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Wolfspfade 6

Wolfspfade 6

Titel: Wolfspfade 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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heilen, wird ihn nicht heilen, Mädchen. Wenn John sie nicht tötet, kann er nicht kuriert werden.“
    Mein Herz begann so heftig zu schlagen, dass ich das Pochen bis in meine Kehle spürte. „Woher weißt du das so genau?“
    „Weil die loas mir wieder und wieder gesagt haben, was nötig ist, um seinen Fluch zu beenden. Sie haben mich noch nie belogen.“
    „Sag bloß“, spottete Katie mit ihrer seltsamen Doppelstimme.
    King reichte John die Pistole, und er nahm sie. Katie starrte mich an, als wartete sie auf einen Protest, aber ich zögerte. Katie existierte nicht mehr; eine Frau, die ich nicht kannte, hatte ihren Platz eingenommen. Eine, die es genoss zu töten, die schon unzählige Male getötet hatte , eine, die plante, mich in ein Monster zu verwandeln, ein Monster, wie sie es war.
    Sie musste meine Unschlüssigkeit gespürt haben, denn sie schien sich zusammenzunehmen und dem Ruf des aufgehenden Mondes zu widerstehen, sodass ihre Stimme, als sie wieder sprach, die war, an die ich mich erinnerte, auch wenn sie Dinge sagte, die meine Schwester nie von sich gegeben hätte.
    „Meinst du wirklich, ein Mann wie Rodolfo würde dich wollen? Er hat dich nur gefickt, um an mich ranzukommen.“
    „Nett“, murmelte King.
    Katie zuckte die Achseln. „Das ist nun mal die Wahrheit; Anne ist nichts Besonderes.“
    Ich war glücklich gewesen, solange ich mich im Land der Fantasie aufgehalten hatte, in dem John sich zu mir hingezogen fühlte, weil er die umwerfende Anne „sah“, die hinter der mausgrauen Fassade steckte. Seine Unfähigkeit, mich zu sehen, hatte mich in einer Weise frei gemacht, wie ich nie zuvor frei gewesen war.
    Bloß dass John mich sehen konnte , mich immer gesehen hatte , genau wie er immer gewusst hatte, wer ich war, auch wenn ich das nicht wusste.
    Ich war ein Mittel zum Zweck gewesen; ich hatte als Köder für den Werwolf gedient, der meine Schwester war, besser gesagt gewesen war, bevor sie Henri Ruelle getroffen hatte.
    Auch wenn ich Verständnis für Johns Plan hatte, konnte ich ihn trotzdem nicht absegnen.
    „Tu es nicht.“ Ich sah ihm in die Augen. „Bitte.“
    Ohne zu zögern, senkte er die Waffe.
    King fluchte. Katie lächelte. John ging zum Telefon und wählte.
    „Elise? Da ist jemand im Rising Moon , der geheilt werden muss.“
    Obwohl King sichtlich wütend war über Johns Weigerung, meine Schwester zu erschießen, positionierte er sich zwischen Katie und der Hintertür, während John zwischen Katie und der Vordertür Stellung bezog.
    Ich entspannte mich. Schon morgen würde ich meine Eltern anrufen und ihnen mitteilen können, dass ich Katie nach Hause brachte.
    Eine blitzschnelle Bewegung und ein Schrei von King ließen mich herumfahren. Katie stürmte auf die Eingangstür zu. Als John ihr den Weg abschnitt, änderte sie im Bruchteil einer Sekunde die Richtung, warf sich gegen das Frontfenster, brach durch das Glas, landete mit beiden Füßen auf dem Gehsteig und tauchte in der schockierten Menge auf der Frenchmen Street unter.
    „Was soll das heißen, sie ist verschwunden?“
    Adam, Elise und Edward waren knapp eine Stunde nach Katies Flucht im Rising Moon eingetroffen. Adam kochte verständlicherweise vor Wut. Als ich um Katies Leben gefleht hatte, hatte ich all die anderen Menschen, auf die sich mein Bedürfnis, Katie zurückzubekommen, direkt auswirkte, einfach bequem außer Acht gelassen. Offensichtlich war Egoismus nicht nur Werwölfen eigen.
    „Ich konnte keine Spur von ihr finden“, bekannte John.
    Er hatte sofort Katies Verfolgung aufgenommen, aber der Mond war zu drei Vierteln voll, und sein Fluch erlaubte ihm nicht, sich zu verwandeln, solange der silbern schimmernde Himmelskörper noch nicht zum Halbmond geworden war. Durch ihre Schnelligkeit als Wolf hatte Katie ihn mühelos abgehängt.
    „Ich werde sie finden“, brummte Edward und repetierte sein Gewehr.
    „Nein!“, rief ich. „Sie kann geheilt werden.“ Ich legte die Hand auf Elises Arm. „Nicht wahr?“
    „Ich weiß nicht, ob ich je versucht habe, einen Wolf zu heilen, der von einem verfluchten Werwolf erschaffen wurde.“ Elise biss sich auf die Lippe. „Bei Henri hat die Heilung nicht funktioniert.“
    „Wir müssen es versuchen. Sie hat nicht darum gebeten, ein Werwolf zu werden.“
    „Vielleicht doch“, widersprach Adam. „ Grandpère hat es immer genossen, ihnen die Wahl zu lassen.“
    „Die Wahl?“
    „Zwischen Leben und Tod. Du kannst ein Werwolf werden oder eben nicht.“ Adam warf

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