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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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Tränen weg und hat damit seine Aufmerksamkeit. Er zieht sie mit glänzenden Augen an sich und küsst ihre Stirn.
    „Das ist sehr traurig“, flüstert sie.
    „Ja. Deshalb hab‘ ich‘s auch noch niemandem erzählt“, raunt er und fährt sich über die Augen. „Aber das Schlimmste ist, dass es nicht hätte sein müssen, wenn uns dieser Irre nicht gefunden hätte.“
    „Nein. Das Schlimmste ist, dass du dir selbst die ganze Zeit die Schuld gabst“, wendet sie ein. „Es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Aber du hast, seit du siebzehn bist, diese Last mit dir herumgeschleppt.“
    Er schweigt in stiller Übereinstimmung. „Ich hätte es vermutlich bis zu meinem letzten Atemzug geglaubt, wenn wir nicht hier gelandet wären.“
    „Und das alles für eine Handvoll Eulendreck“, fällt ihr ein.
    Sie müssen lachen. Lucius verzieht dabei schmerzgeplagt das Gesicht und hält sich die Seite, wo seine Rippen gebrochen sind. „Bitte“, stöhnt er. „Nicht lachen.“
    Lucy schmiegt sich an ihn und genießt seine Nähe. „Ich hab‘ Angst, er könnte zurückkommen.“ Sie spürt, wie er sie an sich zieht.
    „Hab‘ keine Angst. Wir sehen so bald wie möglich runter zum See. Vielleicht werden wir aus seinen Spuren schlauer.“
    Sie bleiben den halben Tag lang auf dem Ofen. Lucius verschläft ihn größtenteils. Sogar, während Lucy seine Blessuren mit der Kräutertinktur behandelt. Seine Wunde in der Brust heilt gut und sie lässt sie in Ruhe.
    Lucy wäscht ihm die Platzwunde an seiner Stirn sauber. Es weckt ihn und sie begrüßt ihn mit einem Kuss. Sie spürt seine schwere Hand auf ihren Rücken wandern, um sie noch ein wenig länger auf seine Lippen zu drücken, und genießt es. Da schüttelt ihn ein Hustenanfall und unterbricht es jäh.
    Lucy stützt sich ein wenig hoch. „Wir haben nichts gegen deinen Husten. Ich hoffe, es wird keine Lungenentzündung daraus“, meint sie besorgt.
    Doch er zieht sie mit seinem üblichen unbeschwerten Grinsen wieder zu sich herunter. „Ich huste bloß, um deine Aufmerksamkeit zu haben“, und küsst sie auf den Mund.
    Lucy kostet ihn mit einem wohligen Stöhnen aus. Sie löst sich von ihm. „Es geht dir besser“, stellt sie fest. „Du reißt wieder Witze.“
    Er zupft sie auffordernd an einer Locke. „Lucy?“
    Sie zieht fragend die Brauen hoch.
    „Mach was zu essen! Ich hab‘ riesigen Kohldampf.“
    Sie ist überrascht. Dann kratzt sie sich ein wenig verlegen an der Stirn. „Äh, weißt du, ich stehe in dem Ruf, überhaupt nicht kochen zu können. Es wird alles ungenießbar, was ich in einen Topf schmeiße und zusammenrühre.“
    Er schnieft belustigt. „Ich wusste doch, die Frau hat einen Haken.“
    Lucy schiebt die Unterlippe vor. „Ich kann ja eine Konservendose öffnen“, schlägt sie wenig enthusiastisch vor.
    Er schüttelt jedoch den Kopf und macht Anstalten, sich aufzurichten. „Bloß nicht“, erwidert er energisch und schiebt sie von sich herunter. „Ich hab‘ genug von dem Zeug.“ Er setzt sich hustend auf.
    „So schlecht fand ich es gar nicht“, wundert sie sich, während sie sich hinkniet. „Es hat doch eigentlich ganz gut geschmeckt.“
    Er blickt sie verdutzt an. „Das ist nicht dein Ernst!“
    Doch sie zuckt nur die Schultern.
    „Ich merk‘ schon, du bist ein hoffnungsloser Fall“, kommentiert er es und schlägt die Decke zurück.
    „Was hast du vor?“
    „Na was wohl“, brummt er. „Das Hundefutter esse ich jedenfalls nicht freiwillig.“
    „Hundefutter!“
    „So heißt das Zeug im Pilotenjargon“, erwidert er und versucht, sich an ihr vorbeizudrücken.
    Doch sie versperrt ihm den Weg. „Ich will’s versuchen! Aber du musst mir erklären, was ich tun soll.“
    Er lacht auf.
    „Es ist mein Ernst“, macht sie klar und begibt sich auf die Leiter. „Du kannst dich ruhig wieder hinlegen. Du gehörst ins Bett, verstanden!“
    Lucius grinst. „Das klappt nie!“
    Lucy stellt verschwitzt die große Eisenpfanne auf den Tisch. Lange hat sie unter Lucius’ Regie mit dem Vorderlauf der Hirschkuh gekämpft. Sie hat gehörig geflucht, hat sich geschnitten und verbrannt. Und sich von ihm auslachen lassen müssen. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie sie findet. Sie überlegt nun, worauf sie Lucius’ Portion ablegen soll, um sie ihm ans Bett zu bringen. Da hört sie ihn vom Ofen herunterspringen und sieht überrascht auf. Er schlüpft in seine Hosen und knöpft sie, während er vor sie kommt, zu, den Blick neugierig auf die

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