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Wolfsgesicht

Titel: Wolfsgesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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taucht sehr gerne. Ich für meinen Teil schwimme lieber oberhalb des Wassers.«
    »Vielleicht kommt es auf den Versuch an.« Sie lächelte. »An deinen Freund erinnere ich mich nicht mehr so genau.«
    Justus wurde rot und sah sich um. »Äh, wo warst du noch mal, als die Schaufensterscheibe eingeworfen wurde?«, wechselte er abrupt das Thema.
    »Dahinten. Bei den Taucherbrillen.« Sandy spielte immer noch mit der Haarsträhne. »Ich mache hier eine Ausbildung. Wohnst du in Rocky Beach?«
    »Ja.« Justus hustete. »Sandy, wie lange lässt du normalerweise die Fensterdekoration stehen?«, fragte er.
    »Na, so zwei Wochen soll jede Auslage schon bleiben. Warte mal.« Sie blickte unbestimmt an die Decke. »Hm, vor fünf Tagen habe ich es dekoriert. Ich weiß es genau, meine Freundin hatte an dem Tag Geburtstag.« Sie sah ihn wieder an. »Glaubst du, dass die Polizei den Täter findet?«
    »Die Polizei oder … wir.«
    »Ihr?« Die Verkäuferin stutzte. »Wieso bist du eigentlich in Begleitung des Inspektors? Du bist doch höchstens ein bisschen älter als ich …«
    Justus räusperte sich und unterbrach sie. »Da wäre noch etwas, Sandy«, sagte er. »Du hast im Beisein deines Chefs bemerkt, dass einige Ausrüstungsgegenstände zum Klettern fehlen. Fand ich toll!« Er spürte gleich, dass er ihre Aufmerksamkeit wieder umgelenkt hatte. »Kannst du mir sagen, um welche Gegenstände es sich handelte?«
    »Aber klar doch. Ein Seil, Sitzgurt, Abseilachter. Für den Klettersport.«
    »Ach.« Justus überlegte kurz. »Für das Hochgebirge?«
    »Ja, auch. Überhaupt fürs Klettern. An steilen Wänden.«
    »Interessant.«
    Sandy Allen wartete auf weitere Fragen, doch Justus war zufrieden. Er zog die Visitenkarte der drei ??? heraus. »Ich danke dir sehr«, sagte er betont sachlich. »Wenn dir noch etwas einfällt: Hier kannst du mich erreichen.« Er gab ihr die Karte.
     
    Sie studierte die Angaben. »Oh, Detektive«, sagte sie überrascht. »Dein Freund Peter ist ja auch dabei. Und du bist sogar der Erste Detektiv?«
    »Ja.«
    »Okay, versprochen. Ich melde mich bestimmt.«
    »Wohnst du auch hier?«
    »Ja, ich bin vor ein paar Monaten nach Rocky Beach gezogen.«
    »Gut, ja, wir hören dann voneinander!« Justus verließ das Geschäft, nicht ohne einen letzten Blick auf ihre Haarsträhne geworfen zu haben.
    Draußen diskutierten Cotta und Harding immer noch mit dem Ladenbesitzer und der Zeugin. Justus grüßte kurz im Vorbeigehen. »Wir telefonieren, Justus«, rief der Inspektor ihm hinterher. »Ich hoffe, du erholst dich bald!«
    »Schon gut.« Justus beschleunigte seinen Schritt. Er musste dringend Peter und Bob von den Vorfällen berichten.
Falsche Schlüsse
    »Justus, warum bist du eigentlich in den Laden von Mr Laurent gegangen?«, wollte Bob wissen. Er hatte die letzte Colaflasche geöffnet und sich dann auf einen der alten Sessel ausgebreitet, die die Zentrale der Detektive ein wenig wohnlicher machen sollten.
    Die Zentrale war ein ausrangierter Campingwagen, der mitten auf Onkel Titus’ Schrottplatz stand. Onkel Titus hatte ihnen den Campingwagen geschenkt, damit sie sich ihr eigenes Reich aufbauen konnten. Verdeckt von allerlei Schrott war es auch das ideale Versteck vor Tante Mathildas ›kleinen Arbeiten‹ gewesen. Damals konnte man nur durch Geheimgänge in den Wohnwagen gelangen, doch vor einiger Zeit schon war der meiste Schrott um den Wagen herum beiseitegeschafft worden und jetzt benutzten die drei ??? ganz normal die Tür. Allerdings hatte Justus sie durch eine Videokamera gesichert.
    »Was ich in dem Klamottenladen wollte?« Justus saß vor dem Computer und stellte umständlich einen anderen Bildschirmschoner ein. »Nun«, begann er mit noch immer heiserer Stimme, »es war an sich nichts Besonderes …« Mitten im Satz wurde er unterbrochen. Die Tür flog auf und Peter trat ein.
    »Hi, Just! Hi, Bob!«, legte er los. »Was gibt es denn so Aufregendes, dass ich mein Schwimmtraining abblasen musste?« Er wandte sich an Bob. »Schmeiß mir auch mal ’ne Cola rüber!«
    »War die letzte«, sagte Bob, grinste und nahm einen Schluck.
    »Was?« Peter wurde sauer. »Wolltest du nicht dieser Tage einen neuen Kasten besorgen?«
    »Unsere Kasse ist leer«, sagte Bob. »So leer wie unser Colakasten. Und klauen wollte ich keinen. Immerhin sind wir doch Detektive.«
    »Hättest ja was sagen können …« Peter zog die Luft durch die Nase. »Na gut, wenn das so ist … Wir brauchen dringend einen neuen Fall, wo zur

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