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Wolfspfade 6

Wolfspfade 6

Titel: Wolfspfade 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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sich über die Lippen und schloss in gespielter Ekstase die Augen. „Er war wirklich ein sehr guter Jahrgang.“
    Sullivan hatte gesagt, dass er die Augen des Wolfs, der ihn gebissen hatte, später erkannt habe. Er konnte sie nicht sofort einordnen, weil er sie nur auf einem Schnappschuss gesehen hatte.
    „John hat irrsinnig lange gebraucht, um mich zu finden“, fuhr sie fort. „Beim Versteckspiel war ich schon immer die Beste.“
    Das stimmte. Wann immer wir als Kinder gespielt hatten, war Katie die Siegerin gewesen.
    „Was ich nicht begreife …“ Katie runzelte die Stirn. „Wie hat er mich überhaupt dazu gebracht, hierherzukommen.“
    Ich wusste es, hielt die Information im Moment aber nicht für relevant.
    „Allerdings kann ich nicht behaupten, dass es mir etwas ausgemacht hätte, denn ich liebe die Mardi-Gras-Saison. Sie ist wie ein riesiges Büfett.“ Katie zwinkerte. „Aber als ich dann eintraf und dich entdeckte, schloss ich daraus, dass mein Schöpfer nichts Gutes im Sinn haben konnte.“
    „Warum bist du nicht geflüchtet?“
    Sie musterte John mit missmutiger Miene. „Welchen Sinn hat es, ein Werwolf zu sein, der über Leben und Tod gebietet, wenn ich zu ihm kommen muss, wann immer er nach mir pfeift? Ich hätte die Stadt erst verlassen, wenn einer von uns tot gewesen wäre. Vorzugsweise er.“
    „Aber was ist mit dem Sicherheitssystem in dem Virus?“, bohrte ich weiter. „Ein Werwolf kann keinen Werwolf töten – es sei denn, er wäre anders. So wie John.“
    „Du bist ja gut informiert.“ Katie fixierte mich mit einer hochgezogenen Braue. „Aber du warst immer schon verteufelt neugierig. Ich kann ihn nicht töten, das stimmt. Aber ich kann jemand anderen dazu bringen, es zu tun.“
    „Wen?“
    „Einen Familiargeist.“
    „So etwas wie den Familiargeist einer Hexe?“
    „Ähnlich“, sagte Katie. „Nur dass der Familiargeist eines Werwolfs eine Hexe ist.“
    „Du hattest eine Hexe zur Hilfe“, stellte ich fest.
    „Ich habe ihm Lydia hinterhergehetzt, aber er ist stark und schlau; sie hat es nicht geschafft, ihn umzubringen. Aber wenigstens ist es ihr bei einer Gelegenheit gelungen, ihm die Scheiße aus dem Leib zu prügeln.“
    In der Nacht, als John behauptet hatte, überfallen worden zu sein, hatte ich nicht fassen können, wie jemand so etwas tun konnte. Aber natürlich hatte ich nicht in Betracht gezogen, dass es sich bei dem Täter um den Familiargeist eines Werwolfs handeln könnte. Wie hätte ich darauf auch kommen sollen?
    „Er hat sie getötet.“ Katie sah ihn böse an. „Zigeunerhexen sind nicht gerade leicht zu bekommen.“
    Plötzlich tauchte King mit Murphys Pistole zwischen Katie und mir auf. Das erklärte vermutlich, wo er gesteckt hatte.
    „Sei vorsichtig.“ Ich legte die Hand auf seinen Arm. „Das Ding ist mit Silber geladen.“
    „Voll Blei würde sie auch nicht viel nützen, Mädchen.“ Den Blick auf Katie fixiert, stieß er mich mit einer Schulter hinter sich.
    Knurrend bleckte Katie die länger werdenden Eckzähne. John fluchte, und ich schaute zum Fenster. Die Sonne war fast vollständig untergegangen, und der Mond würde bald aufgehen.
    „Lasst uns das jetzt zu Ende bringen“, murmelte King.
    „Erschieß sie nicht“, flehte ich. „Elise kann sie heilen.“
    „Ich will nicht geheilt werden.“ Katies Stimme war ein tiefes, vibrierendes Grollen, das aus einer noch immer menschlichen Kehle drang. „Ich mag, was ich bin.“
    „Du bist nicht du selbst“, gab ich zurück.
    „Ich bin mehr ich selbst, als ich es je zuvor war. Die Katie im Inneren ist endlich frei.“
    „Du warst keine Mörderin.“
    „Jetzt bin ich es. Tatsächlich bin ich gerade dabei, mir mein eigenes kleines Rudel zu erschaffen. Sullivan wäre eine wunderbare Ergänzung gewesen. Ach, übrigens, das mit deiner kleinen Freundin Maggie hat Spaß gemacht.“
    „Maggie?“, wiederholte ich schwach.
    „Sie war leichte Beute. Ich schickte einen meiner Freunde in das Café, und sie folgte ihm wie ein braves Lämmchen.“
    Der alte Mann . Ich hatte gewusst, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
    „Warum?“, flüsterte ich.
    „Ich dachte, es würde dich freuen, eine Freundin zu haben, die dich mit allem vertraut macht.“ Sie grinste. „Nachdem ich dich zu meinesgleichen gemacht habe.“
    Der Abend war warm, trotzdem fröstelte ich. „Ruft Elise an“, befahl ich.
    King und John rührten sich nicht vom Fleck.
    „Hört ihr schlecht? Ihr sollt Elise herschaffen.“
    „Sie zu

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