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Wolke 7 inklusive

Wolke 7 inklusive

Titel: Wolke 7 inklusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius Nora
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fallen zu lassen.
    Hier gab es außer einer Badelandschaft im Wellness-Bereich noch zwei Swimmingpools von beeindruckender Größe, die in die ausgedehnte Gartenanlage perfekt integriert waren.
    Eine Wespe kam näher, flog dicht an ihren Augen vorbei. Instinktiv schlug Janine danach – und sah sich in der nächsten Sekunde dem Angriff dreier weiterer Tiere ausgesetzt.
    Ehe sie es verhindern konnte, hatte eine der Wespen sie gestochen. Ein kleiner Stich nur in den Hals … und doch war die Wirkung verheerend!
    Janine spürte, wie die Hautstelle rasend schnell anschwoll, wie ihr die Luft knapp wurde …
    Sie taumelte zum Balkon, versuchte dort krampfhaft, Atemluft in die Lungen zu ziehen.
    »Um Himmels willen, was ist denn mit dir los? Janine! Warte, ich komme rüber!« Miriam Wagenknecht zögerte nicht, sondern kletterte entschlossen über die kleine Brüstung, die ihre beiden Balkone voneinander trennte. Dass
dabei ein paar der Hibiskuszweige, die in einer Terrakottaschale auf der Mauer standen, abknickten, war jetzt völlig unwichtig.
    Janines Augen waren voller Panik auf die Kollegin gerichtet. Sprechen konnte sie schon nicht mehr.
    »Bist du gegen was allergisch?«, fragte Miriam.
    Nur ein Schulterzucken.
    Dann sah auch Miriam die Wespen, die sich so nervös verhielten. »Du bist gestochen worden, ja?«
    Janine nickte.
    »Okay, bleib ganz ruhig, ich hole Hilfe.« Miriam eilte ins Zimmer und telefonierte mit der Rezeption, wo sie kurz und knapp den Sachverhalt schilderte. »Wir brauchen dringend einen Arzt.«
    »Ich rufe gleich an. Aber es dauert …« Der junge Spanier an der Rezeption griff schon nach dem zweiten Hörer.
    »Was ist los?« Markus Berger kam in diesem Moment aus seinem Büro.
    »Eine der Damen aus der Reisegruppe ist wohl von einer Wespe gestochen worden und dagegen allergisch. Ich rufe Dr. Santos.«
    »Das dauert zu lange. Welches Zimmer?«
    »Siebzehn.«
    »Meinen Wagen an den Eingang. Schnell.« Schon rannte er los, klopfte wenig später an die Tür von Zimmer siebzehn.

    Miriam öffnete. »Sie kriegt kaum noch Luft. Wann kommt der Doktor?«
    »Darauf können wir nicht warten. Ich fahre sie in die Praxis. Die ist unten im Dorf.«
    Ohne ein weiteres Wort ging er zu Janine, die in einem der kleinen Rattansessel auf der Terrasse saß und halb ohnmächtig war. Markus hob sie hoch, trug sie so schnell wie möglich über den Flur, die Hotelhalle hindurch bis zu seinem Wagen, der schon mit laufendem Motor vor dem Eingang stand.
    »Soll ich mitkommen?«, fragte Juan, der Page, der ihm die Tür aufhielt.
    »Danke, aber ich komme schon klar.«
    Janine wurde auf dem Beifahrersitz angeschnallt, dann begann eine halsbrecherische Fahrt. Immer wieder sah Markus besorgt zu der jungen Frau hin. Sie hielt die Augen geschlossen, ihre Lippen hatten bereits eine beängstigend blaue Farbe angenommen.
    Da war das Haus des Doktors – die Tür stand weit offen, der Arzt, schlank und grauhaarig, sah ihm ruhig entgegen, als er Janine wieder auf den Armen ins Behandlungszimmer trug.
    »Ich hab schon eine Injektion vorbereitet. Nur noch mal kontrollieren …« Er untersuchte Janine, nickte, dann verabreichte er ihr das Mittel, das zum Glück in kürzester Zeit wirkte. Man konnte förmlich zusehen, wie ihre Gesichtshaut
wieder eine normale Farbe bekam, wie ihr Atem sich beruhigte und die Panik aus ihrem Blick wich.
    Erschöpft lag sie dann auf der Behandlungsliege und versuchte, die Fragen, die der Arzt ihr stellte, zu beantworten.
    »Nein, ich hab noch nie etwas von einer Allergie bemerkt. Aber ich bin auch noch nie von einer Wespe gestochen worden. Und jetzt?«
    »Sie sollten sich langsam desensibilisieren lassen. Und immer ein Gegenmittel bei sich tragen.« Er legte beruhigend die Hand auf ihre Schulter. »Keine Angst, das lässt sich schnell in den Griff bekommen. Jetzt brauchen Sie erst mal Ruhe. Markus kann Sie gleich wieder mitnehmen. Oder möchten Sie in die Klinik? Ich kann Sie einweisen, damit Sie dort eingehender durchgecheckt werden.«
    »Ist das nötig?«
    »Meiner Ansicht nach nicht.« Dr. Santos lächelte wieder beruhigend. »Lassen Sie sich einfach von Markus verwöhnen, das hilft sicher am besten.«
    Erst jetzt machte sich Janine klar, dass der Hotelchef selbst sie hierhergefahren hatte – nein, getragen hatte er sie! Eigentlich schade, dass sie von seiner Nähe so gar nichts mitbekommen hatte.
    Janine, du bist unmöglich, schalt sie sich gleich darauf. Bist eben dem Tod von der Schippe

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