paaren sich fürs ganze Leben.“
    „Was hat das mit irgendwas zu tun?“, fragte Damien.
    „Ich dachte, du wärst über alles informiert.“
    „Ich weiß, dass es Werwölfe gibt, kenne aber keine Details, worum es hier genau geht.“
    Will klärte ihn auf, während ich gegen ein plötzliches Verlangen nach rohem Steak ankämpfte.
    „Ich habe den Eindruck“, meinte Damien, „als ob Hector euch gegenüber im Nachteil wäre.“
    „Wie das?“, wollte Jessie wissen.
    „Leighkannnaheanihnrankommen.Erwirdihrvertrauen.“
    Jessie und Will wandten sich gleichzeitig mir zu. „Er hat recht.“
    Jessie steckte ihre Pistole ins Halfter. „Ich kann dich immer noch später erschießen.“
    „Ja, man sollte immer positiv denken.“ Ich schob mich an Damien vorbei und trat in die Mitte des Zimmers. „Hector plant, Damien als sein Opfer zu benutzen.“
    Damien blinzelte, dann zuckte er die Schultern. „Soll er’s versuchen.“
    „Du musst ihn beschützen, Jessie.“
    „Ich brauche niemanden, der mich beschützt“, protestierte Damien. „Ich kann auf mich selbst aufpassen.“
    Jessie ignorierte ihn. „Wir können ihn immer noch erschießen, bevor sie ihn umbringen.“
    „Würdest du jetzt endlich mit dem Schießen aufhören?“, sagte ich. „Opfer ist gleich Opfer. Er braucht nicht zwingend Damien. Er will ihn einfach.“
    „Weil?“
    „Er mich angefasst hat.“
    Jessie sah Damien an.
    „Sie ist es wert“, sagte er.
    Ihr Blick wurde verschmitzt, dann sah sie mit hochgezogenen Brauen

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