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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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nur noch nicht, wie.“ Sie mustert ihn besorgt. Denn er zittert noch immer erbärmlich. „Jetzt mach schon. Ich will nicht, dass du dir doch noch den Tod holst!“ Sie dirigiert ihn nun eindringlich zum Ofen hinauf. Lucius bedenkt sie noch mit einem nachdenklichen Blick, bevor er ihrer hartnäckig vorwärts schiebenden Hand nachgibt und auf den Ofen steigt.
    „Nimm meinen Schlafsack“, meint sie zu ihm. „Er ist bestimmt noch warm.“
    Lucius kommt ihrer Aufforderung nach. „Und du bist dir ganz sicher, dass du nicht indianische Wurzeln hast?“
    Sie nickt. „Ganz sicher.“
    Lucius hat sich im Schlafsack liegend aufgestützt und blickt ihr eindringlich in die Augen. „Lucy, du MUSST mit ihr verwandt sein. Du hast ihr Aussehen. Und sogar ihre Hellsichtigkeit. Etwas sehr Heiliges bei den Eingeborenen hier. Etwas, das sich ihrer Meinung nach vererbt.“ Er muss wieder stark husten. „Nun noch die Sache mit Raven“, bringt er mühsam hervor, indem er seinen Husten unterdrückt. „Du kannst dir nicht vorstellen, was ich durchgemacht habe. Ich hab‘ wirklich geglaubt, alles hätte sich wiederholt.“
    Sie legt ihm mitfühlend eine Hand gegen die Wange, schüttelt dann jedoch abweisend den Kopf. „Es KANN nicht sein. Ich kenne doch meine Familie.“
    Er lässt sich stöhnend zurück fallen. „Ich weiß so gut wie nichts von dir.“
    „Ich weiß auch nicht, was sich da machen lässt“, bedeutet sie ihm stichelnd, während sie sich zur Ofenluke begibt. Sie schürt den Ofen wieder an. Dann schließt sie die noch offenstehende Hüttentür und kommt zu ihm auf den Ofen hoch.
    „Gott, bin ich fertig“, raunt er.
    Lucy atmet angespannt durch. „Lass mal sehen.“ Sie streift behutsam den Schlafsack von seinem nackten Oberkörper herunter und bemerkt die vielen blau verfärbten Prellungen. Als sie ihm die Rippen abtastet, stöhnt er ein paarmal auf. Sie deckt ihn wieder zu und untersucht seinen Kopf. Die Platzwunde an seiner Stirn ist nicht groß, hat jedoch stark geblutet und Blutkrusten auf seinem Gesicht und im Haar hinterlassen. Sie wird sie ihm später abwaschen. Ein paar prächtige Beulen prangen an seinem Kopf, die ihn schmerzen, wenn sie diese berührt. Seine Lippe ist blutig aufgesprungen. Ebenfalls eine blau unterlaufene Stelle an einem Wangenknochen. „Der Mistkerl hat dir zwei Rippen gebrochen. Aber sonst hattest du offenbar Glück.“
    „ER hatte Glück, dass ich steif vor Kälte war“, murrt er.
    Lucy koppelt ihre beiden Schlafsäcke, so dass eine Art große Decke entsteht, kriecht unter diese und schmiegt sich an ihn.
    „Ich hab‘ gedacht, du bist tot“, raunt er. „Was hast du mit ihm gemacht?“
    Lucy stützt den Kopf in die Hand ihres angewinkelten Armes und blickt ihn an. „Er war sehr mit dir beschäftigt, als ich ihm was mit einem Eisblock drüberzog.“
    Er macht eine überraschte Miene. „Aber wo ist er?“
    „Das wüsste ich auch gern“, seufzt sie. „Ich hab‘ geglaubt, ich hätte ihn umgebracht, als ich wieder zu mir kam. Auch DU hast nicht mehr geatmet. Hattest keinen Puls mehr.“ Sie schüttelt den Kopf. „Ich hab‘ felsenfest geglaubt, du seist tot. Es waren die Schlimmsten Stunden meines Lebens.“
    Sein Blick ruht nachdenklich auf ihr, bevor seine Hand an ihre Wange wandert und sich einfühlsam auf diese legt. „Dann weißt du ja, wie es MIR erging“, bedeutet er ihr.
    Sie schmiegt sich nachdenklich gegen seine Hand.
    „Hey“, raunt er, „du musst doch langsam gemerkt haben, dass ich nicht so schnell unterzukriegen bin.“
    Er hustet wieder und sie wartet ab, dass er sich erholt. „Es ist für mich wie ein Wunder, Lucius.“
    Doch er schüttelt den Kopf. „Ich war nur runtergekühlt, Frau Doktor. Da geht alles viel langsamer.“ Er hustet kurz. „Sicher war es bei Raven auch so.“ Er grinst. „Deine Todesdiagnosen lassen zu wünschen übrig.“
    Lucy presst in einem amüsierten Lächeln die Lippen aufeinander. Es kommt nicht oft vor, dass man ihr Wissen bekrittelt. Denn es gibt nur Wenige, die ihr darin das Wasser reichen können und noch Weniger, die damit klarkommen. Es ist ein Ausdruck ihrer Abartigkeit! Und wieder einmal spürt sie ihre Verbindung mit ihm.
    Sie legt ihren Kopf direkt neben den seinen und fährt ihm durchs struwwelige Haar. „Mach so was nie wieder mit mir, ja?“
    Er lacht hustend. „Dito“, entringt es sich ihm.
    Sie schmiegt sich an ihn. Er ist noch immer eiskalt. Seine Füße sind wie Eisklötze. Sie nimmt sie einfach zwischen

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