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Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder

Titel: Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ajvide Lindqvist
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Statistik darüber vorlegen. So viele Nächte ohne Schlaf, so viele Nägel, so viel Wasser, so viele Stromschläge von dieser Stärke.
    Aber es gibt große Unterschiede in der Widerstandskraft. Manchmal reicht es schon, die Instrumente vorzuzeigen und zu erzählen, was man damit machen wird, um das gewünschte Resultat zu erreichen. Manchmal braucht man Wochen und ist gelegentlich gezwungen, zum Defibrillator zu greifen, wenn das Herz an den Qualen zugrunde geht, und vielleicht gelingt es einem nicht einmal dann, das richtige Maß an Zerstörung zu erreichen.
    Aber vermutlich dürfte trotzdem ein Mittelwert erkennbar werden. So viele Nägel, so viele Schläge auf die Fußsohlen. Dann sind die meisten zerstört genug, um das aufzugeben, was ihnen zuvor das Liebste war.
    Aber im Alltag?
    Auch ein normales Leben bringt ja ein gewisses Maß an Schmerz und Enttäuschungen mit sich. Der Unterschied besteht darin, dass sie nicht mechanisch zugefügt werden, sondern sich vor allen Dingen auf der Gefühlsebene abspielen und deshalb noch unvorhersehbarer sind. Man kann nie wissen. Ein Ereignis, das für den einen zerstörend sein kann, wird von einem anderen mit einem Achselzucken quittiert, der seinerseits von etwas zerrissen wird, das wieder andere als eine Bagatelle ansehen.
    Zu allem Überfluss kann sich dies bei ein und derselben Person von einem Tag auf den anderen ändern. Der arme Folterknecht, dem allein die Geißeln des Alltagslebens zur Verfügung stehen, um damit die Bruchstelle zu finden!
    Teresa fiel nicht tot um, und sie tat auch nichts, um dieses Ereignis herbeizuführen. Sie schleppte ihren unförmigen Körper weiter, kaufte sich eine neue Fahrkarte im Hauptbahnhof, rief zu Hause an und bat darum, vom Bahnhof abgeholt zu werden. Dann setzte sie sich hin und betrachtete die Anzeigentafel für Abfahrten und Ankünfte. Sie las nichts, sie hörte keine Musik, sie dachte nicht.
    Falls jemand, der sie nicht kannte, gesehen hätte, wie sie in den Zug stieg, dann hätte er ein Mädchen gesehen, das in den Zug stieg. Wenn jemand, der sie kannte, gesehen hätte, wie sie sich auf ihren Platz setzte, hätte er nichts anderes gesehen als Teresa, die sich auf ihren Platz setzte.
    Aus Sicht der Umwelt war schließlich so gut wie nichts passiert, außer dass ein Mädchen jegliche Hoffnung aufgegeben hatte. Nicht einmal genug für eine kurze Notiz.
    Zu Hause in Österyd gelang es ihr schlecht, die Rolle von Teresa zu spielen. Göran machte sich Sorgen und fragte, ob sie ihre Medizin genommen habe. Sie hatte ihre Medizin genommen. Sie würde immer ihre Medizin nehmen. Genau das würde sie ab jetzt tun: Sie würde essen, trinken, schlafen und ihre Medizin nehmen.
    Als sie in ihrem Zimmer vor dem Computer saß, überlegte sie nicht lange. Sie tat es einfach. Sie kannte Theres’ Passwort, und jetzt ging sie in ihre Mail-Box. Wie sie befürchtet hatte, fand sie dort Hunderte Nachrichten von bestimmt zwanzig verschiedenen Adressen. Mädchen, die »Flieg« gehört und Kontakt zu Theres aufgenommen hatten, und Theres hatte geantwortet und sie nach Svedmyra eingeladen.
    Der Ton der Mails war im Laufe der Zeit immer ehrerbietiger geworden. Man spürte, dass Theres für diese Mädchen einIdol im ursprünglichen Sinne des Wortes war. Ein Götzenbild, ein Gegenstand der Anbetung.
    An einigen verstreuten Sätzen wie: Ich würde meine Eltern auch umbringen, wenn ich den Mut dazu aufbringen würde , oder Ich fühle mich auch, als wäre ich in einem Keller aufgewachsen , sah Teresa, dass Theres erzählt hatte. Alles, was sie vorher nur mit Teresa geteilt hatte, war jetzt öffentliches Eigentum. Zumindest für alle, die Theres verehrten.
    Teresa packte die DVD mit Max Hansen im Hotelzimmer aus, saß eine lange Zeit da, hielt sie in den Händen und spiegelte sich in ihrer glänzenden Oberfläche. Sie sollte den Film ins Internet stellen. Die Konsequenzen wären unvorhersagbar, aber am Ende würde es Theres vermutlich schaden. Ihr Probleme bereiten. Sie zu etwas anderem machen als dem liebenswerten Mädchen, das dieses schöne Lied sang, das nicht einmal ihr eigenes war.
    Stattdessen nahm sie die DVD wieder heraus, kratzte sie gewissenhaft mit einem Kugelschreiber kaputt und warf sie in den Papierkorb. Sie nahm ihr Handy und löschte alle Bilder von Theres. Sie öffnete ihre Mailbox und löschte alle alten Nachrichten von Theres. Vor einer Stunde war eine neue dazugekommen. Sie löschte sie, ohne sie vorher zu lesen.
    Anschließend saß sie

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